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0307 - Die letzte Kugel für den Boß

0307 - Die letzte Kugel für den Boß

Titel: 0307 - Die letzte Kugel für den Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die letzte Kugel für den Boß
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Schaufenster aller Geschäfte waren noch erleuchtet.
    Ich hatte keine Schwierigkeiten, ihre Fährte zu halten, und ich erkannte an der hastigen Art, in der sie ging, dass ich nicht einmal besorgt zu sein brauchte, sie würde sich umdrehen. Sie ging schnell.
    Nach zweihundert Yards schritt sie auf den Eingang eines Drugstores zu und verschwand in dem Laden.
    Ich fühlte Enttäuschung. Wahrscheinlich würde sie sich irgendetwas zum Abendbrot kaufen oder ’ne Flasche Whisky, um ihren Kummer über Canogangs Ausbleiben unter den Tisch zu trinken.
    Ich schob mich näher an die Schaufenster des Drugstores heran, und über die Auslage hinweg konnte ich in das Innere des Ladens blicken.
    Sie stand ganz vom, direkt hinter der Scheibe. Ich konnte nur ihren Kopf und ein Stück ihrer Schulter sehen, und den Kopf und die Schultern des Mannes, der sie bediente. Der Mann nahm etwas aus dem Regal, und ich warf einen Blick auf die Waren in dem Regal.
    Nancy Kelly stand vor der Abteilung für medizinische Artikel, und der Verkäufer hatte ihr ein großes Paket Verbandmull gegeben.
    Ich konnte nicht erkennen, was sie noch kaufte. Sie bezahlte an der Kasse und wandte sich dem Ausgang zu. Ich trat rasch einige Schritte zur Seite, um aus dem Schaufensterlicht zu sein.
    Sie kam heraus und schickte sich an, den Weg zurückzugehen. Sie trug eine große, gefüllte Papiertüte und noch ein Paket unter dem Arm.
    Ich dachte, sie würde zu ihrer Wohnung zurückgehen, aber plötzlich trat sie an den Straßenrand und winkte einem langsam fahrenden Taxi.
    Der Fahrer stoppte auch sofort, und ehe ich etwas unternehmen konnte, war sie eingestiegen und der Wagen rollte an.
    Na, ich spurtete zu meinem alten Ford quer über die Fahrbahn, dass ein paar Hupen wütend aufheulten. Ich sprang in die Karre, dass die Federn ächzten, startete und fuhr den Schlitten aus der Parklücke heraus. Hinter mir musste der Fahrer eines Mercury hart in die Bremse steigen, und ich schnitt noch zwei andere Wagen auf eine Weise, die einfach haarsträubend war.
    Trotzdem hätte ich das Taxi nicht wiedergefunden, aber ich hatte Glück, denn zwei Kreuzungen weiter hatte rotes Licht den Wagen gestoppt, und ich mogelte mich an den anderen Wagen vorbei, so nahe an den Schlitten heran, dass ich Nancy Kellys Kopf durch das Rückfenster erkennen konnte. Als die Ampel auf Grün umsprang, war ich dem Taxi dicht auf den Fersen.
    Von diesem Augenblick an war es nicht mehr schwer, dem Wagen zu folgen. Der Taxifahrer beeilte sich nicht besonders und hielt sich an die Verkehrsvorschriften.
    Er fuhr nach Norden, aus Manhattan hinaus und weiter in die Bronx. Er durchfuhr ein paar Straßenzüge, die praktisch ohne Verkehr waren, und ich musste ihm einigen Abstand lassen, um Nancy Kelly nicht auf den Wagen, der hartnäckig hinter ihr blieb, aufmerksam zu machen.
    Am Ende der Bronx fuhr er auf die River Road auf, und natürlich erhöhte er sofort die Geschwindigkeit.
    Ich fluchte leise vor mich hin. So viel ich auch auf das Gaspedal meines alten Ford trat, mehr als sechzig Meilen vermochte ich nicht aus ihm herauszuholen.
    Zum Glück fuhr auch der Taxifahrer seinen Schlitten nicht aus, aber er fuhr doch ein paar Meilen schneller als ich, und so rückten die roten Schlusslichter seines Wagens in immer größere Entfernung. Es kam hinzu, dass andere Wagen mich überholten, sich zwischen mich und das Taxi setzten, sodass es, trotz der Geradlinigkeit der River Road immer schwieriger wurde, die richtigen Schlusslichter im Auge zu behalten.
    Ich tat, was ich konnte, um den Anschluss nicht völlig zu verpassen. Wir hatten-Yonkers längst passiert, als weit vor mir, die Schlusslichter des Wagens, den ich für das Taxi hielt, nach rechts ausscherten und dann verschwanden.
    Ich benutzte die gleiche Abfahrt, aber natürlich sah ich den Schlitten nicht mehr, als ich eine der Landstraßen zwischen Yonkers und White Plains erreichte.
    Ich stieß die schlimmsten Verwünschungen durch die Zähne, denn ich wurde das Gefühl nicht los, eine ganz große Chance verpasst zu haben, ungefähr so, als hätte ich ein Lotterielos nicht erneuert, das mit hunderttausend Dollar herausgekommen ist.
    Ich nahm die erste Straße nach links, fuhr geradeaus vorbei an einzeln stehenden Häusern, aber die Straße mündete vor dem Üfer des Hudsons. Ich bög wieder nach rechts ab, wollte eine Zufahrtsstraße überqueren, die zum River Road führte, als ich von links einen Wagen heranschießen sah, der über der Windschutzscheibe die

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