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0308 - Einbahnstraße in den Tod

0308 - Einbahnstraße in den Tod

Titel: 0308 - Einbahnstraße in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Einbahnstraße in den Tod
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ich kann erst morgen zur Bank. Sie werden begreifen, dass ich zurzeit pleite bin.«
    Er grunzte verächtlich auf und sagte: »Machen Sie es kurz, Jerry, und geben Sie mir die Beschreibung des Girls.«
    Ich tat das so ausführlich und genau wie möglich. Louis kritzelte in seinem Notizbuch, und als ich dann geendet hatte, meinte er trocken: »Sie sind verliebt, Jerry. Na ja, einmal passiert das jedem. Hat die Kleine Sie versetzt?«
    »Ich bin weder verliebt noch hat sie mich versetzt«, behauptete ich ärgerlich. »Ich habe besondere Gründe, die mich veranlassen, nach ihr zu suchen.«
    »Meinetwegen.« Er feixte.
    Ich hätte mir denken können, dass ich Louis Thrillbroker kein X für ein U vormachen konnte. Jetzt nahm er auch eine meiner Zigaretten, ließ sich von mir Feuer geben und steckte sich eine zweite hinters Ohr.
    »Ich werde von mir hören lassen«, versprach er.
    »Vergessen Sie es nicht.«
    Er hob seinen speckigen Hut vom Boden auf, wo er ihn deponiert hatte, und verschwand.
    Auch ich hatte für heute die Nase voll. Allerdings konnte ich nicht umhin, mir Vickers Akten einzupacken und mitzunehmen. Meinen Jaguar hatte ich wohlweislich in unserer Garage in Aufbewahrung gegeben. Beim nächsten Totalschaden würde die Versicherung nicht so bereitwillig zahlen.
    Ich wälzte Papiere bis sieben Uhr abends, plünderte den Kühlschrank und aß eine Portion Ham and Eggs.
    Um halb elf lag ich bereits in der Falle.
    ***
    Am nächsten Morgen um neun Uhr war ich im Office, und um halb zehn erkundigte ich mich bei Louis Thrillbroker, ob die Sob Sister der NEWS schon etwas erreicht habe.
    »Wo denken Sie hin, Jerry«, lachte er. »Ich habe die gute, alte Tante vor zehn Minuten zum ersten Male gesehen und Ihren Auftrag weitergegeben. Ich hoffe, dass sie sich entschließt, sich heute noch zu erkundigen. Sowie ich etwas weiß, rufe ich an.«
    Um 10 Uhr kam eine Routinemeldung der Stadtpolizei durch. Während der Nacht hatten unbekannte Täter bei der Juwelenfirma Lambert Brothers in der Lexington Avenue/Ecke 60. Straße einen Einbruch verübt.
    Die Alarmanlage war auf raffinierte Weise außer Betrieb gesetzt, und der Nachtwächter, ein alter Invalide, niedergeschlagen, gefesselt und geknebelt worden.
    Den Tätern waren fast für eine halbe Million Steine und Schmuck in die Hände gefallen. Der Safe war fachmännisch aufgeschweißt worden. Das Ganze deutete auf die Arbeit einer sachkundigen Gang hin.
    Der Wächter lag im Hospital, war aber bereits vernommen worden. Er hatte vier Männer gesehen, konnte sie aber nicht beschreiben, da sie maskiert gewesen waren.
    Wir nahmen die Nachricht zur Kenntnis, ohne uns sonderlich darüber aufzuregen. Es war ein schwerer Einbruchsdiebstahl, wie er von Zeit zu Zeit vorkommt, aber er fiel unter die Kompetenz der Citizen Police.
    Um 11 Uhr kam ein neuer Bericht.
    Dr. Julian Ryerson, ein stadtbekannter Chirurg, bekannt durch seine sensationellen, kosmetischen Operationen, war wahrscheinlich schon gestern in seiner Wohnung ermordet worden.
    Die Täter hatten seine Brieftasche und das in seinem Schreibtisch befindliche Bargeld mitgenommen. Da Dr. Ryerson Junggeselle war, fiel sein Ausbleiben erst zur Sprechstunde auf, die um 10 Uhr vormittags begann. Die Sprechstundenhilfe suchte und fand ihn erschossen in seinem Wohnzimmer. Der tödliche Schuss war von hinten, und zwar aus einer 32er Pistole, abgegeben worden.
    Die Polizei war der Meinung, dass der Arzt einen Patienten eingelassen hatte. Auf dem Tisch, neben dem man den Toten fand, stand ein Brandyglas und eine Flasche Martell. Außerdem lag dort das Fotoalbum, in das Dr. Ryerson die Aufnahmen seiner Patienten und Patientinnen vor und nach der Operation einzukleben pflegte.
    Ein zweites Brandyglas stand auf dem Büfett und war anscheinend frisch ausgewaschen. Im Aschenbecher lagen mehrere Zigarettenreste, darunter einer, der Lippenstiftspuren aufwies. Möglicherweise war also die Besucherin und Mörderin eine Frau gewesen, aber das war nur eine durch nichts belegte Theorie. Der Lippenstift an der Zigarette konnte auch von einer früheren Besucherin stammen.
    Dieser Mord erregte gewaltiges Aufsehen.
    Zweifellos war der Täter mit allen Wassern gewaschen, also kein Amateur.
    Ein solcher hätte Fingerabdrücke hinterlassen und sich wohl kaum damit aufgehalten, das von ihm benutzte Glas auszuwaschen.
    Merkwürdig erschien, dass der geraubte Geldbetrag verhältnismäßig gering sein musste. Die Sprechstundenhilfe erklärte, dass Dr. Ryerson

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