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0306 - Die Erde spie den Schrecken aus

0306 - Die Erde spie den Schrecken aus

Titel: 0306 - Die Erde spie den Schrecken aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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tupfte sich den ausbrechenden Schweiß ab. Über diesen abgedroschenen Gag konnte Michael Ullich, der an seiner Seite arbeitete, überhaupt nicht mehr lachen. Auch ihm lief die salzige Brühe über das Gesicht.
    Mehr als 35 Grad waren es in Rom. Eine Temperatur, wo man sich normalerweise in den Schatten legte und es schon eine Zumutung war, sich ein Glas eisgekühlte Cola zu angeln.
    Für Professor Ullich und Doktor Möbius, seinen Assistenten, gab es jedoch keine Ruhepause. Die Aufseher auf dem Palatin in Rom schüttelten immer wieder den Kopf, wenn sie beobachteten, wie diese beiden jungen Gelehrten aus Germany schufteten, als sollten die sie Schätze des König Midas ausbuddeln.
    Hier auf dem Palatin, dem Ort, wo einst die Paläste der römischen Kaiser gestanden hatten, waren die Ausgrabungen zwar noch nicht abgeschlossen, doch die Experten erwarteten auch keine archäologischen Sensationen mehr.
    Diese beiden Gelehrten mußten einen ganz besonderen Draht zum Ministerium für Kulturdenkmäler haben, daß sie die Erlaubnis bekamen, ohne Aufsicht zu graben.
    Seit zwei Tagen machten sie immer wieder Probegrabungen am westlichen Teil des Hügels, wo man vor einigen Jahren die Grundmauern eines Tempels der Cybele entdeckt hatte. Für die Freunde war dies der einzige Anhaltspunkt, den sie für ihre Grabungen hatten.
    Professor Zamorra hatte ihnen zwar öfter von der Zeitreise ins antike Rom des Kaiser Nero berichtet und auch von der Situation, als er damals der Hexe Locusta gegenüber stand. Locusta war nicht nur eine Giftmischerin, sondern auch Trägerin des Erbes von Boroque. Doch der Flammengürtel, den sie trug, war älter als das Hexenreich des hyborischen Zeitalters.
    Wie Locusta damals Zamorra triumphierend berichtet hatte, war in diesem Flammengürtel die Substanz eines sterbenden Planeten. Als die Hexe Professor Zamorra angriff, wurde dieser Kampf schnell zu einem Duell zwischen dem Amulett und dem Flammengürtel.
    Seit uralten Tagen war Feindschaft gesetzt zwischen dem Haupt des Siebengestirns von Myrryan-ey-Llyrana und dem Flammengürtel von Ehycalia-che-yina.
    Das Amulett erwies sich als stärker, und die Hexe wurde vernichtet. Zamorra konnte den Flammengürtel jedoch nicht in seine Eigenzeit mitnehmen, weil der Ring Merlins nur Dinge zurück transportierte, die auf die Zeitreise mitgenommen wurden. So hatte Professor Zamorra den mit goldroten Zauberzeichen bestickten Stoffgürtel unter eine Steinplatte des unterirdischen Kerkerganges geschoben, in dem der Kampf stattgefunden hatte.
    Die turbulenten Ereignisse hatten den Meister des Übersinnlichen stets daran gehindert, nach Rom zu reisen und den Flammengürtel zu holen. Denn er wußte, daß der Gürtel noch einmal eingesetzt werden konnte.
    Nun hatte Carsten Möbius über diverse Kanäle umfassende Grabungserlaubnisse beschafft, nachdem er per Transfunk den alten Möbius eingeschaltet hatte. Er selbst und Michael Ullich galten vor der Welt als tot. Verschüttet unter den Trümmern des explodierenden Wolkenkratzers in Dallas - ein Werk der DYNASTIE. Würde bekannt, daß er noch am Leben war, dann begann die Jagd aufs neue. Und das mußte gerade jetzt vermieden werden.
    So schufteten die beiden Freunde im Schweiße ihres Angesichtes wie die Sklaven, die hier vor 2000 Jahren Dienst bei den Cäsaren taten.
    »Wir hätten uns einige Leute aus Deutschland kommen lassen sollen, die das Grabungsgeschäft für uns unternehmen!« maulte Michael Ullich.
    »Denke, du hättest alternative Ferien auf dem Archipel Gulag!« sagte Carsten Möbius zynisch: »Nur daß hier die Hitze vorherrscht. Tröste dich. In der Hölle wird es noch viel wärmer!«
    »Da schmore ich aber im Kessel und brauche nicht zu arbeiten!« brummelte Ullich und stieß den Spaten wieder kraftvoll ins Erdreich.
    »Ich bin mir völlig sicher, daß sich Asmodis was einfallen läßt, wenn du unten ankommst!« tröstete ihn Carsten Möbius. Sie hatten dem Fürsten der Finsternis einige Male gegenüber gestanden und ihm an Zamorras Seite mehrfach eins ausgewischt. Besonders für Michael Ullich hatte Asmodis diverse Sondermaßnahmen angekündigt, wenn er mal in seine Gewalt geraten sollte. Der blonde Junge nahm diese Dinge jedoch immer auf die leichte Schulter.
    »Solange er mich nicht einen Tunnel von der kapitalistischen zur sozialistischen Hölle graben läßt, ist mir das alles recht!« sagte Ullich nach einer Weile.
    »Denn ich will in die sozialistische Hölle!«
    »Ach, und warum?« fragte Carsten

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