Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0311 - Tödliche Fracht nach Danger I

Titel: 0311 - Tödliche Fracht nach Danger I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
und änderten ihre Richtung.
    „Können Sie die Impulse verstehen?" fragte Roi.
    Lloyd schüttelte hastig den Kopf.
    „Nein", stieß er hervor. „Sehr schwach. Wahrscheinlich keine Intelligenz."
    Er trat einen weiteren Schritt zurück, diesmal geradlinig, so daß die Geschöpfe ihre Richtung nicht zu ändern brauchten. Roi glaubte zu bemerken, daß sie langsamer geworden waren. Er wollte eine entsprechende Bemerkung machen, aber bevor er dazu kam, ging mit den fremdartigen Kreaturen eine plötzliche und unerwartete Wandlung vor sich.
    Sie hörten auf, sich zu bewegen. Unter der halbflüssigen, schimmernden Haut verfärbte sich die Körpermasse und wurde von einem Augenblick zum anderen häßlich braunschwarz. Die Haut platzte auf und machte dabei ein Geräusch wie ein Korken, der aus einer unterkühlten Sektflasche gezogen wird. Die braunschwarze Körperflüssigkeit lief auf den Boden und bildete eine unappetitliche, übelriechende Lache. Von der ursprünglichen Gestalt der Gelatinekugeln war nur noch das verflochtene Wurzelwerk übriggeblieben.
    Sie konnten nicht leben, ohne ihre Wurzeln in die Substanz eines Gastkörpers eingebettet zu haben.
    Sie hatten gespürt, daß ihr ursprünglicher Wirt nicht mehr lebte. Sie hatten die Anwesenheit anderer Wesen wahrgenommen und versucht, bei ihnen Schutz zu finden.
    Sie mochten häßlich und ekelerregend sein, aber ihr Bemühen zu überleben hatte etwas Rührendes an sich.
    Roi verspürte wenig Lust, die wohlverdiente Ruhepause in der Nähe der stinkenden Lachen zu verbringen. Er fand eine andere Stelle, die von aufgestapelten Behältern ebenso geschützt wurde wie die erste, und ließ die Bewußtlosen dorthin transportieren. Den toten General ließen sie liegen, wo er war. Es wurden sich andere finden, die sich um ihn kümmerten. Er trug nichts mit sich, was des Mitnehmens wert gewesen wäre. Roi fand eine Vermutung bestätigt, die ihm gekommen war, als er sich mit den Generälen im Triebwerkssektor herumgeschlagen hatte. Die eigenartigen Wesen hielten die Ausstattung, mit denen die Natur sie versehen hatte, offenbar als völlig ausreichend und erachteten Kleidung als überflüssig. Sie gingen nackt, was den Galaktoethnologen der Erde einen Schock versetzen würde, sobald sie davon erfuhren; denn sie lehrten seit Jahrhunderten, daß das erste Anzeichen beginnender Zivilisation die Verwendung von Kleidungsstücken sei.
    Als sie es sich zwischen den Tonnen und Fässern bequem gemacht hatten, sah Roi auf die Uhr, die er am linken Handgelenk trug und stellte fest: „Wir haben nicht viel Zeit, vielleicht zwanzig Minuten. Die Bewußtlosen werden in spätestens einer Stunde zu sich kommen. Bis dahin müssen wir die Hauptgefahr, den Kristall, beseitigt haben."
    Fellmer Lloyd hob die Hand, um anzudeuten, daß er etwas zu sagen hatte.
    „Das Schiff steckt voller Generäle", gab er zu bedenken. „Sind Sie wirklich so fest überzeugt, daß es hier einen Kristall gibt? Wie wäre es, wenn in Wirklichkeit die Generäle die Herren des Schiffs wären?"
    Roi dachte eine Zeitlang darüber nach. Dann schüttelte er den Kopf.
    „Nein, das ist unwahrscheinlich. Es gibt Kristalle auf Keeg. Wir kennen die Kristallagenten. Jedes intelligente Wesen, das in ihren Einflußbereich gerät, ist ihnen verfallen. Sie müssen ganz einfach unter dem Einfluß der Kristalle stehen. Und damit dieser Einfluß aufrechterhalten werden kann, muß es an Bord einen Großkristall geben."
    „Aber ich spüre nichts", widersprach Lloyd. „Erinnern Sie sich? Auf Keeg wußte ich immer, wo die Kristalle sich befanden und, wenigstens sinngemäß, was für Befehle sie gaben."
    „Auf Keeg befehligten sie in der Hauptsache Terraner. Die Methode der Beeinflussung oder Einwirkung ist wahrscheinlich je nach der Struktur des beeinflußten Gehirns verschieden. Deswegen können Sie die Strahlung mühelos wahrnehmen, wenn sie an Terraner gerichtet ist. Hier haben wir es mit einer völlig fremden Rasse zu tun. Das müssen wir in Betracht ziehen. Außerdem besteht die Möglichkeit, daß die Generäle ein wesentlich geringeres Maß an Beeinflussung brauchen, um sich dem Kristall unterzuordnen, als Leute unserer Rasse."
    Fellmer Lloyds Vorrat an Einwänden war verbraucht.
    „Wir tun am besten", fuhr Roi schließlich fort, „uns so zu verhalten, als gäbe es einen Großkristall.
    Auf diese Weise kann nichts schiefgehen. Gibt es in Wirklichkeit keinen, haben wir es nur mit Generälen zu tun - um so besser für uns. Auf jeden

Weitere Kostenlose Bücher