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0307 - Die letzte Kugel für den Boß

0307 - Die letzte Kugel für den Boß

Titel: 0307 - Die letzte Kugel für den Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die letzte Kugel für den Boß
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beleuchtete Taxiplakette trug.
    Ich handelte ganz instinktiv. Mein Fuß wechselte auf das Gas über, der Ford tat einen kläglichen Satz auf die Fahrbahn und versperrte sie.
    Der Fahrer des Taxi bremste und riss das Steuer herum. Die Reifen kreischten.
    Einen Augenblick lang sah es so aus, als würde der Fahrer die Herrschaft über seinen Wagen verlieren, aber dann gelang es ihm doch, den Wagen auf der anderen Straßenseite zum Stehen zu bringen.
    Der Mann, ein großer schwerer Kerl kam aus seinem Wagen heraus wie ein Stier, der aus dem Gatter bricht. Er brüllte vor Wut, und was er auf den wenigen Yards die seinen Wagen von dem meinen trennten, an Beschimpfungen ausstieß, hätte für eine ganze Schiffsmannschaft gereicht.
    Ich sprang aus dem Wagen, und er ließ die schon erhobenen Fäuste sinken, als er mich sah.
    »Was ist mit Ihrem Gehirn los, dass Sie das Warnschild nicht beachten?«, schrie er.
    »FBI.« Ich ließ mich auf die Erörterung von Verkehrsproblemen nicht ein. »Haben Sie ein Girl aus New York hergebracht?«
    Er riss die Augen auf.
    »Man, woher wissen Sie das?«, fragte er, stotternd vor Verblüffung.
    Ich konnte mein Glück kaum fassen. Ich hatte das richtige Taxi erwischt. Ich sprang dem Fahrer geradezu an den Kragen, packte die Aufschläge seiner Lederjacke, schüttelte ihn und schrie ihn an: »Wo haben Sie das Girl abgesetzt? Reden Sie Mann, reden Sie rasch.«
    »’ne halbe Meile weiter die Straße hinauf, aber es steht kein Haus da. Ich sagte noch zu ihr, was sie denn hier wolle, aber sie gab keine Antwort und rannte einfach nach links in den Wald hinein. Es muss da wohl ein Weg gewesen sein, aber ich habe mich dann nicht mehr um sie gekümmert. Sie hatte bezahlt, und damit war der Fall für mich erledigt.«
    »Gibt es irgendein Zeichen, an dem ich die Stelle erkennen kann?«
    »Warten Sie mal!« Er dachte nach. »Ja, ganz in der Nähe steht ’ne Pappel, die mir besonders groß vorkam, aber so genau habe ich natürlich darauf auch nicht geachtet. Ich konnte ja nicht ahnen, dass…«
    Ich ließ ihn stehen, sprang in meinen Ford, bugsierte mit ihm herum und jagte ihn in die Richtung, aus der das Taxi gekommen war.
    ***
    Ich fuhr nicht zu schnell und achtete auf die Bäume am Straßenrand, aber zum Henker, alle waren Pappeln, und im unsicheren Mondlicht schienen sie mir alle gleich groß.
    Als ich glaubte, fünfhundert Yards gefahren zu sein, stoppte ich und stieg aus. Links und rechts der Straße dehnte sich Wald, der allerdings nur aus einzelnen hohen Bäumen bestand mit einer Menge Gebüsch und verfilztem Gesträuch dazwischen. Es war so still hier, dass man sich schwer vorstellen konnte, nur einige Dutzend Meilen von New York entfernt zu sein. Nur der hellere Himmel am Horizont verriet die Nähe der Riesenstadt.
    Ich lief auf der Straßenseite entlang, an der nach Angabe des Taxifahrers Nancy Kelly in das Gebüsch getaucht war. Hoffentlich hatte der Kerl sich nicht geirrt.
    Plötzlich sah ich eine Lücke in dem Gebüsch, ein Weg, gerade breit genug, um einen Wagen passieren zu lassen.
    Ich benutzte ihn. Die hohen Bäume hielten einen guten Teil des Mondlichtes ab, und es war ziemlich dunkel hier, aber dann sah ich doch Lichtreflexe, die sich in irgendetwas spiegelten, und als ich nahe genug heran war, erkannte ich, das es die Fenster eines Autos waren, die den Reflex ergaben.
    Ich drückte mich um den Schlitten herum, tastete seine Form ab und stellte fest, dass es ein Chevrolet war. Ich riskierte ein Streichholz. Der Wagen war blau lackiert, und in einem blau lackierten Chevrolet hatte Pa Tai Sid Sarowsky zum Pier 75 gefahren.
    Ich folgte dem Weg weiter in den Wald hinein, spürte, dass er sich senkte. Das Gebüsch lichtete sich. Vor mir lag als breites, glitzerndes Band der Hudson.
    Rechts schimmerte ein gelbes Licht. Ich ging darauf zu, und als ich auf fünfzig Yards heran war, erkannte ich, dass es aus einem Fenster fiel. Ich konnte die Umrisse des Hauses erkennen. Es war ein niedriger, nicht sehr großer Bau, offenbar völlig aus Holz, eines dieser Ferienhäuser, wie sie in der Umgebung von New York gebaut werden, damit die Großstädter mal ein ruhiges Wochenende am Busen der Natur verbringen können.
    Hatte ich Rowfields Versteck gefunden? Ich wusste es nicht, aber ich hielt es für richtig, die 42er in die Hand zu nehmen.
    Ich schlich so lautlos wie möglich auf das Haus zu, aber völlig geräuschlos ging es nicht ab. Äste und Zweige knackten unter meinen Füßen.
    Vorsichtig

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