0312 - Das Geheimnis der Regenwelt
Plänen des Majors einverstanden war, erhob auch keiner der anderen Männer einen Einwand.
Wallen Overmile, der sich seit Monaten nach einem abwechslungsreichen Einsatz gesehnt hatte, bedauerte bereits, daß er Hole Hohle dazu veranlaßt hatte, ihn mitzunehmen.
Mash Olney hatte mit Hilfe der kleinen Bordpositronik schnell einen ungefähren Annäherungskurs errechnet. Nun übermittelte er Hohle ständig die Korrekturwerte.
Das Birnenschiff manövrierte umständlich, so daß die Space-Jet schnell näher kam. Zu Hohles Erleichterung stieß der Kristalltransporter nicht direkt auf die Oberfläche Modulas II vor, sondern tauchte in immer enger werdenden Bahnen in die Atmosphäre ein.
Ein Blick auf den Bildschirm zeigte Major Hohle, daß die vier OLD MAN-Schiffe ihre Positionen beibehielten. Von dieser Seite drohte der Space-Jet im Augenblick keine Gefahr.
Eine Aussieht auf die Oberfläche des Planeten wurde den Männern durch eine dichte Wolkendecke versperrt. Hohle fragte sich. was sich unter diesem natürlichen Schutz gegen neugierige Blicke abspielen mochte. Lediglich die Masseanzeiger der Jet arbeiteten einwandfrei. Alle anderen Geräte spielten verrückt, seit das Diskusschiff in die äußersten Schichten der Atmosphäre eingedrungen war.
Die Steuerdüsen des Birnenschiffs traten in Tätigkeit. Flammenbündel schlugen aus einem Strahlkranz rund um das Heck.
„Jetzt beginnt das eigentliche Bremsmanöver", stellte Wish Haagard fest. „Wir sind noch nicht dicht genug dran, Sir."
Hohle nickte. Der Abstand zu dem größeren Schiff betrug noch drei Kilometer. Hohle mußte die Geschwindigkeit der Jet bereits herabsetzen. Er konzentrierte sich auf das Annäherungsmanöver.
„Da unten gibt es eine eigenartige Energiequelle, die alle anderen Impulse überlagert, Major", sagte Mash Olney. „Wir befinden uns jetzt direkt über dem größten der drei Inselkontinente."
Die schwach spürbar gewesenen Hypnoausstrahlungen der Kristalle setzten aus, als das Birnenschiff tiefer in die Atmosphäre einsank. Eine ähnliche Beobachtung hatte auch Tako Kakuta schon gemacht. Mit der bevorstehenden Landung schien die suggestive Kraft der Kristalle zu erlöschen. Das war ein Phänomen, für das es noch keine Erklärung gab.
„Die Kristalle sind nicht mehr zu spüren", teilte Fellmer Lloyd mit. „Es ist, als hätten sie zu existieren aufgehört."
Obwohl Hohle die Geschwindigkeit die ganze Zeit über verringert hatte. schoß die Jet ein Stuck über ihr eigentliches Ziel hinaus. Für den Bruchteil einer Sekunde geriet sie dabei in den Bereich der Störfelder des Birnenschiffs.
Hohle ließ den Diskus absacken und kehrte in einer Schleife zurück.
„Der Prallschirm, Sir!" rief Olney warnend.
„Ich weiß", gab. Hohle zurück. „Wir benutzen den Schirm des anderen Schiffes als Ortungsschutz."
Haagard schluckte hörbar. Die Jet hing jetzt wie ein schattenhafter Reiter unmittelbar über dem Birnenschiff. Hohle wagte nicht daran zu denken, was geschehen konnte, wenn der Kristalltransporter plötzlich das Feuer eröffnete.
Die blitzschnellen Manöver, die er ausführen mußte, ließen ihm jedoch kaum Zeit, um über die Möglichkeit eines Angriffs nachzudenken. Das Birnenschiff sank jetzt schnell der Oberfläche entgegen, als wollte es die verlorene Zeit wieder aufholen. Im Wirkungsbereich des Prallschirms war eine Ortung nahezu unmöglich. Auf den Bildschirmen der SJ-28 zeigten sich bizarre Muster. Auch die durchdringenden Echoimpulse ließen nicht erkennen, wo sie ihren Ursprung hatten. Inmitten dieses energetischen Chaos war nur die seltsame Energiefront stark genug, um ein konstantes Muster auf den Ortungsgeräten zu erzeugen.
Mash Olney, der die Kontrollen beobachtete, runzelte die Stirn. Während seiner Ausbildung als Ortungsingenieur hatte er alle Impulse kennengelernt, die durch verschiedene Energiearten ausgelöst werden konnten. Die Zackenkurven, die er jetzt erblickte, ließen sich jedoch nirgends einordnen.
Er hätte gern mit Hole Hohle darüber gesprochen, doch der Major war zu sehr mit der Steuerung beschäftigt.
Als die beiden Schiffe noch hundert Meter von der Oberfläche des Planeten entfernt waren, löste Hohle die SJ-28 aus dem Prallschirm des anderen Schiffes. Dunkelheit und nebelartige Wolkenfelder verhinderten nach wie vor einen optischen Ausblick. Die Ortungsbildschirme ließen jedoch deutlich erkennen, daß der Diskus über einem ausgedehnten Landefeld schwebte, das von gewaltigen Industrieanlagen
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