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0307a - Marionetten des Satans

0307a - Marionetten des Satans

Titel: 0307a - Marionetten des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marionetten des Satans
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lag ein heller Schein über dem Golf, als der Jeep brummend die Küstenstraße entlangfuhr. Der Morgen zog heraus, Im Jeep saßen außer dem Fahrer, Rodriguez, ein weiterer mexikanischer Polizeibeamter und ich.
    Wir hatten eine anstrengende Nacht hinter uns, aber es hatte sich gelohnt. Die Besatzung der Atropos war überwältigt und in ein Armeelager nach Tampico eingeliefert worden. Der weiße Skipper und sein 1. Offizier hatten gar nicht erst versucht, Widerstand zu leisten. Es war nicht ein Schuss gefallen. Ich war überzeugt, dass es ohne den Trick mit der Klapper zu einem Blutvergießen gekommen wäre; aber ich war keineswegs sicher gewesen, dass das Verfahren auch funktionierte. Ich hatte es nach eingehendem Studium des Buches ausgeheckt, aber das Buch war über zwanzig Jahre alt, und ich hatte nicht gewusst, inwieweit es noch Gültigkeit hatte. Jedenfalls kannte der Verfasser die Indios sehr gut. Die Indios hatten genauso reagiert, wie es im Buch stand. Ich überlegte, dass ich dem Verfasser, diesem Professor der Columbia Universität, das mitteilen sollte, wenn der Fall abgeschlossen war. Sicherlich würde er sich darüber freuen.
    Die Atropos lag jetzt im Hafen von Tampico und wurde von Experten des mexikanischen Sicherheitsdienstes einer gründlichen Untersuchung unterzogen. Die beiden Amerikaner, Stoker Kane und Jingle Jumbo, waren ins Gefängnis geschafft worden. Das Auslieferungsbegehren war bereits vorbereitet und noch in der Nacht vom amerikanischen Konsul übergeben worden; es war anzunehmen, dass man ihm stattgeben würde.
    Jetzt fehlten nur noch die Hauptakteure der Bande. Stoker Kane und Jingle Jumbo hatten ausgesagt; sie hatten gehöhnt und uns alles erdenklich Schlechte gewünscht; aber die Rojos waren dazu bereit gewesen, und mit Rodriguez’ Hilfe (er fungierte als Dolmetscher, da er den Rojo-Dialekt beherrschte) hatten wir herausgefunden, dass Angelo Veranazzo sich auf der Plantage bei Puerto Plana befände und dass der weiße Engel (gemeint war Armalite) bei ihm sei; dass auf der Plantage ferner der weißhaarige Amerikaner mit dem Löwenkopf (Carslake) zu finden sei, und dass die Arbeiter auf der Plantage ausschließlich Rojos seien.
    Wir machten uns also noch im Morgengrauen auf den Weg, und jetzt verkündete eben ein verwittertes Holzschild am Weg, dass wir den Boden der Plantage erreicht hatten. Zu beiden Seiten des Weges zogen sich endlose Felder, mit einer niedrigen und breitblättrigen Pflanze bestellt, dahin.
    Rodriguez wandte sich um und wies nach draußen: »Tehuantepec«, sagte er. »Für uns Mexikaner ist das nur Unkraut. Erst dieser Carslake hat gezeigt, dass man ein Vermögen damit gewinnen kann.«
    »Der weißhaarige Amerikaner mit dem Löwenkopf«, wiederholte ich die Formulierung der Indios. »Er muss ein interessanter Zeitgenosse sein.«
    »Jedenfalls hat er großen Einfluss auf die Indios«, sagte Rodriguez.
    Der Weg wurde steiler, und der Fahrer schaltete. Im ersten Gang ging es eine lang gezogene Steigung hinauf, dann hatten wir den Kamm erreicht, und vor uns lag das atemberaubende Panorama der Bucht von Puerto Plana. Eben ging die Sonne auf, in ihrem Licht schimmerte das Meer wie flüssiges Silber. Die Bucht war von lang ansteigenden Hängen eingesäumt, die zu einem großen Teil mit-Tehuantepec-Pflanzen bestellt waren. In der Mitte eines Hanges, auf einer Art Terrasse, sahen wir das Farmhaus, ein mächtiger weißer Bau im Kolonialstil.
    Der Fahrer gab Gas, und mit hoher Geschwindigkeit rasten wir dahin.
    »Jetzt haben sie uns gesehen«, meinte Rodríguez, »besser wir lassen ihnen nicht zu viel Zeit, sich etwas einfallen zu lassen.«
    Der Jeep passierte die kleine Siedlung, in der die Indios wohnten. Weißgekleidete Gestalten standen vor den Häusern und sahen uns an. Den bronzefarbenen Gesichtern war nicht zu entnehmen, was sie dachten. Dann lag das Farmhaus vor uns. Wir rollten durch das große Tor und stoppten vor der breiten überdachten Veranda.
    Rodríguez sprang heraus und schlug mit seiner Reitpeitsche ungeduldig gegen die Stiefel.
    »He«, rief er, »ist niemand da?«
    Ein paar Sekunden verstrichen, dann wurde eine Tür geöffnet und eine Gestalt im bunten gewebten Poncho erschien. Der Mann, ein Mischling, schien eine Art Verwalter zu sein.
    »Die Señores wünschen?«, fragte er auf Spanisch.
    »Wir suchen die Amerikaner«, sagte Rodriguez, »Carslake, Veranazzo und das Mädchen.«
    »Es tut mir leid - die Herrschaften sind schon gestern abgefahren.« Dem

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