Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0309 - Die Eismeer-Hexe

0309 - Die Eismeer-Hexe

Titel: 0309 - Die Eismeer-Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
erschreckten Ausdruck, doch es war niemand da, der sich um die Verletzte kümmerte und Suko half.
    Auch von Jane Collins sah der Inspektor keine Spur.
    Schließlich erschien ein Hotelpage, der einen Schlüssel hatte und die Tür öffnete. »Kommen Sie«, sagte der Mann. »Wir haben hier einen Raum, wo die Frau behandelt werden kann.«
    »Okay.« Suko hob die Verletzte an und legte sie über seine Arme.
    Die Frau jammerte. Sie war noch jung. Aus den Wunden rann das helle Blut, es hatte die Kleidung mit einem makabren Muster gezeichnet.
    Man schuf dem Chinesen Platz, als er mit seinem Schützling den Laden verließ. Niemand sprach ihn an. Ein jeder starrte nur auf die Frau.
    Der Hotel-Angestellte ging vor. Auch seine Schritte waren unsicher, und er warf stets einen Blick über die Schulter zurück. Sie betraten das Foyer, in das sich auch einige Gäste geflüchtet hatten, liefen rechts an der Rezeption vorbei und traten in eine kleine Nische hinein, von der zwei Türen abzweigten.
    Eine davon führte in den Sanitätsraum. Dort stand ein hoher Schrank.
    Eine Liege sowie zwei Stühle waren ebenfalls vorhanden. »Legen Sie die Frau da nieder«, wurde Suko angewiesen.
    »Auf den Boden hätte ich sie nicht geworfen«, erwiderte er und tat, wie ihm geheißen worden war.
    Die Verletzte jammerte, während Suko ihr mit einem Tuch das Gesicht abtupfte. »Es ist ja gut«, sagte er mit beruhigend klingender Stimme.
    »Sie werden gleich in Behandlung kommen. Nur noch für einen Moment.« Suko schaute hoch und den Pagen an. »Wissen Sie, ob sich ein Arzt unter den Gästen befindet?«
    »Ich glaube ja.«
    »Dann holen Sie ihn. Aber schnell.«
    »Nicht nötig.« Ein hochgewachsener Mann betrat die kleine Kammer.
    Er hatte die letzten Worte verstanden, nickte und ließ sich neben der Verletzten auf der Kante nieder.
    »Benötigen Sie mich noch?« fragte Suko.
    »Nein, eigentlich nicht. Wie sieht es mit dem Inhalt des Schrankes aus? Was ist alles vorhanden?«
    »Das kann ich Ihnen erklären, Sir«, sagte der Page. »Ich besitze auch einen Schlüssel.«
    »Gut, öffnen Sie!«
    Suko hatte an den Pagen noch eine Frage. »Ich habe Ihren Chef nicht gesehen. Wissen Sie, wo er steckt?«
    Der Mann zog die rechte Schranktür auf und schüttelte den Kopf.
    »Nein, er ist mit einem Gast verschwunden.«
    »War er blond?«
    »In der Tat.«
    »Wo die beiden hingegangen sind, wissen Sie nicht zufällig?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Aber sie gingen wohl in Richtung Keller oder Pool.«
    »Danke.« Suko warf noch einen Blick auf die Verletzte, die er in guten Händen wußte, und verließ den Raum. Für ihn gab es jetzt wichtigere Dinge zu tun.
    Er wußte nicht, weshalb der Direktor seinen Freund John Sinclair mitgenommen hatte. Seiner Ansicht nach mußte es einen triftigen Grund geben, der mit dem Auftauchen dieser Rakis in einem unmittelbaren Zusammenhang stand.
    Bis jetzt war John noch nicht zurückgekehrt. Sollte er ihn suchen?
    Es wäre vielleicht besser gewesen.
    Kalte Luft traf den Chinesen wie ein Schwall Wasser. Er schaute nach rechts, wo sich der Eingang des Hotels befand. Durch zwei Glastüren war er gesichert worden. Zwischen den Türen gab es eine Distanz von etwa drei Yards.
    Die hatte die Gestalt schon zurückgelegt und stand bereits im Foyer.
    Ein Wesen, das in Kleidung, Aussehen und Art überhaupt nicht zu den übrigen Gästen paßte.
    Doch es herrschte über die Berge, denn gekommen war die Herrin der Rakis, Rakina!
    Sie stand nur da, spitzte den Mund, und ein seltsames, gluckerndes Pfeifen drang dabei über ihre Lippen…
    ***
    Daß ich nicht sofort schoß, war vielleicht ein Fehler, aber ich brachte es einfach nicht fertig, den Finger um den Abzug zu krümmen.
    Die Rakis faszinierten mich, obwohl sie so gefährlich waren. Sie mußten in der Tiefe des Pools gelauert haben, und nun schossen sie hervor.
    Schlank, geschmeidig, schnell, so jagten sie aus dem Wasser und landeten auf dem Streifen zwischen Liegestühlen und Pool. Es waren insgesamt vier. Das Wasser hatte sie verändert. Sie wirkten nicht mehr so struppig, das Fell lag jetzt angeklatscht an ihren Körpern, nur das Funkeln der Augen war nach wie vor da und zeugte von Tücke und Hinterlist.
    Der Untote auf dem Sprungbrett hatte sich aufgerichtet. Seinen rechten Arm hielt er vorgestreckt, er wies damit auf mich, als wollte er ein weiteres Signal zum Angriff geben.
    Aber die Rakis zögerten.
    Sie verhielten sich zwar nicht ruhig, sondern verteilten sich, wobei zwei von

Weitere Kostenlose Bücher