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0308 - Einbahnstraße in den Tod

0308 - Einbahnstraße in den Tod

Titel: 0308 - Einbahnstraße in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Einbahnstraße in den Tod
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wieder ausfindig machen, und dann stellen Sie fest, wo die beiden wohnen.«
    »Mache ich, aber das kostet eine Kleinigkeit mehr. Sie müssen ja bedenken, dass ich Kopf und Kragen dabei riskiere.«
    »Es kommt mir auf hundert Dollar mehr oder weniger nicht an, Al. Hier sind inzwischen noch vierzig, aber setzen Sie nicht alles in Alkohol um, sonst liegen Sie drei Tage flach und können nicht arbeiten.«
    »Danke, G-man.« Al grinste und ließ die Scheinchen in die Hosentasche verschwinden. »Ich habe übrigens noch etwas für Sie. Als ich um 12 Uhr 40 ins Shanty Shark kam, saß Vickers allein dort, und es schien, als ob er auf jemand warte. Um 1 Uhr erschien Mel Gibbons…«
    »Der Hehler aus der Bowery?«, fragte ich erstaunt.
    »Sie können sich darauf verlassen. Ich kenne den alten Mel mit seinen Rattenaugen und der spitzen Nase. Er saß über eine halbe Stunde bei Vickers, aber obwohl ich die Ohren spitzte, ich konnte nichts verstehen. Nachdem er dann gegangen war, kam das Mädchen.«
    »Hatten Sie den Eindruck, dass Vickers ihm etwas verkaufen wollte?«
    »Ich weiß es nicht. Gesehen habe ich nichts, aber sie steckten die Köpfe zusammen und taten sehr geheimnisvoll und wichtig.«
    Der schielende Al verzog sich mit dem Versprechen, er werde sich bemühen, meinen Auftrag zu erledigen.
    Ich dachte darüber nach, was Vickers wohl mit dem berüchtigten Hehler Gibbons zu schaffen habe.
    ***
    Gibbons betrieb ein Leihhaus in der Bowery, zwischen der Broome und der Grand Street, aber dieses Leihhaus war nur ein Aushängeschild.
    Er war bekannt, dass er Spezialist im Verschieben »heißer« Juwelen war, die er durch alle möglichen Kanäle nach Europa schleuste.
    Gibbons war bei diesen Geschäften ein reicher Mann geworden, ohne dass man ihn jemals erwischt hätte. Sowohl die Stadtpolizei als auch das FBI hatten wiederholt seinen Laden und seine Wohnung auf den Kopf gestellt, aber niemals das Geringste gefunden. Tatsache war nur, dass er ein gewaltiges Konto auf der Bank hatte, das ständig wuchs, während seine Leihhaus-Geschäfte nur schlecht gingen. Vickers hatte sich noch nie mit Juwelen befasst, sondern sich immer an Bargeld gehalten. Unwahrscheinlich war, dass der Gangster sich von seiner Freundin trenne würde, - mit der er nun schon über fünf Jahre zusammen war, und die nicht nur die Geheimnisse seiner Verbrechen mit ihm teilte, sondern an ihnen beteiligt war.
    ***
    Louis Thrillbroker erschien.
    Er trug, wie immer, das ausgefranste Tweedjackett und die Korkenzieherhosen.
    Seine Quadratlatschen steckten in ungeputzten, braunen Sportschuhen, und vor seiner Brust baumelte die Kamera, von der er sich nicht einmal im Schlaf trennte.
    Den Hut nahm er vorsichtshalber ab, um zu vermeiden, dass er ihn beim Eintreten verlor, denn Louis war ungefähr sechseinhalb Fuß groß.
    Er flegelte sich in den Besuchersessel.
    »Hello, Jerry.« Er grinste und zeigte seine nikotinbraunen Pferdezähne. »Was haben Sie für Schmerzen?«
    »Können Sie ausnahmsweise einmal diskret sein, Louis?«, fragte ich. »Ich sagte schon, dass es sich um eine private Angelegenheit handelt.«
    »Ich werde mir die größte Mühe geben. Was ist es?«
    »Ich suche eine junge Dame, die Mannequin in einem der großen Modesalons ist und von der ich nur den Vornamen Joyce weiß. Außerdem kann ich Ihnen eine genaue Beschreibung geben.«
    »Das ist nicht mein Ressort, Jerry.« Er lächelte maliziös. »Dafür ist unsere Sob Sister Miss Mouse zuständig. Ich werde ihr aber gern übermitteln, was Sie mir anvertrauen.«
    Er leckte sich die Lippen. Ich bot ihm eine Lucky an, aber er lehnte ab.
    »Jetzt nicht, Jerry. Ich habe schon den ganzen Morgen einen so trockenen Mund, dass ich nicht rauchen kann… Haben Sie vielleicht etwas zum Anfeuchten?«
    »Ja, Louis. Da drüben ist die Wasserleitung.«
    »Wollen Sie mich vergiften, Jerry?«, fragte er entrüstet. »Wenn ich sage, etwas zum Anfeuchten, so meine ich eine Flasche mit einer anständigen Flüssigkeit, aber keine Mischung von Wasserstoff und Sauerstoff.«
    Ich kannte Louis, und ich wusste, dass alle Mühe vergebens sein würde, wenn er nicht einen Drink bekam, einen Drink, der ihn nichts kostete, denn die Vorfahren Louis Thrillbrokers waren aus Schottland gekommen.
    Ich holte die glücklicherweise fast leere Flasche heraus und verteilte den Rest zwischen Louis und mir.
    Er kippte den Drink hinunter, äugte nach der Flasche und fragte: »Ist das alles?«
    »Sorry Louis, es ist heute Sonntag, der 1. April, und

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