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0311 - Tödliche Fracht nach Danger I

Titel: 0311 - Tödliche Fracht nach Danger I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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neunhundert Meter weit entfernt. Das Ziel lag nicht mehr weit.
    Der riesige Schacht, quadratisch im Querschnitt, zwanzigmal zwanzig Meter groß, war offensichtlich für den Transport schwerster Lasten gedacht und schien den vorderen Teil des Schiffsrumpfes in seiner ganzen Länge zu durchziehen. Es waren zwei Gründe, die Roi dazu bewegten, nicht bis zum oberen Ende des gewaltigen Lifts emporzuschweben.
    Erstens brauchten sie alle ihre Ruhepause sofort - und, einmal in unmittelbarer Nähe der Steuerzentrale des Schiffes, würde es keine Ruhe mehr geben. Zweitens lag auf der Hand, daß die Generäle, falls sie ihren Widerstand in der Zwischenzeit organisiert hatten, am oberen Ausgang aller Schächte, die direkt aus der Halle nach oben führten, auf sie warten würden.
    Fellmer Lloyd lauschte ununterbrochen. Er hatte zunächst nicht viel Erfolg damit gehabt, weil die Ausstrahlung der fremden Gehirne von allen Seiten mit gleicher Stärke auf ihn eindrangen. Aber als sie das Niveau der Halle und damit die kopflos flüchtenden Generäle tief unter sich ließen, konnte er sich allmählich wieder orientieren. Seit wenigen Minuten kam bei weitem der größte Teil der Strahlung, die er empfing, senkrecht von oben - ein deutlicher Hinweis, daß der Bug des Birnenschiffes stark bemannt war.
    Die Schachtausstiege lagen jeweils fünfzig Meter voneinander getrennt. Es war anzunehmen, daß jeder Ausstieg in ein Lager mündete, das seinerseits wiederum mehrere Decks mit den durch den Schacht herauf transportierten Gütern versorgte. Roi wies Lloyd an, auf den nächsten Ausstieg zuzuhalten. Lloyd gab sich mit pendelnden Beinen einen Schwung, der ihn langsam quer durch den Schacht auf die Seite hinübertrieb, auf der der Ausstieg lag. Roi konnte ihn, wenn er nach oben schaute, wie ein Schemen durch die Finsternis gleiten sehen. Der Ausstieg war noch zu weit entfernt, als daß das gelbe Licht, das von draußen hereinfiel, der Dunkelheit im Innern des Schachts etwas hätte anhaben können.
    Ein halb erstickter Aufschrei war plötzlich zu hören. Roi sah auf. Fellmer Lloyds Schatten war plötzlich zum Stillstand gekommen. Er schien größer geworden zu sein.
    „Was ist da los?" rief er hinauf.
    Es dauerte eine Weile, bevor Lloyd antwortete: „Ein General. Treibt hier im Schacht herum. Wahrscheinlich tot."
    Roi hatte eine Idee.
    „Ziehen Sie ihn hinter sich her zum Ausstieg!" trug er Lloyd auf.
    Wenige Minuten später standen sie unter dem großen, hellerleuchteten Viereck. Rois Vermutung erwies sich als richtig. Der Schacht mündete unmittelbar auf einen großen, viereckigen Raum, in dem beachtliche Mengen von Gütern, zum größten Teil in faßähnlichen Behältern gestapelt waren. In der gegenüberliegenden Wand gab es drei Schotte, die zwei auf der Seite klein und hauptsächlich für Mannschaftsverkehr bestimmt, das in der Mitte mehr als zehn Meter breit und fast ebenso hoch.
    Fellmer Lloyd zog seine eigenartige Beute hinter sich her. Roi, auf der Suche nach einem geeigneten Rastplatz, entdeckte schließlich einen übermannshohen Fässerstapel, der einen kleinen freien Platz wie eine spanische Wand umschloß. Hinter den Fässern waren sie dem Blick des Gegners, der zufällig den Raum betrat, entzogen. Sie brauchten nur ein paar Behälter umzustellen, um auch gegen den Ausstieg des Antigravschachts gedeckt zu sein.
    Erst jetzt nahm Roi sich Zeit, sich um Lloyds Fund zu kümmern. Der Mutant hatte recht. Der General war tot. Die großen Froschaugen starrten leer und ausdruckslos. Die braune, lederne Haut hatte begonnen, sich ins Weißgraue zu verfärben. Nur ein Wesenszug schien unverändert: In den gläsernen Halbkugeln auf den Schultern des Toten wogte die orangefarbene, dickliche Flüssigkeit wie vom Sturm gepeitscht hin und her.
    Tako Kakuta hockte auf dem Boden den Rücken gegen ein Faß gelehnt und den kleinen Sender vorsichtig neben sich aufgebaut.
    „Merkwürdig", murmelte er, „wie fremd sie aussehen und wie ähnlich sie uns doch in Wirklichkeit sind."
    Fellmer Lloyds Interesse war weniger philosophischer, als vielmehr praktischer Natur. Er drehte den Toten von einer Seite auf die andere, aber schließlich blieb seine Aufmerksamkeit an den beiden gläsernen Halbkugeln hängen.
    „Möchte gerne wissen, was das ist", murmelte er. „Sieht tatsächlich so aus wie Schulterstücke. Aber jeder hat die gleiche Sorte, wozu sollten sie dann gut sein?"
    Er sah Roi fragend an. Roi zuckte mit den Schultern.
    „Keine Ahnung. Erklären

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