0309 - Die Sklavenwelt von Magellan
nutzlose Unterstützung anzunehmen."
Auf Rhodans Stirn zeigte sich die Zornesader.
„Was verstehen Sie unter Unterstützung, Monsieur?"
„Oh, nur eine Kleinigkeit. Die ... äh ... Space-Jets an Bord der FRANCIS DRAKE verfügen über einige technische Spielereien, beispielsweise über ein so hervorragendes Anti-Ortungssystem, daß es kein Risiko mit sich brächte, mit einem dieser Raumfahrzeuge den bewußten Planeten anzufliegen und zu umkreisen."
Der Großadministrator beugte sich weit vor.
Deutlich war das Klopfen des Pulses in seiner angeschwollenen Zornesader zu sehen.
„Was sagen Sie da? Ein Anti-Ortungssystem, das besser ist als alle unsere Ortungsschutzeinrichtungen?"
Roi betupfte seine Stirn mit dem Spitzentuch.
„Besser insofern, daß es eine unerkannte Annäherung an Keeg garantiert, was bei Ihren Ortungsschutzgeräten nicht der Fall sein dürfte."
Der Großadministrator lehnte sich zurück. Einige Sekunden lang starrte er dem Freifahrer in die Augen, als wollte er ihn hypnotisieren. Dann stieß er zornbebend hervor: „Ich lasse Sie verhaften, Monsieur Danton!
Allmählich komme ich zu dem Schluß, daß die Menschheit solange gefährdet sein wird, wie die Freifahrer existieren - und besonders, solange Sie sich auf freiem Fuß befinden!"
„Das wäre sehr schade für die Menschheit", gab Roi gelassen zurück. „Sie hätten dann keinen Nutzen mehr von der Arbeit unserer Wissenschaftler."
„Welcher Wissenschaftler?" fragte Rhodan schnell.
„Derjenigen, die für uns arbeiten, Grandseigneur."
„Ich warne Sie, Pirat! Nennen Sie mir Namen!"
Ein harter Zug erschien um Rois Mundwinkel.
„Fahren Sie ruhig fort, mich zu beleidigen!" sagte er gefährlich leise und mit einer Bitterkeit, die bisher noch niemand an ihm wahrgenommen hatte.
Perry Rhodan spürte, daß er zu weit gegangen war.
„Entschuldigen Sie bitte!" murmelte er betroffen.
„Aber es fällt mir, der alle seine Kräfte und Möglichkeiten zum Nutzen der Menschheit eingesetzt hat, schwer, daran zu glauben, daß andere Menschen der Regierung ihres Staates wertvollste Erfindungen vorenthalten."
Rois Blick verdunkelte sich.
Er wußte, was der Vater geleistet hatte - und daß er es stets völlig uneigennützig getan hatte und noch tat.
„Selbstverständlich stelle ich die Space-Jet ohne jede Gegenleistung zur Verfügung, Grandseigneur" erwiderte er ohne jedes Pathos. „Und ebenso selbstverständlich werden Ihnen die technischen Errungenschaften der autarken Freihändler stets in dem Maße zur Verfügung stehen, in dem Sie dazu beitragen, die Beziehungen zu uns zu normalisieren."
Er zuckte die Schultern und verfiel wieder in seinen gespreizten und zugleich ironischen Tonfall.
„Der Mensch wird stets so sein, wie man ihn nimmt, Grandseigneur."
Perry Rhodan wollte erneut aufbrausen, aber Atlan mischte sich vermittelnd ein.
„Wir sollten die Hilfe Monsieur Dantons annehmen, Perry. Alles andere hat Zeit bis später."
„Na schön", gab Rhodan nach, „rufen Sie eine Ihrer Space-Jets herüber, Monsieur Danton „ „Mit dem größten Vergnügen, Sir!"
Roi verneigte sich, dann ließ er von der Funkzentrale eine neue Verbindung zur FRANCIS DRAKE herstellen.
Wieder erschien Hims' breites Epsalergesicht auf dem Bildschirm.
„Man geruht unsere minderwertige Hilfe in Anspruch zu nehmen" sagte Danton. „Schicken Sie sofort eine Space-Jet zur CREST IV und ... äh ...
geben Sie das bewußte Paket mit, Hims!"
Auch diesmal regte sich in Rasto Hims Gesicht kein Muskel.
„Zu Befehl, Majestät!"
Fünf Minuten später meldete die Ortungszentrale, daß sich vor dem äußeren Schott des Hangars O-Q363 eine fremde Space-Jet befände. Der Pilot hätte über Telekom die Hangarwache angerufen und um Einlaß gebeten. Vorher wäre das Raumfahrzeug nicht erkannt worden.
Der Großadministrator wurde blaß, als er diese Meldung hörte. Aber bevor er etwas dazu sagen konnte, bemerkte Roi Danton beiläufig: „Ich wollte Ihnen lediglich beweisen, daß Sie mit diesem Fahrzeug unbesorgt diesen Planeten Keeg anfliegen können, Grandseigneur."
„Was Ihnen gelungen ist", warf Atlan ein.
Der Großadministrator hatte sich schnell wieder gefaßt. Nur die scharfen Falten um seinen Mund verrieten, daß es in ihm weiterhin kochte daß er sich noch längst nicht damit abfand, von diesem affektierten und überheblichen Freihändler an der Nase herumgeführt zu werden.
„Schleusen Sie die Jet ein!" befahl er der Hangarwache.
*
Drei Männer
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