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0307 - Die letzte Kugel für den Boß

0307 - Die letzte Kugel für den Boß

Titel: 0307 - Die letzte Kugel für den Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die letzte Kugel für den Boß
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Gabel.
    ***
    Phil saß schon an einem Ecktisch des Drugstores, als ich eintrat. Der Keeper, ein Italiener, winkte mir zu. Er kannte uns, aber er wusste weder unsere Namen noch hatte er eine Ahnung von unseren Berufen, aber er brachte einen Whisky-Soda an den Tisch.
    »Hallo, Gangster«, sagte Phil, als der Keeper sich entfernt hatte.
    »Hallo, G-man«, antwortete ich leise.
    »Mein Gott«, sagte Phil, »ich hätte nie geglaubt, wie viele Leute an einem einzigen Tag von Frisco nach New York kommen. Für die fragliche Zeit waren es 480 Personen, pro eingesetzten Beamten achtundvierzig, die zu überprüfen waren. Zum Glück gab es eine ganze Anzahl, die gar nicht infrage kam. Wir trieben eine Stewardess auf, die mit einer Maschine der America-Airlines von Frisco nach New York kam. Ich zeigte ihr ein Bild von Sarowsky, und sie erinnerte sich daran, dass der Mann in der Maschine saß, die sie betreute, und sie erinnerte sich auch, dass der Mann, der auf dem Nachbarplatz saß, ein Chinese oder ein chinesisches Halbblut war. Auf der Passagierliste hieß der Mann Pa Tai.«
    »Und die anderen Passagiere in der Maschine?«
    »Nichts. Aber von den Fluggästen, die in anderen Maschinen New York anflogen und hierbleiben, haben wir genau zehn Männer herausdestilliert, bei denen die Verhältnisse ungeklärt sind.«
    Ich las die Reihe der Namen.
    »Allerhand, was die Jungs herausgefunden haben«, sagte ich und gab Phil das Notizbuch zurück, »aber noch zu wenig, und am wenigsten wissen wir über diesen James Gould und diesen Harry Costell.«
    »Wir haben mit dem FBI in Frisco gesprochen. Die beiden Namen stehen nicht im Archiv, und bis sie in Frisco herausgefunden haben, was die Männer treiben, können Tage, wenn nicht Wochen vergehen. Ich für meinen Teil finde eigentlich jenen Gash Mi Tang interessanter. Der Mann ist Chinese, er war in Hongkong, er unterhält ständige Geschäftsbeziehungen zu Hongkong und damit zu China. Er hat versucht, Antiquitäten ins Land zu schmuggeln. Warum soll er nicht versucht haben, eine Riesenportion Opium hereinzubringen? Ich denke, wir sollten mindestens drei Leute ansetzen, die Chinatown nach Gash Mi Tang abgrasen. Mr. High ist bereit, von der Zentrale ein paar Kollegen anzufordern, die für diesen Job das richtige Aussehen haben.«
    »Keine Einwände«, antwortete ich, »aber wir dürfen nicht dem Fehler verfallen, Chinesen hinter der Angelegenheit zu suchen, nur weil Opium das bevorzugte Rauschgift der Chinesen ist. Auch Weiße können ihre Finger darin haben.«
    »Li Ten war Chinese, und dieser Pa Tai ist chinesischer Mischling.«
    »Aber Rowfield und alle anderen sind Weiße, und ebenso können die obersten Bosse oder der oberste Boss weiß sein.«
    Ich nahm einen Schluck von dem Whisky-Soda.
    »Übrigens«, sagte Phil, »die richterliche Anordnung zur Überwachung von Nancy Kellys Telefon wird sicherlich nicht erteilt werden. Vor einiger Zeit gab es Ärger mit der Presse, weil ein paar Zeitungen behauptet hatten, die Gerichte wären mit der Aufhebung des Telefongeheimnisses verdächtiger Personen zu rasch bei der Hand. Seitdem verlangen die Richter minutiöse Unterlagen, bevor sie eine entsprechende Anordnung erlassen. Der Chef hat mich beauftragt, dir zu sagen, dass er den richterlichen Befehl frühestens in zwei Tagen erhalten wird.«
    Das war keine gute Nachricht.
    Ich verabschiedete mich von Phil, kletterte in meinen alten Ford und fuhr unschlüssig durch New York, auf das die Nacht herabzusinken begann.
    Vielleicht war es Zufall, dass ich bei dieser Fahrt die 44. Straße berührte, aber ich war den ganzen Tag über den Gedanken an Nancy Kelly nicht losgeworden, und als ich das Schild mit der Bezeichnung 44. Straße las, da fuhr ich die Straße hinunter, bis ich den Wagen vor dem Haus mit der Nummer 1401 stoppen konnte, allerdings auf der anderen Straßenseite.
    ***
    Es war eine halbe Stunde vor acht Uhr, ohnedies noch zu früh, um in den Opiumhöhlen herumzuschnüffeln. Ich blieb im Wagen sitzen, zündete mir eine Zigarette an, versuchte herauszufinden, ob eines der erleuchteten Fenster zur Wohnung des Girls gehören mochte, und als ich das nicht mit Sicherheit entscheiden konnte, beschränkte ich mich darauf, den Eingang des Hauses im Auge zu behalten.
    Kurz nach acht Uhr kam sie aus dem Haus. Sie ging hastig die Straße hinunter, ja, sie lief fast.
    Ich sprang aus dem Wagen, überquerte die Fahrbahn und folgte ihr. Eine ganze Menge Leute waren zu dieser Stunde noch unterwegs, und die

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