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0311 - Tödliche Fracht nach Danger I

Titel: 0311 - Tödliche Fracht nach Danger I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zweifeln: Der unbekannte Planet schillerte. Atlans Begierde, die Ursache des Schillerns zu erkunden, wuchs von Augenblick zu Augenblick.
    Die acht birnenförmigen Schiffe hatten sich der fremden Welt inzwischen bis auf knapp drei Astronomische Einheiten genähert. Die Landung, wenn eine solche vorgesehen war, wurde im Verlauf der nächsten zwei Stunden erfolgen. Atlan war beruhigt. Noch besaß er nicht den leisesten Hinweis, auf welchem der Schiffe sich die Vermißten befanden. Ein Angriff auf alle acht Schiffe gleichzeitig, den er schon in dem weitaus sichereren Keeg-Sektor aus verständlichen Gründen für nicht durchführbar gehalten hatte, verbot sich hier, in unmittelbarer Nahe eines feindlichen Stützpunktes, von selbst.
    Er stand vor dem Problem, daß er nicht helfen konnte, wenn er nicht zuvor den Beistand derjenigen erhielt, denen geholfen werden sollte. Sie mußten irgendein Zeichen von sich geben, aus dem er erkennen konnte, in welchem der acht Schiffe sie sich befanden. Es war keine Zeit mehr zu verlieren.
    Wenn sie nicht von selbst handelten, mußte er sie dazu drängen.
    Ein geraffter Funkspruch von zwei Mikrosekunden Dauer wurde abgestrahlt.
    Der Text des Spruches, an Roi Danton gerichtet, lautete: „Ich folge, Sire." Mehr konnte nicht riskiert werden.
     
    *
     
    Roi inspizierte die Lage.
    Draußen, im Rundgang, lagen sieben bewußtlose Terraner, zwei von ihnen verletzt. Der Tod des Kristalls mußte in ihren Gehirnen eine Veränderung hervorgerufen haben, die die Ohnmacht auslöste.
    Roi packte die drei Männer, die er innerhalb des Kommandoraums niedergeschlagen hatte, und schleifte sie hinaus, damit sie nicht im Wege waren.
    Fellmer Lloyd erwachte allmählich aus seiner Starre. Er erhob sich mühsam und kam auf Roi zu. Er wirkte müde und niedergeschlagen, und sein Gesicht hatte einen flehenden Ausdruck.
    „Ich habe versagt", sagte er mit dumpfer Stimme. „Sie glauben nicht, wie leid es mir tut. Aber ich kann nicht auf unsere eigenen Leute schießen... nicht nach dem, was sie durchgemacht haben!"
    Roi legte ihm die Hand auf die Schulter.
    „Das ist nicht gerade der schlechteste Charakterzug, wissen Sie?" antwortete er und gab seiner Stimme einen leichten, beiläufigen Klang. „Wir haben den Schlamassel hinter uns, also vergessen wir die Sache, abgemacht?"
    Lloyd nickte.
    „Sagen Sie mir lieber, ob Sie noch was hören", schlug Roi vor.
    „Ich horche schon die ganze Zeit über", antwortete Lloyd voller Eifer. „Aber es ist alles still."
    „Die Generäle?"
    Lloyd zuckte mit den Schultern.
    „Nichts mehr. Ich verstehe es nicht aber es hört sich an, als wären sie plötzlich nicht mehr da."
    Roi überlegte. Es konnte sein, daß die Zerstörung des Kristalls auf das Bewußtsein eines Generals in derselben Weise einwirkte wie auf das eines Terraners, nämlich mit einer Art Kurzschluß, der Ohnmacht hervorrief. Soviel Glück, fand Roi, war kaum zu ertragen.
    Er begann die Schaltpulte zu untersuchen. Die Technologie, die den Geräten zugrunde lag, war völlig fremdartig. Aber die wichtigsten Kontrollen erwiesen sich bei näherem Hinsehen als beschriftet - unordentlich und provisorisch zwar, aber in leicht verständlichem Interkosmo. Rois Vermutung, die Terraner stellten die eigentliche Bedienungsmannschaft des Schiffes, erwies sich als richtig. Mit Hilfe der kleinen Täfelchen, die unter rund einem Dutzend Schaltern, Hebeln und Skalen befestigt waren, gelang es ihm ohne sonderliche Mühe, die Grundprinzipien der fremden Astrogation zu verstehen.
    Das Bild auf dem großen Panoramaschirm hatte sich inzwischen nicht wesentlich geändert. Das Schiff bewegte sich offenbar nur mit geringer Geschwindigkeit. Roi studierte den fremden Sternenhimmel und versuchte, die Entfernung von dem gelben Stern zu schätzen, der im Zentrum des Bug-Schirmsektors glänzte. Das Ergebnis, zu dem er schließlich kam, war vage und hing davon ab, wie groß und von welcher Leuchtstärke der unbekannte Himmelskörper war. Roi glaubte jedoch, mit Sicherheit sagen zu können, daß die Distanz nicht mehr als dreißig und nicht weniger als fünfzehn Astronomische Einheiten betrug.
    Während er noch den Bildschirm studierte, machte Roi eine interessante Entdeckung. Im Steuerbordsektor entdeckte er ein winziges, lichtschwaches Gebilde, das von ungewöhnlicher Form zu sein schien. Es wirkte länglich, fast wie ein Strich mit einer etwas lichtstärkeren Stelle an einem Ende.
    Bei Objekten von so geringer Leuchtstärke bestand die

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