0311 - Tödliche Fracht nach Danger I
von überraschend regelmäßiger Gestalt, mit Längsstabmessungen von rund vierhundert Metern und in jedem Zug dem Gebilde ähnlich, das der Schlachtkreuzer OMASO vor einigen Wochen an den Südgrenzen der Milchstraße entdeckt hatte.
Von Zeit zu Zeit schossen weitere Großkristalle derselben Abmessung von der Oberfläche des Planeten herauf und reihten sich in den Reigen. ein. Es war klar. daß es dort unten irgendwo eine Kristall-Brutstätte gewaltigen Ausmaßes geben mußte. Da die Oberfläche des Planeten fast zu hundert Prozent aus Wüste und flachen Felshügeln bestand, mußte angenommen werden, daß die eigentlichen Fabrikationsanlagen unter der Erde verborgen waren.
Die sieben birnenförmigen Schiffe waren nicht gelandet, sondern hatten über dem Planeten eine Parkbahn eingeschlagen. Die Sonden beobachteten, wie sich Kristalle, die sich in der Nähe der Schiffe befanden, zu nebelförmigen Gebilden auflösten, die von den weit geöffneten Schleusenmündungen der Birnenschiffe aufgesogen wurden. Jedes der Fahrzeuge nahm die Masse eines vierhundert Meter großen Kristalls auf.
Als der eigenartige Verladevorgang abgeschlossen war, nahmen die Schiffe wieder Fahrt auf.
Niemand war überrascht zu sehen, daß sie sich auf demselben Kurs wieder entfernten, auf dem sie gekommen waren. Ihr Ziel war Keeg, dar an bestand nicht der geringste Zweifel Perry Rhodan entschied, daß es besser war, dem Gegner zuvorzukommen. Die letzten Messungen wurden angestellt. Ausmaße und Rotationsdauer, mittlere Oberflächentemperatur, atmosphärische Zusammensetzung und Bodengestaltung des fremden Planeten registriert - dann gingen die beiden Schiffe auf Kurs. Der eigentümlichen Situation entsprechend, hatte Perry Rhodan es der FRANCIS DRAKE freigestellt, sich der CREST anzuschließen oder ansonsten zu tun, was ihr beliebte. Die FRANCIS DRAKE hatte entschieden, sie wolle mit der CREST zurückfliegen.
Der fremde Planet erhielt den Namen Danger I. Die gelbe Sonne wurde Brutstern getauft. Der Vorschlag stammte von Oberst Akran, dem Kommandanten der CREST, der für seinen praktischen Sinn und seinen Mangel an Phantasie bekannt war.
Die beiden Schiffe waren unterwegs und soeben im Linearraum untergetaucht, als Roi Danton im Bordlazarett der CREST zu sich kam und darauf bestand, daß man ihm seine Bekleidung aushändigte und ihn sofort aus der Obhut der Sanitäter und Ärzte entließ. Er verstand es, sich durchzusetzen.
Er brachte es auch fertig, auf dem raschesten Wege unmittelbar bis zu Perry Rhodan vorzudringen Er trug noch immer die alte, von den Ultraschallwaffen der Generäle halb zerfetzte Jacke, aber an seiner Würde fehlte kein Jota, als er sich umständlich verneigte und erklärte „Ich muß darauf bestehen, Grandseigneur, daß man umgehend den Bordschneider damit beauftragt, mir einen neuen Habitus anzufertigen. Ich komme mir nachgerade schäbig vor."
Die Erfüllung seiner Bitte mußte einstweilen verschoben werden. Es stellte sich heraus, daß die CREST keinen Bordschneider besaß.
Roi Dantons Haltung während der kritischen Stunden an Bord des feindlichen Schiffes wurde mit Bewunderung zur Kenntnis genommen. Die Einstellung selbst der konservativsten Offiziere, in deren Kreis die Bezeichnung „schnoddriger Freihändler" die sanfteste war, mit der man Danton bislang bedacht hatte, wandelte sich von einer Stunde zur anderen. Der Mann hatte gezeigt, daß er etwas leisten konnte. Mehr noch - er hatte in den Stunden der Entscheidung mehr Verantwortungsbewußtsein gezeigt, als selbst der Anspruchsvollste von einem Außenstehenden erwarten konnte.
Die meisten begnügten sich damit, dies zur Kenntnis zu nehmen. Nicht so Perry Rhodan.
Er wußte, daß Roi Danton weitaus mehr geleistet hatte, als seine Pflicht war. Mehr als irgend jemand gerechterweise von ihm hatte erwarten können. Mehr als ein unvoreingenommener Beobachter für möglich gehalten hätte.
Die vergangenen Stunden hatten Perry Rhodan Rätsel aufgegeben. Das Birnenschiff war in der gelben Sonne, die sie Brutstern getauft hatten, verglüht. Alle Rettungsversuche waren zu spät gekommen, denn sie durften nicht zu offen betrieben werden, weil der Feind auf Danger Isonst doch noch die Anwesenheit gegnerischer Schiffe in seinem Bereich bemerkt hätte. Die Chance, auf dem schnellsten Wege mehr über die eigenartige Rasse der Generäle, die mit merkwürdigen, orangefarbenen Gebilden in Symbiose lebte, zu erfahren, war vorerst verloren.
Ein anderes Rätsel waren die
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