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0306 - Die Erde spie den Schrecken aus

0306 - Die Erde spie den Schrecken aus

Titel: 0306 - Die Erde spie den Schrecken aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Professor Zamorra nahm sich vor, mit allen Mitteln Kontakt zu Merlin aufzunehmen.
    In dieser verzweifelten Situation konnte ihm nur der König der Druiden beistehen. Merlin mußte mit seinen Künsten Teds Aufenthaltsort ausfindig machen können.
    Der Trank war inzwischen fertig geworden. Professor Zamorra goß die Flüssigkeit aus der Retorte in ein Glas. Peinlich genau achtete er auf einen Strich, den er an dem Glas angebracht hatte. Er nahm die größte Menge des Trankes zu sich, die ein menschlicher Körper ertragen konnte. Wer zuviel des Elixiers trank, für den wurde die Medizin zum Gift. Doch der Meister des Übersinnlichen wußte genau, welche Menge zuträglich war.
    Genauso wie er auch wußte, daß der Saft scheußlich schmeckte. Doch darauf kam es nicht an. Medizin, die hilft, schmeckt immer miserabel.
    Professor Zamorra schloß die Augen und trank in gemessenen Schlucken. Es war, als würde ein ungeheurer Kraftstrom in seinen Körper fließen. Die Wunden hörten auf zu schmerzen und die Müdigkeit verschwand übergangslos.
    Professor Zamorra fühlte sich wie nach einem dreiwöchigen Erholungsurlaub, der hauptsächlich mit Nichtstun verbracht wird.
    Sorgsam reinigte er die alchimistischen Geräte und stellte sie zurück ins Regal. Das Feuer im Ofen ließ er mit einem besonderen Pulver, das er in die Flammen pustete, verlöschen.
    Professor Zamorras Schritt war wieder federnd elastisch, als er aus dem Keller des Château die Treppe nach oben stieg. Er machte einen kurzen Halt in seinem Schlafzimmer, in dem ihn Nicole gewöhnlich nachts besuchte, obwohl sie über getrennte Schlafzimmer verfügten. Aus dem Schrank angelte er sich einen legeren Freizeitsanzug im Safari-Look. Die Dinger waren gerade in Mode, und Professor Zamorra hatte sich einige davon zugelegt.
    Die vom Schwertkampf zerrissene Kleidung wanderte in den Müll. Da war nichts mehr dran zu retten.
    Nicole Duval hob den Kopf, als sie Zamorra ins Arbeitszimmer treten sah.
    »Nichts!« sagte sie enttäuscht. »Der Computer gibt nichts her, was die DYNASTIE angeht. Ich habe alle Fakten eingegeben und versucht, daß irgendwelche Verbindungen zu bereits gespeicherten Daten vorhanden wären. Nicht mal die Dinge, die wir über die Meeghs wissen, bringen besondere Angaben!«
    »Also müssen wir uns auf unsere Gefühle verlassen!« sagte der Meister des Übersinnlichen achselzuckend. »Genauso wie ich mich auf das Gefühl verlasse, daß ich den Ju-Ju-Stab brauche. Und das Schwert Gwaiyurl«
    »Willst du dich wieder auf das Schwert der Gewalten verlassen?« fragte Nicole mit leisem Vorwurf in der Stimme. Es war noch nicht lange her, da hatte dieses Schwert, das je nach Laune die Seiten zwischen Gut und Böse wechselte, sich auf die Seite einer Hexe geschlagen und Professor Zamorras Freund, den Halbdruiden Kerr, getötet. Ein Einsatz von Gwaiyur war immer ein unkalkulierbares Risiko.
    »Ich habe keine andere Wahl!« sagte Professor Zamorra leise. »Gwaiyur ist eins der Schwerter, durch die Amun-Re endgültig getötet werden kann. Wir haben schon mehrfach festgestellt, daß er diese Waffe fürchtet. Ich glaube an die Macht des Guten. Sie wird nicht zulassen, daß Gwaiyur im entscheidenden Moment Verrat begeht!«
    »Und Inspektor Kerr?« fragte Nicole.
    »Für jeden ist einmal die Stunde gekommen!« sagte Professor Zamorra sehr ernst. »Obwohl er immer ein ganz normaler Mensch sein wollte, war unser Freund Kerr doch mit den Druidengaben ausgestattet. Er starb im Kampf gegen die Mächte, von denen die ganze Menschheit bedroht ist. Auch Balder Odinsson ist dahingegangen und hat sich für uns und die Welt geopfert. Gewiß ist es ein unkalkulierbares Risiko, Gwaiyur mitzunehmen und einzusetzen. Doch jedesmal, wenn wir uns den Mächten des Dämonenreiches entgegengestellt haben, war es ein unkalkulierbares Risiko. Und dennoch haben wir nicht gezögert!«
    »Auch jetzt zögerst du nicht, Chéri!« sagte Nicole und erhob sich. »Ich spüre, daß du fortgehen willst!«
    »Das stimmt!« nickte der Parapsychologe. »Es ist kein Wissen - nur ein Gefühl, das in mir ist zeigt an, daß ich bald Nachricht bekomme, wo man Ted gefangen hält. Ich möchte, daß du hier in meinem Arbeitszimmer bleibst, Nici. Einer muß hier sein, wenn es gilt, Aktionen zu koordinieren. Du hast fast das Wissen, das ich auch besitze. Bleib hier und hüte mir Château Montagne. Willst du mir das versprechen, Chéri?«
    »Versprochen!« flüsterte Nicole und legte ihre Hände um seinen Nacken. Mit

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