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0312 - Ihn peitschte die Angst

0312 - Ihn peitschte die Angst

Titel: 0312 - Ihn peitschte die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ihn peitschte die Angst
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Tankstelle. Das kleine Büro war fast nur mit Glas umgeben, über dem eine kühne Betonkonstruktion weit vorsprang und ein Wetterdach für Autos bildete, die tanken wollten.
    Phil schlenderte auf den Tankwart zu, der an einer Zapfsäule stand und Dosen mit Motoröl in einen bunten Reklameständer einlegte.
    Der Mann mochte um die dreißig Jahre alt sein. Seine Augenbrauen waren über der Nasenwurzel zusammengewachsen. Das kantige Kinn mit der kleinen Narbe und das eingeknickte Nasenbein verrieten, daß er sich nicht immer nur friedlich verhalten hatte. »Hallo«, sagte Phil.
    Der Tankwart bückte sich, nahm die letzten drei Dosen aus einem Kasten, stellte sie in den Ständer, wischte sich die Hände an seinem olivgrünen Overall ab, drehte sich um, sah Phil aus einer Mischung von Neugierde und Mißtrauen an und bequemte sich endlich zu einem mürrischen:
    »Hallo. Was ist los?«
    Phil klappte sein Notizbuch auf. Wie zufällig fiel dabei der Quittungsblock auf den Boden. Der Tankwart bückte sich und hob ihn auf. Aus den Augenwinkeln sah Phil, der sich natürlich auch, aber eine Kleinigkeit zu spät gebückt hatte, daß der Tankwart rasch auf die aufgeschlagene Durchschrift im Block blickte.
    »Vielen Dank«, sagte Phil und nahm den Block. »Sehr freundlich.«
    Er blätterte in seinem Notizbuch und schlug die Seite auf, wo er sich erfundene Losnummern mit den ebenso erfundenen Namen erfundener Loskäufer notiert hatte, fuhr mit dem Zeigefinger die Namen entlang und verhielt an der entsprechenden Stelle.
    »Ich suche ein Glückskind«, sagte er schmunzelnd. »Einen Burschen, der bei mir hundert Dollar gewonnen hat.«
    »Bei Ihnen?«
    Phil nickte vielsagend.
    »Jedenfalls hat er mir sein Glück insofern zu verdanken, daß ich ihm das Los verkauft habe. Hier steht es: Los Nummer vierundsechzig-dreiundneunzig - zweiunddreißig - einundachtzig. Hundert Dollar. Der Glückliche heißt Al Forster. Unten im Billardsalon sagten sie mir, ich sollte nach ›Tinten-Al‹, fragen.«
    »Nicht zu glauben«, seufzte der Tankwart. »Hat der Kerl ein Glück. Gewinnt in der Lotterie. Das einzige, was ich bisher gewonnen habe, war ein kleiner Trostpreis bei einem Preisausschreiben: Zwei Päckchen Waschpulver. Das war mein Gewinn. Na ja, ich sage es immer, für so was bin ich nicht geboren. Sie können das Geld für Al hinterlassen, Mister.«
    »Das wäre mir am liebsten«, sagte Phil und klopfte auf seinen Quittungsblock. »Aber ich brauche seine Unterschrift.«
    »Ach so… Dann müssen Sie noch mal wiederkommen. Gegen vier. Jetzt ist er nämlich nicht da. Er kommt erst gegen vier zurück.«
    »Aha«, seufzte Phil. »Was man nicht alles tun muß, damit andere Leute ihr. Geld kriegen. Also bis dann!«
    »So long, Mister. Wenn Sie nichts weiter zu tun haben, können Sie ja drüben in der Eisdiele oder unten im Billardsalon warten.«
    »Etwas Eiskaltes kann mir bei der Wärme nicht schaden«, nickte Phil und steckte den Block und das Notizbuch wieder ein.
    Er überquerte die Straße und betrat den kleinen, freundlich eingerichteten Eissalon. Der dicke Quincey saß an einem Tisch vorn am Fenster, gleich hinter dem Vorhang, der ihn den Blicken der Passanten entzog. Phil setzte sich zu ihm und unterrichtete ihn von dem Ergebnis.
    »Die Geschichte mit dem Block hat den Ausschlag gegeben«, meinte Quincey. »Wissen Sie, wer da mit Ihnen gesprochen hat?«
    »Keine Ahnung!«
    »Johnny Tormiller, eine ganz üble Type hier aus der Gegend. Saß auch schon ein paarmal hinter Gittern.«
    Ein junges Mädchen erschien am Tisch und fragte nach Phils Wünschen. Es gab nicht nur italienische Eisspezialitäten, man konnte auch kleinere Speisen erhalten. Phil suchte sich etwas aus und lud Quincey zu einem kleinen Imbiß ein.
    Die Zeit bis vier vertrieben sie sich mit der Lektüre einiger illustrierter Zeitschriften, bis Quincey Phil plötzlich einen Stoß gab. Phil sah auf. Ein grüner, weiß abgesetzter Fairlane rollte an der Tankstelle vorbei nach hinten zu den Garagen.
    »Forster sitzt am Steuer«, brummte Quincey. »Es wird immer verrückter. Seit wann kann sich ein Kerl wie Forster einen derartigen Schlitten leisten?«
    »Ich warte noch sechs Minuten«, sagte Phil. »Dann ist es vier. Es soll nicht so aussehen, als ob ich es brandeilig hätte, ,Tinten-Al‘ zu sehen.«
    Quincey nickte. Von jetzt an ließen sie die Tankstelle mit der Einfahrt zu den Garagen nicht mehr aus den Augen.
    Aber Al kam nicht wieder zum Vorschein, und schließlich stand Phil auf,

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