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031 - Die Stunde der Ameisen

031 - Die Stunde der Ameisen

Titel: 031 - Die Stunde der Ameisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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sie, Rupert!« brüllte Georg und lief zurück ins Wohnzimmer.

    »Wir sind zu spät gekommen«, sagte Lydia.
    Der Henker war wieder zu sehen. Er war von den Winkler-Forcas' umringt, die mit den Beilen nach seinen Beinen schlugen. Er versuchte den Hieben auszuweichen und zog sich langsam zurück. Zwei Dämonen stießen mit langen Holzpflöcken nach seiner Brust.
    Michael Zamis versuchte verzweifelt, Kontakt mit seinem Geschöpf zu bekommen, doch es wollte ihm nicht gelingen. Er mußte hilflos zusehen, wie die Winkler-Forcas' den Henker immer weiter zurückdrängten und ihn schließlich gegen die Mauer drückten. Ein Holzpfahl bohrte sich in seine Brust, und er fiel zu Boden. Darauf hatten die anderen nur gewartet. Die Beile fuhren hoch und krachten auf die Beine des Monsters nieder. Es dauerte nur wenige Augenblicke, und sie hatten die Beine vom Rumpf des Henkers abgeschlagen. Jetzt war die Wirkung des Holzpfahls in seiner Brust aufgehoben, doch der Henker konnte nicht mehr viel anrichten. Er schlug mit seinen vier Armen um sich und wehrte die Hiebe ab.
    Endlich gelang es Michael Zamis, den Kontakt herzustellen. Er befahl ihm, den Garten sofort zu verlassen. Das Monster folgte. Es stützte sich auf zwei Arme, hob den Körper vom Boden, ließ sich nach vorn fallen und lief dann wie ein Hund auf allen vieren auf das Gartentor zu. Die Winkler-Forcas' verfolgten ihn weiter, doch da sie nicht wußten, von welchen Toten die anderen Leichenteile stammten, konnten sie ihm nicht viel anhaben. Der Henker erreichte die Straße, und die Winkler-Forcas' ließen von ihm ab.
    »Wir haben eine gewaltige Schlappe einstecken müssen«, sagte Michael Zamis mit heiserer Stimme und ballte die Hände zu Fäusten. Dann befahl er dem Henker, auf dem schnellsten Weg nach Hause zu kommen. Er mußte weiter mit dem Monster in Kontakt bleiben, um es für die normalen Menschen unsichtbar zu machen. Der Homunkulus benötigte fast drei Stunden, bis er das Haus der Zamis' erreicht hatte. Michael Zamis atmete erleichtert auf, als er endlich daheim war. Er konnte den Kontakt abbrechen und sich anderen Aufgaben widmen. Vor allem wollte er sich Coco vornehmen.

    Wenig später wurde ich ins Wohnzimmer gebracht. Der Hüter des Hauses ließ mich nicht aus den Augen. Er stand neben mir, bereit, jeden Fluchtversuch zu vereiteln.
    »Nun zu dir, meine mißratene Tochter«, sagte mein Vater. Er ging im Zimmer auf und ab und schlug seine großen Fäuste wütend gegeneinander. »Ich möchte nur allzu gern wissen, in welcher Beziehung du zu den Winkler-Forcas' stehst. Du hast uns an sie verraten und bist zu ihrem Werkzeug geworden.«
    »Das stimmt nicht«, entgegnete ich.
    »Dann sag mir, was dir die Winkler-Forcas' versprochen haben, wenn du dich auf ihre Seite schlägst!«
    »Ich bin nicht auf ihrer Seite. Du mußt mir glauben. Ich wurde …« Mehr konnte ich nicht sagen, die magische Sperre hinderte mich noch immer daran, die Wahrheit zu sagen.
    »Sprich nur!« sagte mein Vater gefährlich ruhig.
    Ich setzte wieder zum Sprechen an, doch die Todesmelodie hinderte mich daran.
    »Sie ist verhext«, sagte Vera. »Sie kann nicht sprechen. Ich kann die magische Sperre deutlich spüren. Wir müssen versuchen, sie zu durchbrechen.«
    Aber der anschließende Versuch scheiterte. Trotz vereinter Bemühungen war es meiner Familie nicht möglich, den Bann zu lösen, unter dem ich stand.
    »Es bleibt uns nur noch eine Möglichkeit«, sagte Georg. »Wir müssen sie töten.«
    Ich hatte entsetzt zugehört.
    »Nein!« sagte mein Vater entschieden. »Wir werden sie nicht töten, sondern mitnehmen. Wir fahren zu meinem Bruder nach Italien. In den Abruzzen haben wir wesentlich bessere Möglichkeiten, uns den Angriffen der Winkler-Forcas' zu erwehren. Und Ingvar wird uns bei unserem Kampf unterstützen. Coco kann uns nicht viel schaden, da wir erkannt haben, daß sie von den Winkler-Forcas' beeinflußt wird. Ich will noch nicht über sie richten, da ich nicht weiß, ob sie freiwillig mit ihnen arbeitet, oder von ihnen gezwungen wurde, sich gegen uns zu stellen. Wir bereiten alles zur Abreise vor. Ich werde dann später Toth verständigen, daß wir zu meinem Bruder gefahren sind. Nach den Gesetzen der Schwarzen Familie ist es zulässig, daß wir uns das Gebiet aussuchen, wo der Entscheidungskampf stattfinden soll. Und die Winkler-Forcas' müssen uns binnen drei Tage folgen, sonst wird der Kampf abgebrochen. In einer halben Stunde fahren wir ab.«
    Ich war erleichtert. Im Augenblick

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