Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0308 - Einbahnstraße in den Tod

0308 - Einbahnstraße in den Tod

Titel: 0308 - Einbahnstraße in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Einbahnstraße in den Tod
Vom Netzwerk:
ist.«
    »Wir werden unser Bestes tun«, sagte Phil, und ich nicke.
    »Dann werde ich Sie beim Police HQ anmelden. Sie müssen zuerst die Akten sehen«, meinte unser Chef, und wünschte uns Hals- und Beinbruch; wir waren entlassen.
    Eine Viertelstunde später saßen wir im Office von Lieutenant Kent, der uns das vorläufig noch dünne Aktenstück zum Studium übergeben hatte.
    Es ergab sich, dass die Räuber die Hintertür zum Geschäftslokal durch Herausschrauben und Aussägen der beiden Schlösser geöffnet hatten, nachdem sie das davor liegende, schwere Eisengitter durchgeschweißt hatten. Der Wächter hörte nichts davon weil er im Verkaufsraum wahrscheinlich eingeschlafen war.
    Der Mann wachte erst auf, als die Gangster bereits vor ihm standen. Er wollte nach seiner Schusswaffe greifen, aber da war es schon zu spät.
    Zwei Männer hielten ihn fest, während der dritte ihn fesselte und knebelte. Es war dieser dritte Gangster, den er beschreiben konnte. In dem Protokoll hieß es: Der Kerl war schlank, man könnte sagen, zierlich. Er trug genau wie die anderen Lederhandschuhe, die er aber auszog, als er mir die Fesseln anlegte. Er hatte auffallend zarte Hände und gepflegte Nägel. Das merkwürdigste war, dass ich, als er sich tief zu mir herunterbeugte, einen Duft von Veilchen verspürte.
    Was dann geschah, konnte der Mann nicht sehen. Sämtliche wertvollen Steine und Schmuckstücke befanden sich im Office der Firma, hinter dem Laden. Der Wächter hörte zwar das Zischen des Schweißgeräts und gelegentlich leise Worte, die er aber nicht verstand.
    Nach einer halben Stunde war alles erledigt. Der schlanke Gangster, der ihn gefesselt hatte, kam noch einmal nach vorn, um nach ihm zu sehen.
    Dann war alles vorüber. Gefunden wurde der Wächter erst am nächsten Morgen gegen halb neun, als Mr. Lambert ins Geschäft kam.
    »Der einzige Hinweis besteht darin, dass einer der Gangster schlank, fast zierlich war und besonders zarte, gepflegte Hände hatte und nach Veilchen roch«, sagte mein Freund. »Das ist schon etwas. Gehen wir also auf die Suche nach einem Geldschrankknacker, der nach Veilchen duftet.«
    Geldschrankknacker…
    Das Wort löste eine Erinnerung aus. Bei mir klingelte es.
    »Squinting Al hat erzählt, er habe Vickers zusammen mit Pete Safe-Cracker und Toby the Penman in einer Kneipe sitzen sehen. Er meinte,Vickers habe die beiden angeheuert.«
    »Vickers ist kein Juwelendieb«, meinte Phil.
    »Und warum sollte er dann mit Mel Gibbons konferiert haben?«, widersprach ich. »Auch das Hat mir Squinting Al erzählt.«
    »Wenn dieser schielende Spitzel dich nur nicht angelogen hat.«
    »Warum sollte er?«
    Bevor Phil etwas äußern konnte, sagte Lieutenant Kent: »Sie nannten eben Gibbons. Wir haben bereits in Erwägung gezogen, dass er als Abnehmer der Steine in Betracht käme. Es gibt in ganz New York nur drei Hehler, die über die nötigen Mittel und Verbindungen verfügen, um eine derart große Beute aufkaufen, verwerten und wegschaffen zu können. Einer davon ist Gibbons.«
    »Haben Sie in dieser Hinsicht schon etwas unternommen?«, erkundigte ich mich.
    »Wir haben sofort bei allen dreien eine plötzliche Durchsuchung vorgenommen, aber nichts gefunden. Hier ist das Protokoll darüber.«
    Es war verhältnismäßig kurz und sachlich, und es war, wie Lieutenant Kent gesagt hatte.
    Man hatte nichts gefunden. Es gab aber in diesem Protokoll etwas, was mir auffiel.
    Gibbons hatten die Detectives im Bett vorgefunden. Er litt angeblich seit einigen Tagen an einem hartnäckigen Hexenschuss und konnte sich nicht rühren.
    »Seit einigen Tagen…«, murmelte ich vor mich hin, und in der Nacht zu Sonntag hatte er, wenn der schielende Al mich nicht belog, zusammen mit Vickers im Shanty Shark in der Bleecker Street gesessen.
    Natürlich war die Vermutung nahe liegend, Al habe ein Märchen erzählt, um leicht an ein paar Dollars zu kommen, aber er musste schließlich wissen, dass der Schwindel herauskommen könne und dass er damit auch für uns erledigt war.
    Ich nahm mir vor, Al so schnell wie möglich in die Zange zu nehmen.
    Während ich darüber brütete, hatte auch Phil einen Teil des Protokolls nochmals durchgelesen.
    »Was denkst du, Jerry, wenn der Gangster mit dem Veilchenduft, den zarten Händen und den gepflegten Nägeln kein Mann, sondern ein Mädchen wäre. Schließlich wäre das nicht das erste Mal, dass eine Frau mitmacht.«
    »Genauso wie seinerzeit Jo Brons bei Vickers.«
    »Der Teufel hole diesen

Weitere Kostenlose Bücher