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0311 - Duell in der Hölle

0311 - Duell in der Hölle

Titel: 0311 - Duell in der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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er selbst ein Hexer war.
    »Narr«, zischte Wang. »Sie ist keine Hexe, sondern eine Gespielin des Asmodis! Meinst du nicht, daß sie ein hervorragendes Werkzeug wird? Eine Waffe gegen Asmodis! Du solltest sie zu Leonardo bringen - und zwar unversehrt an Leib und Seele. Ich bin sicher, daß er einiges mit ihr anzufangen weiß.«
    »Vor allem wird sie eine Menge über Asmodis wissen«, fauchte Eysenbeiß. »Ich werde es schon aus ihr heraus foltern! Ich…«
    Wang, das Mädchen hinter sich her zerrend, ging auf Eysenbeiß zu. »Das zu entscheiden wirst du Leonardo überlassen, oder ich schneide dich in handliche Streifen und werfe sie weg, beim Großen Drachen! Ist das klar?«
    »Du…«
    Wang machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ich bin dir immer noch über, du verhinderter Meister der Intrigen. Bring sie unversehrt zu Leonardo. Er wird entscheiden. Und ich bin sicher, daß er sie gegen Asmodis einsetzen wird. Das erleichtert uns eine ganze Menge. Los, bewege deine müden Knochen.«
    »Wir sprechen uns noch«, fauchte Eysenbeiß. Er wußte, daß Wang schneller und stärker als er war. Er selbst konnte tatsächlich nur durch das Spinnen von Intrigen vorankommen. Aber auch da war Wang clever. Er durchschaute all die kleinen Manöver, die Eysenbeiß gegen ihn einleitete, sofort. Aber eines Tages würde Eysenbeiß den richtigen Dreh finden, das wußte er. Dann war Wang fällig. Überfällig. Hinfällig.
    Eines Tages.
    Eysenbeiß übernahm das Mädchen, das wieder begann, sich zu wehren. Er betäubte es mit einem Schlag des Prydo, legte es sich wie einen Sack über die Schulter und stapfte davon, dem Palast entgegen.
    Da rauschte eine Feuerwalze aus dem Tor und flutete über das Land…
    ***
    Asmodis wußte, daß er keine Sekunde lang zögern durfte. Er war entdeckt worden, und wenn er zu langsam reagierte, war er verloren. Ganz gleich, wer sein Gegner war - es wurde haarig. War es Zamorra, so konnte er mit dem Ju-Ju-Stab Asmodis vernichten. War es Leonardo, so besaß er bestimmt auch wirkungsvolle Mittel. Asmodis hütete sich davor, Leonardo zu unterschätzen. Immerhin war er es doch gewesen, der Leonardo ein zweites Leben gewährte. Das war vielleicht ein Fehler gewesen, aber…
    Der größte Fehler waren die Skelett-Krieger. Asmodis hatte sie Leonardo damals zur Unterstützung zur Verfügung gestellt, und für jeden, der von Leonardos Gegnern vernichtet wurde, gab es sofort wieder Ersatz aus der Hölle. Das einmal Gewährte ließ sich nicht widerrufen, so gern Asmodis es auch getan hätte. Erst Leonardos oder Asmodis’ Tod würde das ändern.
    Asmodis für sich hatte allerdings vor, die zweite Möglichkeit zu verhindern.
    Er eilte zum Tor, benutzte dabei Wege quer durch Wände und Decken der Villa, welche keinem Sterblichen offenstanden, und formte dann eine Feuerkugel, die er durch das Tor jagte. Danach verschloß er es erst einmal wieder. Er war sicher, daß die Feuerkugel erst einmal für Verwirrung und Zerstörung gesorgt hatte. Das gab ihm Zeit, sich für eine Gegenattacke vorzubereiten.
    Das Mädchen gab er verloren. Janice Brendon war bei weitem nicht wertvoll genug, als daß Asmodis ihretwegen etwas aufs Spiel gesetzt hätte. Okay, sie besaß ein starkes Potential, aber es gab viele wie sie. Es kam nicht auf diese eine Hexe an.
    Zudem würde, wenn Leonardo sein Gegner war, dieser Gegner die Zeit nutzen, um das Mädchen zur Waffe umzufunktionieren. So, wie er auch Janice Brown seinerzeit zur Seelenbombe gemacht hatte.
    Asmodis beschloß, es anders anzufangen. Er mußte seinen Gegner hierher locken, in diese Villa. Und das Haus würde eine einzige große Falle sein, die zuschlug, sobald der Gegner sich darin befand.
    Asmodis öffnete das Tor wieder. Und er projizierte ein Trugbild seiner selbst mitten in das Tor hinein, eine Illusion, die nicht so leicht vom echten Asmodis zu unterscheiden war.
    Die Illusion schrie Spottverse und Schmähungen. Das konnte der Gegner nicht auf sich sitzen lassen. Er mußte kommen!
    Und während er wartete, präparierte Asmodis die Falle.
    ***
    Eysenbeiß hörte das Fauchen hinter sich, drehte den Kopf und sah den Feuerball, der aus dem Tor hervorbrach, auseinanderplatzte und sich rasend schnell über die Umgebung ergoß. Er rannte schneller. Sekundenlang überlegte er, ob er die Hexe nicht einfach fallen lassen sollte. Sie würde in dem Feuerorkan verbrennen, wie es ihr zustand. Dann aber sagte er sich, daß Leonardo deMontagne die Geschehnisse wahrscheinlich beobachtete und

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