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0308 - Todespfeile aus dem Jenseits

0308 - Todespfeile aus dem Jenseits

Titel: 0308 - Todespfeile aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hatte. Grinsend hockte er sich auf die Kiste, streckte den Arm aus und reckte den Daumen in die Höhe.
    Die meisten Fahrzeuge besaßen Funk oder Telefon. Damit war es ein leichtes, den Sippenchef in Los Angeles zu erreichen.
    ***
    Ratar merkte, daß sich eine weitere dämonische Existenz an der Kiste zu schaffen machte. Ihm konnte es nur recht sein. Es war zwar eigentlich noch zu früh, das Behältnis zu öffnen, andererseits schadete es aber nicht. Über dem Skelett begann sich eine dünne Haut zu bilden.
    Dann kam der Aufprall, der Ratar durch und durch erschütterte. Er wurde im Innern des Behältnisses hin und her geschleudert. Sein Zorn flammte auf. Wer wagte es, so mit Ratar umzugehen?
    Ich werde mich rächen, formte er seine Gedanken zu Begriffen. Meinem Zorn wirst du nicht entgehen, wer immer du auch bist. Öffne die Kiste, damit ich dich töten kann.
    Aber das silberne Gefängnis wurde nicht geöffnet.
    Noch nicht…
    ***
    Der Dämon Alcyno biß nicht mehr zu. Im gleichen Moment, als sein Maul mit dem Ju-Ju-Stab Gryfs in Berührung kam, zerplatzte Alcyno wie eine Seifenblase. Eine stinkende, übelriechende Flüssigkeit ergoß sich über den Druiden, dampfte und hüllte ihn in eine gräuliche Qualmwolke. Gryf, den Stab noch immer zwischen den Zähnen, rollte sich auf den Swimmingpool zu und ließ sich hineinfallen.
    Zamorra atmete auf.
    Er schwang sich über die Fensterbrüstung nach draußen und lief zum Pool. Gryf kam gerade wieder an die Oberfläche und kletterte ins Freie. Er schüttelte sich. Er war von Schürfwunden übersät, die ihm die spitzkantige Haut, die Zähne und die Klauen des Dämons beigebracht hatten, aber all diese Wunden sahen gefährlicher aus, als sie es waren. Gryf schälte sich aus der restlos zerfetzten und durchnäßten Kleidung und warf sie in den Pool zurück.
    »Das war’s«, sagte er und drückte Zamorra den Stab des Voodoo-Mannes Ollam-Onga wieder in die Hand. »Verbindlichsten Dank, Alter.«
    Vom Nachbargrundstück kam eine helle Stimme. »Macht ihr die Show öfters?« Gryf sah ein etwas zwanzigjähriges Mädchen am Zaun, das wohl Zeugin des Kampfes gewesen war und Gryf jetzt mit äußerstem Interesse musterte. Wenn auch die kalifornischen Gesetze äußerst streng waren, schien die »Erregung öffentlichen Ärgernisses« individuell und in diesem speziellen Fall recht locker betrachtet zu werden. Gryf winkte dem Mädchen zu. »Hast du heute abend Zeit, Girlie?«
    »Kommt darauf an, Nachbar. Ruf doch mal an.«
    Gryf nickte grinsend und zog sich ins Haus zurück. Der unverbesserliche Schürzenjäger schickte sich an, wieder einmal eine Eroberung zu machen. Andererseits war er vernünftig genug, zuerst einmal die Arbeit in Angriff zu nehmen, ehe er sich ins Vergnügen stürzte.
    »Wie du soeben festgestellt hast, habe ich heute abend eine Verabredung, Alter«, erklärte er, während er mit dem Silberstab seine Schürf- und Kratzwunden berührte. Unter der magischen Einwirkung bildeten sie sich zurück und verschwanden wieder. »Bis dahin müssen wir unseren Fall also abgeschlossen haben.«
    »Ich möchte wissen, wie viel das Mädchen gesehen hat«, sagte Zamorra, »und was es davon hält. Das kann Ärger geben. Wir haben etwas zu viel Aufsehen erregt.«
    »Sie hat’s doch gesagt: Show«, sagte Gryf. »Wahrscheinlich nimmt sie an, daß das eine Generalprobe für eine Varieté-Vorstellung war. Sonst hätte sie sich das alles kaum so gelassen angeschaut, sondern wäre zum Telefon gerast und hätte Feuerwehr, Polizei und die Müllabfuhr alarmiert.«
    »Deine Ruhe möchte ich haben«, sagte Zamorra düster. »Was hältst du übrigens davon, wenn wir uns mal um Nicis und Teris Verbleib zu kümmern beginnen? Ich habe das dumpfe Gefühl, daß beide in tödlicher Gefahr schweben.«
    »Und wie willst du herausfinden, wo sie stecken?«
    Zamorra stieß ihm den Zeigefinger gegen das Brustbein. »Du bist Druide«, sagte er. »Du bist Telepath. Du wirst nach Teris Gedankenmuster forschen, und wo Teri ist, wird auch Nicole nicht weit sein. Alles klar, Junge?«
    Der »Junge«, der immerhin schon über achttausend Jahre auf dem Buckel hatte und trotzdem noch wie ein Zwanzigjähriger aussah, nickte. »Okay«, sagte er. »Aber kannst du mir zwischenzeitlich eine von deinen Hosen leihen? Du weißt ja: ich habe immer nur das Nötigste bei mir, und das liegt jetzt zerfetzt und von Dämonenblut besudelt im Pool.«
    Zamorra nickte. »Fang trotzdem schon mal an.«
    ***
    Die Dämonen hatten Nicole und

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