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0310 - Welt der Mörder-Monde

0310 - Welt der Mörder-Monde

Titel: 0310 - Welt der Mörder-Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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Schrotflinte gestreift und heftig zur Seite gewirbelt.
    »Tu’s endlich! Der legt uns doch alle um!« schrie jemand.
    Finlay taumelte einen Schritt zurück.
    Er war wie betäubt, verstand überhaupt nichts mehr. Erst dieses Gefasel von Merlins Burg und nun diese Grabgestalt, die sie mit einer riesigen Keule bedrohte…
    Aber er konnte doch nicht einfach losknallen!
    »Schieß!« brüllte es in seinem Ohr.
    Und da schoß er.
    Ohne es wirklich zu wollen.
    Sein Finger am Abzug reagierte einfach spontan auf den befehlenden Zuruf, und er war zu verwirrt, sich weiter dagegen zu sträuben.
    Die Flinte entlud sich mit einem donnernden Knall und unter gewaltiger Rauchentwicklung.
    Finlay hatte den Eindruck, seine Trommelfelle würden platzen. Vom Rückstoß wurde er gegen die Regalreihen geworfen, in denen sich die Flaschen stapelten. Einige gingen zu Bruch.
    In einem geschlossenen Raum hatte er die Flinte noch nie ausprobiert.
    Und er wollte, er hätte es auch jetzt nicht getan.
    Himmel - er hatte den Burschen mit der Keule voll erwischt.
    Doch das schien ihn gar nicht zu beeindrucken!
    Wieder schlug er mit der Keule zu.
    Diesmal sauste sie nur um Haaresbreite an Finlays Kopf vorbei.
    Der Wirt wich zur Seite. Weiter zurück ging es nicht mehr. Und er hatte nur noch eine Patrone im Doppellauf!
    »Puste ihm den Schädel weg! Dieser Wahnsinnige…« Die Stimmen hinter ihm überschlugen sich fast.
    »In die Küche, los!« entschied Finlay, statt ein zweites Mal abzudrücken. »Dort steht ein Telefon. Wir werden uns verbarrikadieren und die Bullen alarmieren!«
    Keiner widersetzte sich dem Entschluß.
    Ängstlich trotteten sie durch die Tür im Flaschenregal in die dahinterliegende Küche.
    Finlay war der Letzte.
    Er warf die Tür ins Schloß, drehte den Schlüssel um und gab den anderen ein Zeichen, ihm zu helfen, den schweren Schrank vor die Tür zu schieben.
    Erst als das getan war, gestattete er sich eine kleine Verschnaufpause.
    Hank Pfister hatte inzwischen das Telefon gesichtet und konnte mit einer neuerlichen Hiobsbotschaft aufwarten.
    »Tot!« schrie er, den Hörer ans Ohr gepreßt und mit den Fingern auf der Gabel herumtrommelnd. »Die Leitung ist tot! Kein Anschluß…«
    Der Wahnsinnige hatte inzwischen damit begonnen, draußen mit der Keule gegen das Türblatt zu donnern.
    »Wir sind verloren«, stöhnte Delia.
    »Unsinn!« brachte Finlay sie zum Schweigen. »Er ist allein. Wir sind mehr als ein halbes Dutzend…«
    Im gleichen Augenblick donnerte jemand an das rückwärtige Küchenfenster, das zum Hof hinauszeigte, und ließ die Scheibe zerplatzen.
    »Allein, wie?« rief Delia verächtlich. »Oh, wenn ihr sie gesehen hättet…«
    Darauf wußte niemand eine Erwiderung.
    Kaltes Entsetzen füllte den Raum.
    ***
    Er hatte gewartet.
    Minute um Minute.
    Während die Kälte durch seinen Körper kroch, von den Zehenspitzen aufwärts, sein Herz erreichte und dann sein Gehirn.
    Und ihn ernüchterte!
    Großer Gott, dachte Hartlaub. Was ist mit mir passiert? Ich war nahe daran, den Verstand zu verlieren…
    Was mußte er für ein Bild abgegeben haben!
    Er beschloß, sich zusammenzureißen. Noch einmal wollte er es zu keiner Entgleisung kommen lassen.
    Aber wo blieb Zamorra?
    Hartlaub wußte nicht genau, wieviel Zeit seit dessen Aufbruch vergangen war, aber es war lange. Und er hatte das dumpfe Gefühl, daß etwas passiert war.
    Ich hätte ihn nicht allein gehen lassen sollen, dachte er. Doch wäre er ihm in seinem Zustand eine Hilfe gewesen? Kaum. Zamorra hatte das einzig richtige getan, als er ihn am Eingang des Hauses zurückließ.
    Hartlaub blickte auf seine Uhr.
    Die nützte wenig, weil sie irdische Zeit anzeigte, aber sie funktionierte zumindest dahingehend, daß er den Ablauf der Minuten ablesen konnte.
    Er wartete noch zehn Minuten.
    Dann war sein Entschluß gefaßt, Zamorra ins Haus zu folgen. Vielleicht brauchte er seine Hilfe. Allein gegen diese Mächte, denen mit ihrer unglaublichen Magie alles möglich schien, war er ziemlich aufgeschmissen. Und auch wenn er nicht wußte wie, so war Hartlaub doch entschlossen, ihm zu helfen. Schon wegen Karin. Um ihren Tod zu rächen…
    Vergiß sie, wies er sich selbst zurecht. Zumindest für den Augenblick. Bis alles vorbei war.
    Er versuchte es.
    Kurzentschlossen betrat er das Haus.
    Schon nach ein paar Schritten hörte er das feine Wispern und Raunen, das aus dem Keller heraufdrang.
    Was ist das? dachte Hartlaub.
    Es ähnelte heulendem Wind, der sich zwischen dichtstehenden

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