Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0307 - Die letzte Kugel für den Boß

0307 - Die letzte Kugel für den Boß

Titel: 0307 - Die letzte Kugel für den Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die letzte Kugel für den Boß
Vom Netzwerk:
an mir, als sie hörte, dass ich kein Opium beschaffen konnte.
    »Schön«, sagte sie schlaff. »Wo kann ich Sie erreichen, falls ich von ihm höre?«
    »Ich habe zurzeit keine feste Adresse. Ich rufe mal wieder bei Ihnen an. Sie haben doch Telefon?«
    »MA 6-4231.«
    »Vielen Dank, Miss Kelly. Bis auf später!«
    Sie machte sich nicht die Mühe, mich bis zur Tür zu begleiten.
    Von der nächsten Telefonzelle aus rief ich das Hauptquartier an. Phil war nicht zu erreichen, und so ließ ich mich mit Mr. High verbinden.
    »Ich habe ’ne Freundin von Larry Canogan aufgetrieben, Chef«, sagte ich. »Sie hat zwar lange nichts von dem Burschen gehört, aber ich halte es für denkbar, dass er sich bei ihr meldet. Versuchen Sie, einen richterlichen Beschluss zur Überwachung ihres Telefons zu erwirken. Die Nummer ist MA 6-4231.«
    »In Ordnung, Jerry. Bei einer Rauschgiftaffäre wird der Richter sich nicht sträuben. Shoeman wird die Überwachung durchführen. Übrigens, Phil möchte Sie heute Abend um sechs Uhr in dem Drugstore in der 29. Straße treffen. Die Nachforschungen nach den Leuten, die in den letzten Tagen aus Frisco in New York angekommen sind, machen rasche Fortschritte. Er glaubt, dass er bis heute Abend klar sieht, wer überhaupt infrage kommt.«
    Der Drugstore in der 29. Straße war ein kleiner, unauffälliger Laden, in dem Phil und ich uns oft trafen, wenn wir Informationen auszutauschen hatten.
    »Ich werde pünktlich sein«, versprach ich dem Chef und legte auf.
    ***
    Der Mann legte den Hörer auf die Gabel.
    »Er meldet sich nicht«, sagte er.
    Der andere stand am Fenster und sah in den flutenden Straßenverkehr hinunter.
    »Ob er weiß, das die Worth-Gang hochgegangen ist? Dass Slade nicht Slade sondern irgendeine Sorte von Polizist war?«
    »Ich glaube es nicht«, antwortete der Mann neben den Telefon. »Ohne Pa Tais Beobachtungen, dass Sarowskys Auftauchen prompt eine Schießerei ausgelöst hatte, wüssten nicht einmal wir es. Woher sollte er es wissen?«
    »Warum türmt er dann?«
    Der andere lachte: »Weil er weiß, dass Li Ten in Frisco gekillt wurde, als unsere Organisation aufflog. Er kann sich ausrechnen, dass er sich in der gleichen Gefahr befindet, und er zieht es vor, uns auszuweichen.«
    Die Finger des Mannes trommelten gegen die Scheibe, aber er wandte nicht den Kopf.
    »Sie haben Worth und sicherlich noch einige von der Bande. Vielleicht hat der eine oder andere von dem Verein bei der Schießerei mit den Bullen ins Gras gebissen, aber Worth hat sicherlich die Pfoten gehoben, als er sah, das es zwecklos war. Er hat verspielt, und er wird singen. Die Verteilerorganisation in New York ist schon so gut wie geplatzt. Die Stadt ist für uns verloren.«
    »Das wächst sich zu ’ner Katastrophe aus«, sagte der andere ironisch. »Zwei verlorene Städte in rund vier Wochen. Wir werden uns nach einem anderen Job umsehen müssen.«
    Der Mann am Fenster antwortete ihm nicht. Er bezog Einkünfte aus noch vier Städten in den USA.
    »Wahrscheinlich haben sie auch Sarowsky«, sprach er gegen die Scheibe. »Ich wäre froh, wenn ich wüsste, dass Sarowsky sich auf dem Pier 75 eine Kugel mitten in die Stirn eingefangen hätte, aber ich fürchte, dass er lebt. Eine Ratte wie dieser Kerl kommt immer davon. Er wird den Bullen erzählen, wie er nach New York gelangt ist. Er wird ihnen eine Beschreibung von Pa Tai liefern, aber das ist noch nicht gefährlich für uns, und Pa Tai ist absolut zuverlässig, abgesehen davon, dass eine Beschreibung nicht ausreicht, um ihn zu finden.«
    Er schwieg und ein paar Minuten lang war nur das leise Trommeln seiner Fingerkuppen gegen die Scheibe zu hören.
    Dann ließ er die Hand sinken und sagte: »Rowfield glaubt, es schlau angefangen zu haben. Immer hat er für Deckung und für Ausweichquartiere gesorgt. Aber uns kann niemand aufs Kreuz legen. Wir kennen deine Versuche, Rowfield. Wir kennen sie alle: Viertausend Dollar hat es uns gekostet, dich ständig überwachen zu lassen, Rowfield, aber heute zahlt sich die Summe aus.«
    Er wandte den Kopf dem anderen zu.
    »Rowfield hat lange genug gelebt«, sagte er kalt. »Pa Tai findet ihn in seinem Unterschlupf.«
    »Es fragt sich, ob er ihn allein findet«, sagte der andere. »Vergiss Larry Canogan nicht!«
    »Ich glaube nicht, dass Rowfield irgendwen über sein Versteck informiert, auch Canogan nicht. Das hat er als sein Geheimnis behandelt.«
    Dann befahl er kalt: »Schick ihm Pa Tai!«
    Der andere hob den Telefonhörer von der

Weitere Kostenlose Bücher