0311 - Tödliche Fracht nach Danger I
Umrisse des Feindschiffs, jetzt mit dem verdickten Heck der Fahrtrichtung zeigend, fast völlig verschwanden.
„Gegner bleibt rasch zurück!" verkündete er.
Perry Rhodan nickte grimmig.
„In fünf Minuten haben sie 'raus, daß mit uns etwas nicht stimmt", sagte er.
Fünf Minuten vergingen, aber nichts geschah. Die schillernde Kugel des Planeten wuchs mit unverminderter Geschwindigkeit auf den Bildschirm zu. Einzelheiten der Planetenoberfläche wurden erkennbar. Aber jedesmal, wenn der Blick sich darauf einstellte, kam ihm glitzerndes Gefunkel in den Weg.
„Kurs ist dicht über den Pol gerichtet", sagte Tako Kakuta.
„Runete - bereiten Sie sich vor, ein oder zwei Grad nach positiv Theta zu steuern", befahl Perry Rhodan. „Warten Sie auf mein Kommando."
„Verstanden, Sir", antwortete Runete.
Die Scheibe wuchs. Ihre Leuchtkraft nahm ab, aber das Funkeln blieb. Pandar Runete meldete sich.
„Sir, das Blitzen kommt von Gegenständen, die sich entweder in oder dicht oberhalb der planetarischen Atmosphäre befinden."
„Positiv, Sir", warf Tako Kakuta ein.
„Runete, Sie sollen Ihre Augen an den Geräten behalten", knurrte Perry Rhodan. „Tako, beobachten Sie weiter und versuchen Sie herauszufinden, was für Objekte es sind."
„Verstanden, Sir."
Aus purem Zufall warf Roi gerade einen Blick zur Seite. als Fellmer Lloyd aus seinem tranceähnlichen Zustand erwachte. Er machte den Eindruck eines Mannes, der aus einem Alptraum aufschreckt. Seine Augen waren unnatürlich groß.
„Kristalle!" stieß er hervor. „Der ganze Planet ist voller Kristalle! Ich kann sie spuren!"
Perry Rhodan wandte sich um, langsam und schwerfällig. Sein Blick fiel auf Roi.
„Sie sind unempfindlich", sagte er mit dumpfer Stimme. „Falls es soweit kommen sollte - Sie kennen Ihre Pflicht."
Roi erwiderte den Blick offen.
„Meine Verpflichtung", verbesserte er „Selbstverständlich."
Der Planet war jetzt so groß, daß er über den unteren Rand des Bildschirms hinausragte. Das Glitzern und Funkeln war schwächer geworden, aber selbst Rois ungetrübtes Auge konnte jetzt die grünleuchtenden Gebilde erkennen, die dicht über der Atmosphäre der fremden Welt schwebten.
„Beginnen Sie Ihr Manöver in zehn Sekunden, Runete", befahl Perry Rhodan.
Der Inder nickte stumm. Roi zählte langsam mit... acht... neun... zehn!
Pandar Runete schob einen Hebel nach vorne. Roi starrte auf den Bildschirm, um das Ergebnis des Manövers zu sehen. Die Scheibe des Planeten mußte nach unten sinken, als das Schiff sich anschickte, hoch über den Pol der fremden Welt hinwegzufliegen.
Aber das Bild auf dem Schirm bewegte sich nicht. Die Planetenscheibe blieb, wo sie war. Sie wurde von Sekunde zu Sekunde größer und reichte fast bis zum oberen Schirmrand.
„Ergebnis negativ!" meldete sich Tako Kakuta. „Kurs ist unverändert!"
Roi lag die Zunge wie ein Stück trockenen Holzes im Mund. Einen Augenblick lang raubte ihm die fürchterliche Enttäuschung alle Kraft. Das Schiff gehorchte ihnen nicht!
„Bestätigt", bekräftigte er Tako Kakutas Beobachtung.
Dann begannen die Dinge sich zu überstürzen. Roi beobachtete, wie die Geschwindigkeit, mit der die sieben anderen Schiffe zurückfielen, sich plötzlich verringerte. Das konnte eines von zwei Dingen bedeuten: Entweder die anderen hatten von neuem zu beschleunigen begonnen, oder ihr eigenes Fahrzeug bremste ab. Da der fremde Planet unmittelbar vor ihnen lag, konnte Roi unschwer entscheiden, welche der beiden Möglichkeiten die wahrscheinlichere war.
Er wollte Meldung erstatten, aber Tako Kakuta kam ihm zuvor. Mit ungewöhnlich erregter Stimme stieß er hervor: „Das Schiff führt ein Manöver nach negativ Theta aus, Sir!"
Roi wirbelte herum und starrte auf den Bugschirm. Die Scheibe des Planeten hatte sich zu heben begonnen. Die berührte fast den oberen Bildrand. Der Kurs des Schiffes schien jetzt auf einen Punkt dicht unterhalb des Pols gerichtet.
„Geschwindigkeit sinkt!" krächzte Roi.
Es gab keinen Zweifel - ein unbekannter Mechanismus hatte die Steuerung des Schiffs übernommen. Automatisch oder aus der Ferne beeinflußt, ging es auf Landekurs, verringerte seine Geschwindigkeit und neigte sich dem Punkt entgegen, an dem es aufsetzen sollte.
Roi hatte eine verzweifelte Idee. Er hatte keine Zeit mehr, um Erlaubnis zu bitten oder auch nur zu erklären, was er vorhatte. Er mußte handeln - oder es war für immer zu spät.
Perry Rhodan stand ihm. im Weg. Er stieß ihn mit der
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