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0308 - Todespfeile aus dem Jenseits

0308 - Todespfeile aus dem Jenseits

Titel: 0308 - Todespfeile aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Götzen… Nicole sah Auffangschalen an den Seiten des Blutaltars. Angst stieg in ihr auf. Sie wollte nicht hier sterben, auf keinen Fall! Aber nach einer Möglichkeit, zu entkommen, sah es hier mit Sicherheit nicht aus.
    Es gab keine Chance, solange die unsichtbaren Fesseln die beiden Mädchen im Griff hielten. Nicole wünschte, Teri könnte ihre Druiden-Kraft wirken lassen. Aber das ging nicht, denn ansonsten hätte sie es ganz bestimmt schon getan.
    Und dann, etwa ein Dutzend Schritte vor dem schwarzen Blutaltar, stellte Nicole fest, daß die unsichtbare Fessel lockerer wurde. Sie merkte es, als einer ihrer Schritte eine Spur länger wurde als gewohnt. Vorsichtig bewegte sie sich, versuchte den neu gewonnenen Spielraum zu überprüfen, ohne daß einer der Dämonen es merkte.
    Teri stand vor ihr. Die beiden Mädchen konnten sich nicht durch Blickkontakt verständigen. Nicole fragte sich, ob Teris magische Fesselung ebenfalls schwächer wurde. Zugleich fragte sie sich, woran das liegen mochte. Lag es an der Nähe des Blutgötzen? Vielleicht haftete der Steinfigur eine eigene Magie an, die die der Dämonen störte.
    Kaum merklich erkannte Nicole, daß sie schon fast völlig frei war, sich nahezu ungehindert bewegen konnte. Sie sah auf einem kleineren Steintisch nahe dem Blutaltar ein Opfermesser liegen, von der Länge eines römischen Gladiatorenschwertes und mit tiefschwarzer, runenverzierter Klinge. Vielleicht bekam sie eine Chance, diese Waffe zu erreichen und gegen die beiden Dämonen einzusetzen. Sie fragte sich, wo sich der dritte befand. Er war bisher nicht in Erscheinung getreten. Hielt er sich noch für eine Art Überraschungsschlag zurück, oder befand er sich nicht mehr hier? In Nicole keimte der Verdacht auf, daß der dritte Dämon mit dem erwachenden Teufel im Truck beschäftigt sein mochte.
    Schlangenkopf trat neben den Blutaltar und verneigte sich vor der Götzenfigur. Dann drehte er sich zu den beiden Mädchen um.
    »Ihm werden wir euch zum Opfer bringen«, verkündete er. »Denn er läßt uns die Kraft zufließen, die eurem Blut entströmen wird. Wir werden stärker denn je sein, wenn wir es sein müssen, gleich, wo auch immer wir uns befinden und wer unsere Kreise zu stören versucht.«
    Nicole schluckte. Sie sah, wie sich Teris Muskeln unter der sonnengebräunten Haut spannten zu einem neuerlichen Fluchtversuch. Aber dann erschlaffte die Druidin sichtbar wieder. Offenbar hatte es nicht funktioniert. Das bedeutete, daß nur Nicole sich frei bewegen konnte.
    Sie sah wieder zu dem Steintisch mit dem Opfermesser hinüber. Geierschnabel näherte sich jetzt zielstrebig dem Mordwerkzeug. Da wußte Nicole, daß sie jetzt handeln mußte, oder es war zu spät.
    Schlangenkopf streckte beide Hände aus. Teri begann zu schweben. Sie glitt auf den schwarzen Altarstein zu. Nicole spürte deutlich, wie die Druidin versuchte, ihre magischen Kräfte dagegen einzusetzen, aber auch, daß es nicht gelang. Teri war immer noch auf rätselhafte Weise blockiert.
    Da schnellte sich Nicole vorwärts. Sie sprang Geierschnabel an, rammte ihn und brachte ihn zu Fall. Er wirbelte dabei dennoch herum, griff im Fallen nach Nicole und riß sie mit sich zu Boden. Aber sie stürzte günstig, streckte den-Arm aus und erwischte im Fallen noch den Griff des schwarzen Opferdolches. Aus der Bewegung heraus noch schlug sie zu; die Klinge traf den Dämon - und löste sich auf.
    Höhnisches Gelächter ertönte.
    Der Dämon berührte Nicoles Stirn. Im gleichen Moment war sie wieder im Griff der unsichtbaren Fesseln. Irgendwie brachte Geierschnabel es fertig, trotz seines Vogelgesichts höhnisch zu grinsen.
    »Wie sagt ihr Sterblichen doch gleich: Die Katze spielt mit der Maus… Hast du im Ernst geglaubt, die Fessel würde von selbst an Kraft verlieren? Ich wollte nur sehen, wie du reagierst. Du bist eine Kämpferin, eine Wildkatze.« Mit beiden Händen strich er über Nicoles Haut. Sie spie ihn an. Der Dämon schüttelte sich nur und lachte wieder.
    »Hast du wirklich gedacht, das Messer sei echt? Es war eine Illusion«, sagte der Dämon meckernd.
    Nicole sah, wie Teri von unsichtbaren Kräften auf dem Blutaltar ausgestreckt wurde. Sie schwieg verbissen vor sich hin. Es hatte doch keinen Sinn, zu schreien. Niemand würde es hören können, niemand konnte mehr helfen. Es war vorbei.
    »Gleich wird der Blutgötze eure Lebenskraft speichern, damit er sie bei Bedarf an uns weitergeben kann«, verriet Geierschnabel. Er gab Schlangenkopf einen

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