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0307a - Marionetten des Satans

0307a - Marionetten des Satans

Titel: 0307a - Marionetten des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marionetten des Satans
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Unfall auslegen. Es würde sogar schwer halten, das Gegenteil zu beweisen. Aber ich hielt es für wichtig, der Bande zu zeigen, dass wir schnell reagieren konnten.
    Ich ließ mir Beschreibung und Kennzeichen des Lastwagens geben und kurbelte sofort die Großfahndung nach Paul Morgan an.
    Nach zwei Stunden wurde der Wagen ganz in der Nähe gefunden. Von Morgan selbst keine Spur. Die Fahndung nach ihm lief weiter.
    ***
    Es war später Nachmittag, als ich wieder in meinem Büro eintraf. Auf dem Schreibtisch lag ein Umschlag, der kurz vorher von der Teamster Gewerkschaft eingegangen war. Gespannt öffnete ich ihn.
    Er enthielt präzise Angaben über die Schiffe, auf denen Joseph Smith als Stauer beschäftigt gewesen war. Ich hoffte darauf einen Gedanken zu schöpfen, der auf den 15-Tage-Rhythmus des Treffens in Gander’s Inn Rückschlüsse zuließ.
    Smith war am 10. April ermordet worden. 15 Tage vorher, am 26. März hatte er mitgeholfen, die Atropos zu entladen. Ich rechnete wieder um fünfzehn Tage zurück. Am 11. März tauchte abermals der Name Atropos auf. Und so ging es fort.
    »Es gibt nur eine Erklärung - der Boss der Bande reist auf der Atropos. Alle fünfzehn Tage ist er in New York. Und dann trifft er sich mit seinen Leuten in Gander’s Inn - oder tat dies jedenfalls bis jetzt«, sagte ich zu Phil.
    »Es kann natürlich Zufall sein«, sagte er. »No, Alter, ich habe das Gefühl, diese Spur ist heiß. Die Bande betreibt Schmuggel. Schmuggler brauchen ein Schiff, und das ist die Atropos. Aber noch haben wir keine Beweise. So einfach ist die Sache nicht. Da ist beispielsweise die Tatsache, dass Dick Harper am 12. Mai ermordet wurde. Dieses Datum passt nicht in den Fünfzehn-Tage-Rhythmus. Danach war die Atropos schon am 10. Mai in New York und war am 12. Mai wieder abgereist.«
    »Es ist keineswegs gesagt, dass der Boss der Bande persönlich den Mord an Harper beging. Vergiss nicht, die Bande war termingebunden. Harper musste vor dem 13. Mai, dem Tag seiner Aussage, sterben. Als die Atropos am 10. Mai hier war, kann der Boss ohne Weiteres seine Anweisungen gegeben haben.«
    »Möglich«, brummte ich. »Jedenfalls wird das Schiff immer interessanter. Kümmern wir uns mal darum.«
    Ich telefonierte eine Weile herum und bekam schließlich einen zuständigen Captain der Hafenpolizei an die Leitung.
    »Atropos«, sagte er, »dreitausend-Tonnen, Baujahr 1943. Das Schiff war für Geleitzüge im Pazifik bestimmt, damals im Krieg. Es hat deshalb ziemlich starke Maschinen. Nach dem Krieg wechselte es mehrmals den Besitzer. Jetzt fährt es für Glasburn Incorporated.«
    »Moment«, sagte ich, »sagten Sie Glasburn ?«
    »Ja, es ist das einzige Schiff dieser Firma, die damit so ziemlich die kleinste Reederei des Landes sein dürfte.«
    »Welche Strecke fährt die Atropos?«, erkundigte ich mich.
    »Sie unterhalten einen regelmäßigen Liniendienst Nach Mexiko City. Dort laufen sie den Hafen Puerto Plata an.«
    »Mit welcher Ladung?«
    »Obst-Säfte, Gemüsesäfte und solches Zeug.«
    »Das wird aus Mexiko herausgeholt?«
    »Ja, sicher. Hier in New York gibt es einen Fabrikanten, den die neue Gesundheitswelle emporgetragen hat. Er verkauft eingedickte, nicht konservierte Gemüsesäfte in Flaschen. Das Zeug hat einen besonders hohen Gehalt an Vitaminen.«
    »Und die Atropos ?«
    »Haben Sie schon einmal etwas von der Tehuantepecpflanze gehört?«
    »Nein«, gestand ich.
    »Mir ging es ähnlich. Ich kenne den Namen auch nur von den Zollpapieren. Um es kurz zu sagen, diese Pflanze hat einen besonders hohen Gehalt an Vitamin A, B und C und daneben noch so viele gute Eigenschaften, dass sie ein wahres Wundermittel gegen alle möglichen Gebrechen sein muss. Die Pflanze wird einfach ausgequetscht, und der rohe Saft wird in kleinen Flaschen, das Stück zu drei Dollar, verkauft. In Mexiko kostet dieselbe Menge schätzungsweise drei Cent.«
    »Und von dem Verdienst lebt die Atropos.«
    »So ungefähr. Es gibt bisher nur eine einzige Plantage, die das Zeug anbaut, und die hegt bei Puerto Plata. Ich habe das Gefühl, bisher hat man es nur als Unkraut betrachtet.«
    »Gab es je Ärger mit der Atropos ?«
    »Niemals.«
    »Sie haben das Schiff vermutlich überprüft?«
    »Nun - so.wie jedes andere. Die Ladung wird von den Zollbehörden überwacht. Wir nehmen nur gelegentlich Stichproben wegen der Sicherheitsbestimmungen vor. Bei der Atropos hat es nie irgendwelche Beanstandungen gegeben. Wenn Sie aber auf etwas Bestimmtes hinauswollen -

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