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0307a - Marionetten des Satans

0307a - Marionetten des Satans

Titel: 0307a - Marionetten des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marionetten des Satans
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wir können der Sache leicht nachgehen. Das Schiff liegt gerade im Hafen.«
    Ich horchte auf.
    »Aber heute ist der 13. Mai - laut Fahrplan müsste sie schon seit drei Tagen draußen sein.«
    »Normalerweise schon. Aber sie hatten Maschinenschaden und mussten für drei Tage in die Werft nach New Camcen. Jetzt wird sie erst heute Nacht auslaufen.«
    »Schon wieder so ein Zufall«, grinste Phil.
    »Läuft das Schiff denn leer zurück?«, erkundigte ich mich.
    »Das kommt darauf an. Der Verdienst aus dem Tehuantepec-Geschäft reicht aus, um Leerfahrten zu rechtfertigen. Aber natürlich nehmen sie Stückgut mit, wenn sie welches bekommen. Das ist nicht einfach, denn Puerto Plata ist ein verhältnismäßig kleiner Hafen. Wer schickt da schon was hin? Und Umwege macht die Atropos nicht, weil sie an ihren Fahrplan gebunden ist.«
    »Wissen Sie, ob die Atropos heute Stückgut mitnimmt?«
    Zwei Minuten vergingen, dann sagte er: »Die Atropos nimmt eine Ladung Maschinenersatzteile an Bord. Damit ist sie zu knapp einem Drittel ausgelastet.«
    »Captain, welche legalen Möglichkeiten haben Sie, das Zeug zu überprüfen?«
    »Nun, die Zollfandung ist zu jeder Art von Kontrolle berechtigt. Soll ich den Kollegen einen Hinweis geben?«
    »Tun Sie das«, nickte ich. »Ich möchte, dass so viele Stichproben gemacht werden, bis feststeht, woraus die gesamte Ladung wirklich besteht. Es kann sein, dass es da einige Überraschungen gibt. Aber die Leute sollen unauffällig Vorgehen, nicht so, dass die Besatzung merkt, was los ist.«
    »Ich verstehe. Die Männer werden ihre Pupillen schärfen.«
    »Genau das hatte ich mir vorgestellt. Rufen Sie mich an, wenn Sie etwas wissen. Und noch etwas. Wann geht die Atropos in See?«
    »Nicht vor Mitternacht.«
    Ich sah auf die Uhr.
    »Dann haben wir ja noch genügend Zeit. Ich warte auf Ihren Anruf, Captain.«
    Ich legte auf und sagte zu Phil: »Es sieht alles ziemlich eindeutig aus. Dieser Tehuantepec-Handel kann eine ideale Tarnung für Schmuggelgeschäfte sein. Jetzt fehlt nur noch eines.«
    »Und das wäre?«
    »Ich könnte mir vorstellen, dass Angelo Veranazzo mit der Atropos abreist. Er muss sich darüber im Klaren sein, dass er hierzulande keine Chance mehr hat. Da die Bande ihre Haupttätigkeit sowieso im karibischen Raum entwickelt, wird er sich dorthin absetzen - und zwar mit der Atropos.«
    »Nun, das müssten unsere Bewacher ja merken.«
    Ich drückte auf den Summer und verlangte eine Sprech-Verbindung mit Wagen Nummer achtzehn.
    Nach zehn Sekunden meldete sich die Zentrale.
    »Wagen Nummer achtzehn antwortet nicht.«
    »Ausgeschlossen - die haben ständig Bereitschaft. Queens Ellery liegt auch innerhalb Ihres Sendebereiches. Also rufen Sie nochmals an.«
    Ein erneuter Versuch blieb ohne Ergebnis.
    Jetzt wurde ich unruhig, sah Phil an.
    »Da ist etwas schiefgelaufen.«
    Zwei Minuten später waren wir auf dem Weg nach Queens Ellery.
    ***
    Queens Ellery ist ein kleiner Ferienort am Long Island Sound, mit einem ebenso schönen Strand wie Coney Island, aber wegen seiner hohen Preise überhaupt nicht übervölkert. Es ist der rechte Ort für New Yorks Upper Class, die sich von Mühsalen des Big Business erholen wollen. Die Geschäfte sind exklusiv wie auf der Fifth Avenue, und auf Schritt und Tritt begegnet man Minigolfplätzen und Boccia-Anlagen. Die Sitzbänke sind von alten Männern in hellen Tropenanzügen und Strohhüten bevölkert, die ernsthaft ihre »Financial Times« studieren.
    Das Haus Ox Row war das letzte der Stadt. Es lag auf einem kleinen Hügel, durch alte Bäume gegen Sicht geschützt. Die Sonne stand schon schräg, als wir ankamen; der Wind war eingeschlafen, und das Meer wiegte sich in einer sanften Dünung.
    Ich rollte langsam an dem Gebäude vorbei und hielt Ausschau. Von dem Chevrolet unserer Kollegen war nichts zu sehen. Das Gebäude wirkte verlassen, vor den Fenstern waren Jalousien heruntergelassen.
    Ungefähr fünfzig Yards hinter dem Haus wendete ich und fuhr langsam zurück. Phil kurbelte die Seitenscheibe herunter.
    »Gefällt mir absolut nicht«, knurrte er. »Am liebsten würde ich hineingehen und nachsehen.«
    »Ohne Haussuchungsbefehl ist da nichts zu machen«, sagte ich.
    »Weiß ich. Trotzdem hätte ich Lust. Wo stecken die beiden nur? - Hier irgendwo in der Nähe müssen sie doch sein.«
    Im Schritttempo rollten wir die Ox Row entlang und sahen uns um. Schließlich fanden wir den Wagen.
    Er war in eine Gebüschgruppe gefahren, die einen Kinderspielplatz

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