0309 - Die Sklavenwelt von Magellan
lachen.
„Es wird gleich wärmer werden Monsieur. - Oberst Akran! Fliegen Sie ein Linearmanöver bis in die Korona von Keegans Stern!"
Er schenkte dem Freihändler ein spöttisches Lächeln.
„Es steht Ihnen frei, dem Kommandanten Ihres Flaggschiffes den gleichen Befehl zu erteilen."
„Ich weiß Ihre Zuvorkommenheit zu schätzen, Grandseigneur", gab Roi zurück.
Er aktivierte den Interkom auf seinem Pultsektor.
„Geben Sie mir ein Hyperkomgespräch mit der FRANCIS DRAKE!" befahl er dem Funker, der das Gespräch empfing.
Gleich darauf erschien das breite Gesicht von Rasto Hims.
„Ihre Befehle, Majestät?"
„Wir haben es für richtig befunden, unsere FRANCIS DRAKE in die Korona der Keegans Stern getauften Sonne zu beordern. Wir verfügen, daß die Strecke im linearen Zwischenraum zurückzulegen ist.
Haben Sie noch Fragen, Hims?"
„Keine Fragen, Majestät", erwiderte der Epsaler mit unbewegtem Gesicht. „Eure Majestät werden zufrieden sein."
„Danke Euch!" sagte Roi Danton ganz unköniglich und unterbrach die Verbindung.
„Wir sind bereit, Grandseigneur!"
Perry Rhodan nickte dem Kommandanten zu. Im nächsten Augenblick dröhnte die Kugelzelle der CREST IV erneut vom Tosen der Triebwerke. Planet Nummer vier versank unter dem unteren Rand des Frontschirmes und tauchte kurz darauf im Hecksektor der Panoramagalerie auf.
Minuten später verschwand das normale Kontinuum.
Doch nur für kurze Zeit.
Dann wurden die Bildschirme durch das lautlose Toben von Glutwolken und Protuberanzen ausgefüllt.
Im Sektor der Subbeobachtung aber erschien die wabernde Oberfläche von Keegans Stern.
*
Drei Stunden waren verstrichen während der die Jäger auf die Gejagten gewartet hatten.
Aber weder die vier verfolgten Ultraschlachtschiffe noch ein anderes Raumschiff waren von Keeg aufgestiegen.
Die FRANCIS DRAKE und die CREST IV verließen von Zeit zu Zeit die innere Sonnenkorona, um ihre Fernortungsantennen auf Keeg zu richten.
Bisher war der Erfolg unbefriedigend geblieben.
Lediglich die unverkennbaren Energieechos starker Kernkraftwerke konnten empfangen werden.
„Das genügt nicht", murmelte Perry Rhodan.
„Unter Umständen müssen wir tagelang warten, bevor sich etwas ereignet. Es wird uns kaum etwas anderes übrig bleiben, als eine Erkundung zu fliegen."
„Und dabei geortet zu werden!" ergänzte Lordadmiral Atlan erbittert. „Falls sich auf Keeg ein wichtiger Stützpunkt der Kristallagenten befindet, existieren auch die entsprechenden Sicherheitsanlagen. Selbst eine Space-Jet würde schon auf viele Millionen Kilometer Entfernung geortet werden."
„Ich weiß. Wir würden damit jede Chance verlieren, von den Ultraschlachtschiffen OLD MANs zu einem anderen Stützpunktplaneten geführt zu werden."
Roi Danton beobachtete die beiden Männer mit ausdruckslosem Gesicht. Er nahm eine Prise Schnupftabak und nieste anschließend mit der Affektiertheit eines verweichlichten Stutzers.
„Zum Wohl, Majestät!" sagte Oro Masut.
Roi dankte seinem Leibwächter mit einem leichten Neigen des Kopfes. Dann zog er seinen Taschenspiegel hervor und betupfte das Schönheitspflästerchen am Kinn.
Anschließend hob er das Lorgnon vor die Augen und musterte den Großadministrator so lange, bis Perry Rhodan nervös wurde und ihn unter gewölbten Brauen hervor fragend ansah.
Roi hüstelte gekünstelt.
„Wäre es unbescheiden von mir Ihnen einen Vorschlag zu machen, wie man diesen Planeten Keeg erkunden könnte, Grandseigneur?"
Rhodans Gesicht verfinsterte sich.
„Ich höre!" entgegnete er widerstrebend und fügte hinzu: „Aber reden Sie wie ein Mensch und nicht wie ein ..."
„Wie ein ... was?" fragte der Freihändler.
Perry Rhodan winkte unwirsch ab.
„Ach, lassen wir das! Sie sind ja doch unverbesserlich!"
„Ich finde es entzückend, daß Sie Ihre Fehler einsehen, Grandseigneur."
Wieder hüstelte er.
„Aber wir schweifen ab, finde ich. Äh ...
Grandseigneur ... stimmt es, daß Sie befürchten, Ihr Erkundungsfahrzeug könnte von den vermuteten Ortungsanlagen dieses Planeten Keeg erfaßt werden ...?"
Der Großadministrator stöhnte. Aber er beschränkte sich darauf, Rois Frage knapp zu bestätigen.
Roi Danton spitzte die Lippen.
„Fatal, Grandseigneur, äußerst fatal! C'est malheureusement tres serieux."
„Wie bitte?" fragte Rhodan.
„Ich sagte, das sei leider sehr ernst, Grandseigneur.
Aber ich würde es als Ausdruck Ihres Wohlwollens empfinden, wenn Sie geruhen, meine bescheidene, fast
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