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0309 - Die Sklavenwelt von Magellan

Titel: 0309 - Die Sklavenwelt von Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte den Kopf vorgestreckt und starrte ebenfalls auf den Bildschirm, als würde er auf diese Art und Weise mehr sehen als andere Leute. Sein fuchsrotes Haar richtete sich auf, und die ohnehin immer etwas vorquellenden Augen erweckten den Anschein, als wollten sie in der nächsten Sekunde vollends herausfallen.
    Aus dem Schiffsinnern drang dumpfes Tosen herauf.
    Die Kaffeetassen begannen leise zu klirren, als Boden und Wände vibrierten.
    Jemand fluchte unterdrückt.
    Im nächsten Augenblick wanderte die riesige Protuberanz aus dem Bereich der Bilderfassung, wurde zu einem fußballgroßen, glühenden Etwas, das in den Weltraum hinausraste.
    „Eine Engelsprotuberanz", murmelte Helge.
    „Wenn die uns erwischt hätte ...!"
    Mark Berliters Gesicht war noch immer bleich, aber allmählich kehrte die gesunde Gesichtsfarbe zurück.
    Vorsichtig hob er seine Tasse an, schlürfte aus der Untertasse den verschütteten Kaffee und stellte danach die Tasse zurück. Dann schüttelte er den Kopf.
    „So leicht kann uns nichts was anhaben, Helge.
    Wenn ich daran denke als ich noch auf dem Schulkreuzer ALTE LIEBE war ... Du meine Güte!"
    Er legte die Arme auf den Tisch und beugte sich vertraulich zu Leutnant Shrimpf hinüber.
    „Das war so, Greenhorn. Der Großadministrator persönlich hatte uns in Venus-Plonkforth aufgesucht und instruiert. Wir sollten einen Geheimauftrag ausführen und nach ... äh ... also, wohin, das kann ich nicht verraten; es war ja ein Geheimauftrag. Und ..."
    „Ach, hören Sie auf, Mark!" wehrte Leutnant Shrimpf ab. „Ihr Raumfahrergarn kenne ich nun schon zur Genüge."
    „Na, dann eben nicht!" maulte Mark Berliter und schob sich einen neuen Kaugummi in den Mund.
    „Aber wenn Sie meine Erfahrung ..."
    „Achtung, eine Durchsage!" krachten die Lautsprecher der Rundrufanlage dazwischen. „Die Leutnants Berliter, Terminow, Bernardo und Shrimpf melden sich sofort mit voller Raumeinsatzausrüstung bei Major Runete! - Ich wiederhole: Die Leutnants ..."
    „Himmel, Gesäß und Nahgarn!" fluchte Berliter.
    Er sprang auf und sauste hinter Leutnant Shrimpf her, der im Sprintertempo auf den Ausgang des Messeraumes zujagte.
    Eine Minute später trafen sich die vier Aufgerufenen in ihrer Ausrüstungskammer.
    Die Abrufmarken klapperten in die Schlitze der Robotautomatiken. Vier grüne Lampen leuchteten auf, und kurz darauf fauchten die kompletten Ausrüstungspakete aus den Auswurfklappen in die Fangkörbe.
    „Möchte wissen, was der Monstrenjäger diesmal mit uns vorhat", murmelte Leutnant Luigi Bernardo, ein kleiner, lebhafter Typ mit dunklem Kraushaar.
    Leutnant George Terminow drehte sich zu ihm um und verzog sein breitflächiges Gesicht zu einem zynischen Grinsen.
    „Was soll er schon vorhaben, Zwerg?
    Wahrscheinlich sollen wir draußen auf Protuberanzenjagd gehen."
    Luigi musterte den kahlköpfigen Riesen von der Seite. Der schmale Backenbart, der entgegen der klassischen Bartmode auch das Kinn bedeckte, gab Terminow ein verwegenes Aussehen. Und verwegen war der Leutnant auch - außerdem war er ungeschlagener Karatemeister der Imperiumsflotte.
    „Ihre Antwort zeugt von bestechender Dummheit!" knurrte Bernardo.
    Im nächsten Augenblick hüpfte er zur Seite, was gar nicht so einfach war, da er noch nicht ganz in die Beine seines Raumanzuges gekommen war.
    George Terminow schüttelte drohend die Faust.
    „Ich breche dir das Genick mit dem kleinen Finger, Zwerg!"
    „Aufgeblasener Riese!"
    „Mini-Terraner!"
    „Hirnloses Monstrum!"
    Die beiden Streithähne verstummten jäh, als der Lautsprecher der Rundrufanlage ein lautes Knacken von sich gab.
    Kurz darauf erscholl Major Runetes kehlige Stimme.
    „Leutnant Terminow und Leutnant Bernardo! Sie melden sich nach beendetem Einsatz in meinem Dienstzimmer. Ende!"
    Von da an kleideten sich die vier Leutnants schweigend an. Die letzten Magnetverschlüsse wurden zugezogen, während sie bereits im Liftschacht nach oben schwebten.
    Atemlos kamen sie vor Runetes Dienstzimmer an.
    Der Major wartete bereits auf sie. Mit keinem Wort erwähnte er den Zwischenfall in der Ausrüstungskammer.
    „Zur Zentrale!" befahl er knapp.
    Die Leutnants salutierten und rannten hinter ihm her, sprangen aus vollem Lauf auf das nächste Transportband, wobei sie das langsame Band übergingen, und standen schließlich vor dem großen Panzerschott zur Kommandozentrale.
    Pandar Runete wandte sich noch einmal um und überflog seine Männer mit einem alles umfassenden Blick. Trotz des schnellen

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