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0309 - Die Sklavenwelt von Magellan

Titel: 0309 - Die Sklavenwelt von Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und hielt es dem Freihändler unter die Nase.
    Nach einer Weile öffnete Roi Danton die Augen wieder. Er ächzte.
    „Merci bien, Oro! Ich glaube, wir sollten doch le docteur von der DRAKE holen. Wenn mich dieser unmögliche Mensch noch mehr aufregt bekomme ich einen Schlaganfall."
    Der Ertruser beugte sich besorgt über seinen Herrn.
    „Falls ich Ihnen inzwischen einige Blutegel ansetzen darf, mein König ...?"
    Roi wehrte ab.
    „Nein, nein! Mir wird übel, wenn ich mit ansehen muß, wie dieses ekelhafte Gewürm sich mit meinem adligen Blut vollsaugt."
    Er zog sein Spitzentuch aus der Ärmelmanschette und wedelte damit vor seinem Gesicht. Danach ließ er sich einen silbernen Spiegel vorhalten.
    „Oh!" entfuhr es ihm. „Ich habe transpiriert!
    Meine Puderdose, Oro!"
    Anschließend puderte er sein Gesicht frisch und ließ die weiße Perücke zurechtrücken.
    Sodann musterte er seine Umgebung durch ein brillantenbesetztes Lorgnon.
    „Parbleu, wir scheinen uns bereits in der Großen Magellanschen Wolke zu befinden. Ich hoffe, man hat die Schiffe des Gegners nicht aus den Augen gelassen."
    „Wenn wir gewartet hätten, bis Sie ausgeschlafen hatten, wären sie freilich über alle Berge!" bemerkte Perry Rhodan mit ätzendem Spott.
    „Wie reizend von Ihnen, Grandseigneur", erwiderte Roi lächelnd. „Ich werde Ihre Pflichterfüllung entsprechend zu würdigen wissen."
    Der Großadministrator lief rot an als die Zentralebesatzung in schallendes Gelächter ausbrach.
    Gleich darauf wurde sein Gesicht weiß vor Zorn.
    Aber er beherrschte sich.
    „Eines Tages werde ich Sie verhaften und vor ein Gericht stellen lassen, Monsieur Danton", sagte er in schleppendem Tonfall.
    Der Freihändler nickte ernsthaft.
    „Eines Tages vielleicht - wenn unser Vertrag nicht mehr gilt, Grandseigneur. So, wie die Dinge heute liegen, müßten Sie mich schon der Gerichtsbarkeit der autarken Freihändler von Boscyks System überlassen."
    Rhodan wollte auffahren, aber Atlan drückte den Freund auf seinen Platz zurück.
    „Er hat recht", flüsterte er. „Solange ihm kein Verstoß gegen die Sicherheit des Imperiums nachzuweisen ist, untersteht er nicht unserer Gerichtsbarkeit."
    „Ganz recht, Sire", bemerkte der Freihändler lässig.
    Diesmal war es Atlan, der die Beherrschung verlor.
    Er schlug mit der Faust auf den Kartentisch.
    „Sie sollten nicht nur die juristische Seite sehen, Monsieur! Niemand könnte uns hindern, Sie auf der Stelle zu verhaften und unter Anklage zu stellen. Die Gerichte sind weit, und wir befinden uns an Bord eines Raumschiffes, auf dem bekanntlich der Kapitän die Gerichtsbarkeit vertritt. Und in diesem Falle wäre es praktisch der Großadministrator."
    Roi Danton musterte den Lordadmiral durch sein Lorgnon.
    „Vous etes bien aimable, Sire. - Sie sind sehr liebenswürdig."
    „Pas de quoi!" entgegnete Atlan ärgerlich. „Keine Ursache!"
    Der Freihändler verneigte sich mit einem mokanten Lächeln. Er nahm das Glas Wasser, das Oro Masut ihm reichte, und trank es in einem Zuge leer, wobei er den kleinen Finger weit abspreizte.
    „Köstlich!" sagte er. „Diese Quelle müssen wir uns merken, mein Sohn!"
    „L-Eintrittsmanöver!" schrie Oberstleutnant Moghu dazwischen.
    „Mon Dieu!" entfuhr es Roi. „Wollen diese Kerle denn niemals irgendwo landen?"
     
    *
     
    Diesmal endete das Linearmanöver der vier Ultraschlachtschiffe mitten im Sternengewimmel eines Randarms der Großen Magellanwolke. Gleich nach dem Wiedereintritt in den Normalraum brüllten die Triebwerke der CREST IV auf. Oberst Merlin Akran hatte die veränderte Lage im Bruchteil einer Sekunde erfaßt und entsprechend reagiert.
    Innerhalb eines Radius von nur fünf Lichtjahren befanden sich neunzehn instabile Sonnen. Ihre Hyperstrahlung erschwerte die Ortung des Feindverbandes erheblich. Folglich mußten die Verfolger näher aufrücken.
    Perry Rhodan biß sich auf die Lippen, als er an den Meßauswertungen erkennen mußte, daß der Kommandant der FRANCIS DRAKE ebenso schnell reagiert hatte wie Oberst Akran.
    Dabei war der Epsaler beim Wettbewerb für Flaggschiffkommandanten der beste Mann von einigen tausend ausgesuchten Leuten gewesen!
    Und die FRANCIS DRAKE war nur ein Händlerschiff!
    „Meinen Glückwunsch zu Ihrem Kommandanten, Monsieur Danton", sagte er mit säuerlichem Lächeln.
    „Ich würde zu gern wissen, wo der Mann seine Ausbildung genossen hat."
    Roi Danton reagierte mit undefinierbarem Lächeln.
    „Oh, Rasto Hims ist recht gut,

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