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0309a - Tod im Fesselballon

0309a - Tod im Fesselballon

Titel: 0309a - Tod im Fesselballon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tod im Fesselballon
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ist Mister Rood?«, erkundigte sich Castle.
    Da schaltete sich Smiles ein, der das Gespräch mit angehört hatte. »Meinen Sie etwa den bekannten Kunsthändler Rood, der ein Geschäft in der Fifth Avenue hat, Mister Steiger?«
    »Genau den«, gab Steiger gelassen Auskunft. »Mister Rood ist ein guter Bekannter von mir. Ich war mit seiner Tochter Vicki zusammen auf dem College. Mister Rood ist ein weltbekannter Kunsthändler, dessen Urteil in Fachkreisen ernst genommen wird.«
    »Mister Steiger hat recht«, mischte sich wieder Smiles ein, der über Fachkenntnisse auf diesem Gebiet verfügte.
    »Wie Sie aus meinem Pass gesehen haben, bin ich Kaufmann, Inspektor. Ich vermittle den Verkauf von amerikanischen Konserven nach Europa. Deshalb reise ich oft nach drüben.«
    »Wenn ich Sie richtig verstehe, Mister Steiger«, sagte Inspektor Castle, »hat Ihnen also Mister Rood den Auftrag gegeben, das Bild aus Amsterdam mitzubringen.«
    Steiger nickte. »So ist es. Ich hatte eine Zeit lang in Amsterdam zu tun, Inspektor.«
    »Dann wusste also Mister Rood, dass dieses Bild bei dem Trödler in Amsterdam zu kaufen war?«, fragte Smiles.
    »Ja. Trödler ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck«, erklärte Steiger. »Es ist ein kleiner, unbedeutender Kunsthändler mit einem altertümlichen Laden in der Rosengracht, Inspektor.« .
    »Sie sagten vorhin, Mister Rood ist ein bedeutender weltbekannter Kunsthändler. Woher wusste er überhaupt, dass der Händler in Amsterdam dieses Gemälde hatte?«
    Jetzt lächelte Steiger wieder überheblich.
    »Ich kenne mich in Kunsthändlerkreisen aufgrund meiner Bekanntschaft mit Mister Rood und seiner Tochter etwas aus, Inspektor. Es kommt nicht auf die Person an, die Kunstgegenstände verkauft, sondern auf die Ware. Ferner gibt 6 es Listen und Kataloge, die in der ganzen Welt in Fachkreisen kursieren und in denen Angebote und Nachfragen nach Kunstgegenständen verzeichnet sind. Ich nehme an, Mister Rood hat aus einem dieser Kataloge erfahren, dass der Kunsthändler Harms Bloom aus Amsterdam dieses Bild verkaufen wollte.«
    »Dürfen wir das Bild sehen, Mister Steiger?«
    Wieder blieb der jüngere Mann im hellen Mantel ungerührt.
    »Bitte. Ich verstehe allerdings nicht Ihr Interesse an einer billigen wertlosen Kopie im Rembrandt-Stil.«
    Inspektor Castle kramte in dem Koffer. Smiles half ihm dabei. Gemeinsam zogen sie das Bild hervor und falteten die braune Umhüllung auseinander.
    Smiles, der Kunstkenner, pfiff leise.
    »Sieht wie ein echter Rembrandt aus«, meinte er. Auf der Leinwand war das Selbstbildnis Rembrandts zu sehen.
    »Es ist nicht echt, wie oft soll ich das noch erklären«, meinte Bill Steiger.
    »Warum lässt ausgerechnet Mister Rood eine billige Kopie kaufen, Mister Steiger?«, fragte Inspektor Smiles und sah den Mann mit dem weichen Filzhut an.
    Steiger zuckte die Achseln.
    »Das weiß ich nicht. Vielleicht hat er einen Kunden, der sich dafür interessiert.«
    »Mister Steiger«, sagte Inspektor Castle fest, »wir finden einiges merkwürdig an dem Gemälde«, dann sagte er ihm alles, was er von dem anonymen Anrufer erfahren hatte.
    »Das kann doch nicht wahr sein«, erwiderte Steiger heftig. Zum ersten Mal zeigte der Konservenkaufmann Erregung.
    »Auf jeden Fall ist das Bild vorläufig beschlagnahmt, Mister Steiger. Wir werden es untersuchen lassen und Mister Roods Geschäft dementsprechend Nachricht geben. Sie bleiben ja vorläufig noch in New York, Mister Steiger. Ihre Adresse ist uns aus dem Pass bekannt. Wir werden Sie und auch Mister Rood verständigen, wenn die Untersuchung beendet ist.«
    »Ich protestiere«, sagte Bill Steiger.
    »Das nützt Ihnen nichts, Mister Steiger. Das Bild bleibt hier. Wir werden Ihnen darüber eine Bestätigung geben.«
    Es geschah.
    Bill Steiger verließ das Büro.
    Inspektor Smiles sah nachdenklich auf das Ölgemälde, auf dem das weiße, kalkige Gesicht eines Mannes sich hell von dem Schwarz-Dunkel abhob. »Ich habe so ein Gefühl«, meinte Smiles nachdenklich.
    »Was für ein Gefühl?«, fragte Castle.
    »Der Anrufer hat recht. Das Bild ist echt!«
    »Wir werden sehen.«
    ***
    »Hier müsste es sein«, sagte der Mann im grünen Lodenmantel und großen Schlapphut. Er drehte den Kopf und suchte mit den Augen den Wald ab.
    Der Landrover holperte über einen lehmigen Weg. Der Mann hinter dem Steuer wandte kurz das junge Gesicht dem älteren mit dem Schlapphut zu. »Der Meinung bin ich auch«, sagte er. Er trug einen grasgrünen Wetterumhang

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