0310 - Sie starben, wenn er Zeichen gab
lauschte den Jazz-Rhythmen.
Sie fuhren durch die 41.,Straße zur 5. Avenue und dann in nördlicher Richtung. Hinters Fahrtziel war die Manida Street in der Bronx. Als sie die Willis Avenue Bridge überquert hatten, begann es erneut stärker zu regnen. Der Regen ging sehr rasch in einen Wolkenbruch über. In der Randall Avenue prasselte er mit einer derartigen Wucht gegen die Scheiben, dass Hinter nur noch im Schritttempo fahren konnte.
Die Scheibenwischer konnten die Wassermassen nicht mehr bewältigen. Die Sicht war derartig schlecht, dass Hinter beinahe über die Kreuzung Manida Street hinweg gefahren wäre.
Regina Yates war an seiner Schulter eingeschlfefen, doch als er im letzten Augenblick noch die Kurve nahm, schreckte sie hoch. Ungläubig starrte sie auf die Regenwand, die vor dem Wagen lag.
»Mein Gott«, stammelte sie. »Ich kann mich nicht erinnern, schon einmal ein derartiges Unwetter erlebt zu haben.«
»Gleich liegst du in deinem Bett und vergisst den Regen«, meinte Teddy lächelnd.
Er steuerte den Wagen über die Ryaway Avenue und erreichte das letzte Stück der Manida Street, die am East River endet.
Plötzlich trat er hastig auf die Bremse. Regina Yates sah ihn erstaunt an.
»Was ist los, Teddy? Hier ist doch erst Millers Milchgeschäft.«
»Da steht etwas mitten auf der Fahrbahn, Regina. Sieht aus wie eine Kiste. Die scheint ein Lastwagen verloren zu haben.«
»Dann fahre doch herum.«
»Ich sehe lieber mal nach, Darling. Wenn sie nicht allzu schwer ist, schiebe ich sie an den Bordstein, damit nicht noch einer dagegen fährt. Da kann ja sonst ein Unglück passieren.«
Das junge Mädchen sah Teddy nach, als er ausstieg und nach vorn ging. Durch den strömenden Regen konnte sie kaum etwas erkennen. Daher sah sie erstaunt auf, als er die Wagentür aufriss und seinen Kopf hereinsteckte. Sie bemerkte sofort die Veränderung in seinem Gesicht und beugte sich zu ihm.
»Ist etwas-, Teddy?«
»Es ist keine Kiste, Regina.«
»Was denn?«
»Es ist ein Sarg. Er ist so schwer, als wenn tatsächlich jemand drin liegt. Ich begreife nicht, wie er hierher kommt. Einen Sarg transportiert man doch nicht auf einem Lastwagen, von dem er herunterfallen kann. Da stimmt etwas nicht, Regina. Ich glaube, wir müssen die Polizei verständigen. Aber vorher muss ich ihn an die Seite schieben, hörst du? Man kann ihn doch unmöglich hier stehen lassen. Anschließend bringe ich dich sofort nach Hause und fahren dann zur Hunts Point Police Station. Sollen die sich weiter um diese mysteriöse Angelegenheit kümmern.«
»Nimm mich mit zur Station,Teddy«, stammelte das Girl.
»Okay, Regina.«
Hinter schlug den Kragen seines Jacketts hoch und trat ans Fußende des Sarges. Er stemmte beide Hände dagegen und schob ihn über den nassen Asphalt.
Durch die Glätte der regennassen Straße bekam Hinter zu viel Schwung. Er konnte nicht mehr rechtzeitig abbremsen, und der Sarg prallte gegen die Bordsteinkante. Es gab einen Ruck. Der Deckel löste sich und polterte 30 auf die Straße. Als Regina Yates in den offenen Sarg blickte, schrie sie gellend auf.
***
Für sein Rendezvous mit Kirsten Sudberg hatte Phil sich meinen Jaguar ausgeliehen. Pünktlich um 8 Uhr hielt er vor dem grauen Mietshaus in der 61. Straße. Im gleichen Augenblick trat Garnocks Sekretärin aus der Haustür.
Phil musste zweimal hinsehen, ehe er begriff, dass sie es wirklich war. Sie trug ein entzückendes weißes Kleid mit großen, rosa Tupfen und angesetzten Biedermeierärmeln.
Phil stieg aus und begrüßte das Girl. Dann öffnete er den Wagenschlag. Als sie beide eingestiegen waren, musterte er sie kopfschüttelnd.
»Waren Sie meinetwegen extra in einem Schönheitssalon, Miss Sudberg?«
Die junge Schwedin lachte. »Eingebildet sind Sie wohl gar nicht?«
»Bestimmt nicht. Aber Sie sind der personifizierte Sommer. Warum haben Sie denn Ihre Brille abgesetzt? Sie stand Ihnen ausgezeichnet.«
Sie errötete. Phil fand sie in diesem Augenblick besonders reizend.
»Ich trage sie nur im Büro bei der Arbeit. Wo wollen wir denn hinfahren?«, fragte sie, um auf ein anderes Thema zu kommen.
Phil merkte es und lachte. »Lassen Sie sich bitte überraschen. Die Zusammenstellung unseres heutigen Abendprogramms hat mir einiges Kopfzerbrechen bereitet. Hoffentlich sind Sie nachher nicht allzu sehr enttäuscht.«
Sie lächelte. »Wenn ich mich recht erinnere, entsprang Ihre Einladung doch rein dienstlichen Gründen?«
Phil fuhr los und stieß einen tiefen
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