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0309 - Die Eismeer-Hexe

0309 - Die Eismeer-Hexe

Titel: 0309 - Die Eismeer-Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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so wenig Luftwiderstand wie nur eben möglich zu bieten.
    Die Skistöcke hatte er unter die Arme geklemmt.
    Es gelang mir nicht, in der alten Spur zu bleiben. Ich kam nach links ab, blieb jedoch auf den Beinen, denn zum Glück kreuzten keinerlei Hindernisse meinen Weg.
    Die Fahrt wurde schneller.
    Zum Glück war der Schnee weich und tief. Nur die Oberfläche zeigte sich etwas gefroren. Auf ihr schimmerten unzählige winzige Kristalle wie kostbare Diamantsplitter.
    Wir konnten nicht in einer direkten Linie in das Hochtal hineinstoßen, sondern mußten einen Linksbogen fahren. Morg Behan machte es uns elegant und schwungvoll vor. Der Abstand zwischen ihm und uns vergrößerte sich rasch, und nach dem Bogen begann ein Stück Wald, herrlich gelegen, tief verschneit. Doch hatte ich Angst, denn wir mußten ihn ebenfalls umfahren, um anschließend die letzte Strecke bis zum Hotel unter die Bretter nehmen zu können.
    Behan war bereits unseren Blicken entschwunden. Suko tauchte ebenfalls in die Kurve, packte sie auch, und im selben Augenblick vernahm ich den gellenden Schrei.
    Nicht mein Freund hatte geschrien. Das mußte Morg Behan gewesen sein. Jetzt ärgerte ich mich darüber, als letzter zu fahren. Es war nicht mehr zu ändern, ich versuchte, noch mehr Schußfahrt zu bekommen, das war wohl ein Fehler.
    Viel zu schnell tauchte die Kurve auf.
    Hinein!
    Ich legte mich auf die linke Seite und kam mir plötzlich wie ein Flugzeug vor, das von einem Flugschüler gesteuert wurde.
    Ich schmierte ab.
    Es war unmöglich, mich auf den Beinen zu halten, konnte auch nicht bremsen und lag im Schnee.
    Die Geschwindigkeit behielt ich bei, tauchte in die weiße Masse ein, die mir plötzlich den Blick nahm, so daß ich das Gefühl hatte, unter einer weißen Kuppel zu schweben.
    Alles weiß, wohin ich auch schaute. Der Schnee klebte in meinem Gesicht, setzte sich in den Haaren fest, und ich rutschte auch nicht mehr glatt weiter, sondern überschlug mich mehrere Male.
    Eingehüllt in eine nie abreißende Wolke aus Schneestaub und Eiskristallen, wußte ich nicht mehr, wo oben, unten, rechts oder links war.
    Manchmal bekam ich für den Teil einer Sekunde freien Blick, sah dann wieder Berge, die im nächsten Moment in die wirbelnde weiße Masse eintauchten.
    Und weiter ging es.
    Die rasende Schußfahrt war einfach nicht mehr zu stoppen. Im Meer hätte ich Wasser geschluckt, hier bekam ich Schnee in den Mund.
    Ich spie und würgte, breitete Arme und Beine aus, wobei ich erst jetzt feststellte, daß ich längst die beiden Skibretter verloren hatte.
    Noch einmal geriet ich in einen rasenden Wirbel. Überschlug mich dabei, rutschte weiter und konnte nur von Glück sagen, daß der Wald weit entfernt war und ich nicht zwischen die Bäume krachte.
    Wieviel Zeit vergangen war, wußte ich nicht. Irgendwann verlangsamte sich das Tempo, ich überschlug mich auch nicht mehr, sondern rutschte nur noch.
    »John, gib acht!«
    Es war die Stimme meines Freundes Suko. Und sie hatte verdammt nach Alarm geklungen.
    Ich dachte wieder an den Schrei unseres Schützlings. Irgend etwas Schreckliches mußte vorgefallen sein. Was es genau war, bekam ich in den nächsten Sekunden zu sehen, als die rasende Schußfahrt endlich abgebremst wurde.
    Ich hätte mich gern ausgeruht. Dazu war nicht die Zeit. Als ich nach rechts schaute, sah ich meinen Freund Suko im Schnee stehen.
    Die weiße Pracht reichte ihm bis über die Knie. Suko hielt den rechten Arm ausgestreckt und deutete an mir vorbei.
    Ich drehte den Kopf. In der Bewegung wischte ich mir den Schnee aus den Augen.
    Klar und deutlich konnte ich sehen.
    Der Wald war da. Verschneit die Tannen und Fichten. Ein Wintermärchen.
    Doch ein verdammt grausames und blutiges.
    Dicht vor dem Waldrand lag Morg Behan im Schnee. Auf ihn hatten sich zahlreiche Raki gestürzt. Und sie waren aus dem Riesenschädel der Eismeer-Hexe gekrochen, der wie eine große Halbkugel links neben dem Wald aus der weißen Fläche ragte…
    Ich hielt den Atem an!
    Daß wir der Eismeer-Hexe so rasch begegnen würden, damit hätte ich nicht gerechnet.
    Die Beschreibungen stimmten. Die Hexe sah ebenso aus, wie die, die wir in der Schädelhöhle gesehen hatten.
    Nur ins Unwahrscheinliche vergrößert!
    Ich hatte mich nicht hingestellt, sondern kniete noch. Der Anblick dieser Dämonin machte mich auf schaurige Art und Weise an, er schockte mich, denn das Wort Riese war nicht übertrieben.
    Ein gewaltiges Gesicht, von dem ich nur die obere Hälfte sah.
    Augen,

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