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0307 - In der Lavahölle

0307 - In der Lavahölle

Titel: 0307 - In der Lavahölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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der Öffnung am oberen Teil der Felsplatte, zu der er den stärksten Energiestrahl hatte fließen sehen.
    Die handtellergroße Silberscheibe wirkte wie eine Münze, die in einen Automaten geworfen wird. Professor Zamorra spürte, wie Merlins Stern von der Öffnung angezogen wurden und darin verschwand. Und hinabgeschlungen wurde.
    Der Parapsychologe spürte einen Ruck an seinem Hals. Die Öffnung im Felsen riß das Amulett herab. Zamorra hatte die Kette, an der die Silberscheibe hing, nicht vom Hals genommen. Jetzt zog sie ihn direkt zur Felswand hin.
    Bevor Professor Zamorra die tückische Kette über den Kopf ziehen konnte, war er schon an die Felswand gepreßt, während das Amulett immer mehr hinabgezogen wurde. Schon spürte der Meister des Übersinnlichen, wie ihm die Kette die Luft abschnürte. Verzweifelt versuchte Zamorra, das Amulett zurück zu zerren. Doch hier waren andere Kräfte im Spiel. So stark Zamorra war - es gelang ihm nicht, Merlins Stern auch nur eine Handbreit zurückzuziehen.
    Und die Metallegierung der Kette war unzerreißbar…
    ***
    Pater Aurelian nahm mit einer gewissen Selbstverständlichkeit zur Kenntnis, daß er sich nicht mehr auf der Erde befand. Andeutungsweise hatte ihm Professor Zamorra von den Felsen von Ash-Naduur erzählt.
    Wie immer wollte er seinem Stern folgen. Seinen inneren Gefühlen, die ihm stets den Weg zeigten, den er gehen mußte.
    Auch ihm fiel sofort der wandernde Planet auf. Das rasch näher kommende Basis-Schiff der Unheimlichen aus dem Weltraum.
    Doch Pater Aurelian spürte auch die Wellen der Bosheit und Heimtücke, die davon ausging. Er war sehr sensibel für Schwingungen, die von lebendigen Körpern ausgingen, aber weder abgemessen noch analysiert werden können.
    Doch noch andere Gefühle nahm der Hochmeister des Ordens der »Reinen Gewalt« wahr. Der verzweifelte Wille, gegen ein unabwendbares Schicksal anzukämpfen und die Angst vor einem grauenhaften Tod.
    Pater Aurelian, dessen blendend weiße Kutte grell von den grauen Felsen abstach, nahm den Brustschild so, daß er wie in einen Spiegel hineinsehen konnte.
    »Ich will sehen!« sagte er leise in lateinischer Sprache. Sofort erfüllte sich die blanke Silberfläche des Brustschildes mit Bewegung.
    »Zamorra!« stieß Pater Aurelian entgeistert hervor. »Wie kommt der hierher?«
    Er wartete nicht darauf, von der leblosen Stille Ash-Naduurs eine Antwort zu erhalten. Pater Aurelian erkannte, daß er eingreif en mußte. Und zwar sofort.
    Die Kette hatte Professor Zamorra vollständig an die Wand gezerrt. Der Parapsychologe versuchte verzweifelt, mit den Händen die Kette von seiner Kehle zurück zu reißen. Doch es war zu erkennen, daß seine Stärke zu Ende ging.
    Das Gesicht des Parapsychologen färbte sich bläulich. Es war zu erkennen, daß er nur noch nach Atem röchelte.
    Pater Aurelian wußte nicht, wie weit der Ort, wo Professor Zamorra mit dem Tode rang, entfernt war und wo er sich überhaupt befand. Aber er wußte, wie er dorthin gelangen konnte.
    Sein ganzer Blick versenkte sich in das Bild, das ihm der Spiegel von Saro-esh-dhyn jetzt zeigte. Auf geistigmentaler Ebene wurde er eins mit dieser Landschaft. Fast glaubte er, nur wenige Schritte vor der künstlichen Felswand zu stehen. Es war so, als brauche er nur die Hand auszustrecken, um Professor Zamorra zu helfen.
    Es war ein leises Brennen, das über seinen ganzen Körper floß.
    Dann war er da. Genau vor Professor Zamorra. Mit seinen unfaßlichen Eigenschaften hatte ihn der Brustschild dorthin gebracht. Aber nur Pater Aurelian wußte, wie viel Substanz ihn dieser »Sprung« gekostet hatte. Allein hätte er ihn nicht ausführen können. Dazu war er zu schwach, wenn das Ziel nicht genau fixiert werden konnte und in leicht erreichbarer Nähe lag.
    Kostbare Energie war vergeudet worden, die im alles entscheidenden Kampf dringend benötigt wurden. Doch es gab keine andere Möglichkeit, den Freund zu retten.
    Pater Aurelian handelte instinktiv. Er sprang vor und zog die Kante des Brustschildes über die würgende Kette. Die kostbare Metallegierung, die sogar einem Schweißbrenner Widerstand geleistet hätte, hatte gegen die Magie des Brustschildes keine Widerstandskraft. Sie wurde glatt durchschnitten.
    Die Kette rutschte durch die Öffnung, in die Professor Zamorra das Amulett geschoben hatte und verschwand darin. Merlins Stern war verschwunden.
    Halb ohnmächtig taumelte Professor Zamorra in Aurelians Arme.
    Es dauerte eine Zeit, bis der Meister des

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