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0308 - Todespfeile aus dem Jenseits

0308 - Todespfeile aus dem Jenseits

Titel: 0308 - Todespfeile aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Partner, wiederzufinden. Blieb nur eines, was die Polizei annehmen würde: Wesley hatte Kingston ermordet und verschwinden lassen.
    Duke Wesley verzog das Gesicht. Er mußte sich eine möglichst glaubwürdige Story einfallen lassen, und das schnell. Nachprüfbar mußte sie sein. Aber da waren die verschiedenen Aufenthalte, da war ein zerstörter Polizeiwagen, da waren… oh, verdammt! Er faßte sich an die Stirn. Er saß ziemlich tief in der Tinte. Fast hätte er Kingston beneidet. Der hatte alles hinter sich.
    Wesley stieg aus. Er machte ein paar Schritte hin und her. Neben ihm auf dem Highway Nr. 10 jagten sich die Fahrzeuge. Wesley nahm jeden Windzug wahr, genoß ihn wie noch nie. Er war dem Leben wiedergeschenkt worden.
    Er ging nach hinten, am Auflieger entlang zu den Hecktüren des Containers. Die waren offen!
    »Das gibt’s doch nicht«, stieß er hervor.
    Mit einem Sprung war er oben und kletterte in den Auflieger. Von draußen kam genug Licht herein, um ihn erkennen zu lassen, daß das einzige Stück Frachtgut, dieser riesigen Kasten, verschwunden war.
    Die Türen waren verschlossen gewesen, die Kiste fest verzurrt, damit sie in dem ansonsten leeren Auflieger nicht ständig hin und her rutschen sollte. Die Seile waren gelöst worden. Aber es hatte doch keine Möglichkeit gegeben, an die Fracht heranzukommen!
    Sie war während der Fahrt gestohlen worden?
    Eine andere Möglichkeit gab es nicht.
    Wesley konnte sich nicht vorstellen, wie dieser Diebstahl vonstatten gegangen sein konnte. Er hatte doch im Rückspiegel keine Annäherung eines anderen Fahrzeuges bemerkt und…
    Andererseits: An diesem Tag waren schon so unheimlich viele unglaubliche Dinge passiert, warum sollte dann nicht auch Fracht aus einem fahrenden Truck gestohlen werden können?
    »Noch etwas, das mir keiner glauben wird… wie zum Teufel mache ich das jetzt dem Auftraggeber klar?«
    Die Fracht war nicht versichert! Er, Wesley, würde den entstandenen Schaden tragen müssen! Je nach Wert des Inhaltes konnte das sein Ruin sein. Dann war er seinen Truck los und konnte sich irgendwo als Hilfsarbeiter verdingen. Oder er mußte seine Unabhängigkeit aufgeben und für eine Transportfirma fahren. Aber wer würde ihn nehmen? Die gestrandeten freien Trucker rissen sich zwar nicht gerade um Anstellungen, aber sie mußten auch leben, und sie wurden immer mehr. Das Geschäft wurde von Monat zu Monat härter, und so mancher wurde zum Aufgeben gezwungen.
    Duke Wesley wollte nicht zu ihnen gehören, die aufgaben.
    Er kletterte wieder aus dem Truck.
    Da sah er den Polizeiwagen, der sich näherte, den Blinker setzte und auf dem Seitenstreifen ausrollte. Ziel war der Truck, der hier verbotswidrig stand.
    Na dann gute Nacht, dachte Wesley erbittert. Hier kam er nicht mehr weg.
    ***
    Marc Donovan saß auf der Kiste und reckte den Daumen hoch. Aber kein einziger der Autofahrer hielt an. Donovan überlegte, ob er einen der Fahrer beeinflussen sollte. Er mußte Darius irgendwie erreichen, damit er ihn und Ratar hier abholte. Donovan formte drei Finger der linken Hand zu einem Zeichen und murmelte eine Beschwörungsformel. Aber noch ehe er sie vollendet hatte, geschah etwas anderes.
    Er vernahm dumpfe Schläge.
    Sie kamen aus der Kiste, aus dem silbernen Gefängnis Ratars.
    Ratar war erwacht!
    Marc Donovan begann zu grinsen. Das war ja hervorragend. Etwas Besseres konnte ihm doch gar nicht passieren. Wenn er das Behältnis öffnete, würde er es sein, der den erwachenden Ratar prägte. Ratar würde ihm, Marc, gehorchen.
    Nicht Darius Donovan.
    Darius würde toben. Aber andererseits - wenn Ratar erwachte, was hätte Marc tun sollen, würde er Darius entgegenhalten. Er würde es so drehen, daß ihm angeblich keine andere Möglichkeit gebieben war, als das Behältnis unverzüglich zu öffnen.
    Marc lachte auf. Dann untersuchte er das silberne Gefängnis. Nach kurzer Zeit wußte er, wie er es zu öffnen hatte. Er schreckte vor dem Silber zwar zurück; es war ihm sehr unangenehm, es zu berühren. Aber er überwand sich und öffnete das Behältnis. Der Deckel schwang auf.
    Abrupt verstummte das kräftige Hämmern.
    Sonnenlicht fiel ins Innere des Kastens. Marc Donovan sah eine muskulöse menschenähnliche Gestalt mit einem Teufelsschädel und dichtem Fellbewuchs. Glühende Augen sahen Marc entgegen.
    Es waren nicht die intelligenzlosen, stumpfen Augen, wie der Dämon sie erwartet hatte. In diesen lodernden Augen lag Wissen!
    Das dumpfe Gefühl, etwas falsch gemacht zu

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