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0305 - Zamorras schwerste Prüfung

0305 - Zamorras schwerste Prüfung

Titel: 0305 - Zamorras schwerste Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Machtfülle wahrscheinlich gar nicht will«, gab Zamorra zurück. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß er den ERHABENEN zum Kampf fordert.«
    »Es gibt immer Dinge, die man niemals tun will und doch muß, um schlimmere Dinge zu verhindern«, sagte Zeus. »Doch bevor du zurückkehrst, stärke dich noch.«
    Zamorra nickte. Er betrachtete die Tänzerinnen auf der Freifläche. Und er wußte, daß er kaum Zeit verlieren würde. Denn in der Straße der Götter lief die Zeit anders ab, nicht im gleichen Rhythmus wie auf der Erde.
    Und die Entspannung brauchte er…
    ***
    Wolfsknurren schreckte Merlin aus seinen Gedanken.
    Der Zauberer der Feeninsel Avalon, der König der Druiden und Wächter der Welten, öffnete die Augen. War Fenrir wieder hier in Merlins unsichtbarer Burg? Doch nein, das konnte nicht möglich sein. Der Wolf war in Frankreich, umschlich wachsam Château Montagne, um seine Bewohner vor dämonischen Angriffen zu warnen, solange die Abschirmung nicht wieder bestand.
    Denn der von den Ewigen mit unerhörter Wucht geführte Angriff hatte die Dämonenbanner zerstört. Château Montagne war keine uneinnehmbare Bastion mehr. Nur Zamorra selbst vermochte die Bannnzeichen und Siegel zu erneuern. Aber Zamorra war noch nicht wieder zurückgekehrt.
    So war Château Montagne ungeschützt, und so durchstreifte der Wolf die Umgebung, ständig wachsam und mit seinen telepathischen Sinnen lauschend. Mehrmals täglich kehrte er ins Château zurück, erstattete Raffael Bois und Ted Ewigk Bericht, um anschließend draußen wieder seine Runden zu ziehen.
    Niemand sah in ihm mehr als einen Wolf. Dabei war er viel mehr.
    Und jetzt vernahm Merlin Fenrirs Knurren!
    Er schloß die Augen wieder. Er wußte, daß der Wolf nicht hier war. Fenrir meldete sich telepathisch! Merlin, der Zauberer, konzentrierte sich auf die Gedankenübertragung des Wesens, das längst mehr als nur ein Tier geworden war. Schon von Anfang an war der Wolf intelligenter als seine Artgenossen gewesen. Merlin selbst hatte sich seiner angenommen, seine Intelligenz geschult und seine telepathischen Fähigkeiten geweckt. Seither war Fenrir ein hochintelligenter und verläßlicher Gefährte geworden.
    Merlin! Gefahr droht! Ted Ewigk erhielt eine Botschaft aus der Hölle, die für Zamorra bestimmt war, meldete sich Fenrir. Sieh und höre, was ich in Teds Gedanken erkennen durfte. Es ist das Bild und die Botschaft, wie er sie vernahm!
    Und in Merlins Bewußtsein entstanden Bilder, entwickelte sich eine Szene. Merlin fühlte sich, als sei er selbst Ted Ewigk. Der Wolf hatte die Erinnerung aus dem Gedächtnis des Geister-Reporters genommen und überspielte sie jetzt, wie eine Musikcassette oder ein Tonband überspielt werden.
    Das Telefon summte. Ted Ewigk nahm den Hörer ab und meldete sich.
    »Hallo…?«
    »Ist dort Château Montagne?« hörte er eine Stimme, die Französisch mit einem schauderhaften, metallisch klingenden Akzent sprach. Sofort ging Ted auch auf diese Sprache über, die er wie einige andere perfekt beherrschte.
    »Ja«, sagte er. »Wer spricht?«
    Ein meckerndes Lachen ertönte, und Ted wollte schon verärgert auflegen, als die Stimme wie ein Windhauch säuselte. »Kennst du Belial, Zamorra?«
    Da erkannte er, daß er verwechselt wurde. Er war im Château seines Freundes Zamorra, und der unbekannte Anrufer hielt ihn für diesen!
    »Was ist mit Belial?«
    »Belial hält deine Gefährtin gefangen, Zamorra. Du wirst von uns Nachricht erhalten. Du wirst tun, was zu tun ist, um sie zu retten. Denn gehorchst du nicht, werden wir sie töten - langsam und gründlich.«
    »Wer bist du?« fragte Ted eiskalt. Er wußte, daß er sich keine Gefühlsaufwallungen erlauben konnte. »Nenne deinen Namen. Sprichst du im Auftrag Belials?«
    Etwas Kaltes zupfte an seinem Ohr. Unwillkürlich hielt er den Hörer etwas weiter ab und sah ihn überrascht an. An der Hörmuschel hatte sich Rauhreifgebildet, und aus diesem bewegten sich feine, weiße Tentakel hervor!
    Ted wischte sich übers Ohr.
    Etwas quoll aus dem Hörer hervor, wurde zu einer Kugel. Und die Stimme säuselte wieder, kam diesmal aber nicht mehr aus dem Telefon allein, sondern war überall im Raum.
    »Willst du sie sehen, deine Gefährtin? Willst du wissen, wo sie sich befindet? In der Hölle, Hölle, Hölle!«
    Die Kugel wurde durchsichtig und zeigte Nicole Duval nackt auf einer Plattform. Flammen zügelten ringsumher auf, und im Hintergrund befand sich die riesenhafte abscheuliche Fratze einer

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