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0312 - Ihn peitschte die Angst

0312 - Ihn peitschte die Angst

Titel: 0312 - Ihn peitschte die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ihn peitschte die Angst
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das Geld müßten Sie ja sowieso erst zurückhalten, bis Gras über die Sache gewachsen war. Und das leuchtete Ihrem Bruder ein. Er ließ sich ohne Schwierigkeiten festnehmen, was er noch nie getan hat. Das machte mich ein bißchen stutzig. Als ich dann von dem Überfall hörte und die ersten Ergebnisse zu einem noch sehr unvollkommenen Mosaik zusammensetzte, da verdichtete sich der Verdacht gegen Sie immer mehr. Und jetzt werde ich die zweite Garage untersuchen.«
    »Tun Sie, was Sie nicht lassen können, Cotton. Für einen Jaguar warte ich auch noch eine Stunde.«
    Ich machte mich an die Arbeit. Auf meiner Uhr war es vier Minuten vor fünf. In wenigen Minuten mußte ich mich telefonisch beim FBI melden — oder die Kollegen würden hier aufkreuzen und nach mir suchen. Dann war ich auch noch vor den Kollegen blamiert. Es war nicht auszudenken.
    Der Lastzug enthielt acht Kaffeesäcke zu je einem Zentner. Hinten an der Garagenwand lagen zwei Stapel von leeren Säcken. Der Fußboden war aus Beton. Die Rückwand gekachelt. Wieder nichts. Ich drehte mich um und wollte an Dayton vorbei hinausgehen, um mir die dritte Garage vorzunehmen.
    Und dann blieb ich mitten im Schritt stehen. Kacheln! Wieso Kacheln? Wer kachelt schon eine Garage, wenn er kein verrückter Millionär ist? Es sei denn, er will dort den Wagen waschen. Aber hier gab es ja nicht einmal eine Wasserleitung!
    Ich wandte mich wieder nach hinten. »Dayton, Dayton«, sagte ich mit einem Kopfschütteln. »Mein Jaguar rückt wieder näher zu mir her.«
    Seine Stirn legte sich in Falten. Aber sein Gesichtsausdruck blieb unbewegt. Ich ging langsam hin und her.
    »Was soll das nun wieder?« fragte Dayton. »Sie stapfen kreuz und quer, als hätten Sie den Verstand verloren!«
    »Ganz im Gegenteil«,, erwiderte ich ernst. »Ich habe ihn nämlich endlich wiedergefunden. Stellen Sie sich mal genau hier auf diese Stelle! Und dann sehen Sie zu den Stapeln mit den leeren Säcken hin! Was sehen Sie?«
    »Zwei Stapel mit leeren Säcken. Was sonst?«
    »Und noch etwas!«
    »Ich wüßte nicht was!«
    »Man kann es nur von dieser Stelle aus im Sonnenlicht erkennen, Dayton, und Sie sehen es natürlich auch.«
    »Was denn, zum Teufel?«
    »Die schwachglänzende Profilspur! Genauso breit wie die unter der Überführung der 155. Straße! Die gleiche Zeichnung! Und die Spur geht auf die Wand zu!«
    Ich machte vier schnelle Schritte und riß einen Stapel hastig beiseite. Das Jagdfieber hatte mich gepackt.
    »Da!« sagte ich. »Ich kann es von hier aus nicht erkennen, aber von Ihrer Stelle aus müßten Sie es sehen können! Die Profilspur läuft bis genau an die Wand heran! Und wollen Sie mir erklären, wie das möglich sein soll?«
    Ich fegte den zweiten Stapel beiseite, richtete mich auf und kroch fast mit der Nasenspitze über die Wand.
    »Kacheln?« fragte ich triumphierend. »Kacheln? Kunststoff-Folie! Weiter nichts! Kunststoff-Folie, wahrscheinlich auf einer Bretterwand!«
    Ich trat einen halben Schritt zurück, hob den rechten Fuß und trat mit aller Kraft zu. Es krachte, die Folie zerriß, Holzsplitter ragten spitz vor.
    Ich trat wieder gegen dieselbe Stelle, bis ich endlich ein Loch in die Bretterwand getrampelt hatte. Ich kniete nieder, beugte mich vor — und sah ein Stück von der Rückseite eines riesigen Lanswagens, höchstens eine Armlänge entfernt.
    »Na also«, sagte ich.
    Da traf mich sein Schlag im Genick, daß ich mit der Stirn gegen die Bretterwand dröhnte. Sterne zuckten durch mein Gehirn. Ich wollte mich herumwerfen und bekam den nächsten fürchterlichen Schlag auf die rechte Schulter. Augenblicklich war mein rechter Arm gelähmt und hing wie leblos an mir herab.
    Ich riß den linken Arm hoch — und wurde von seiner Faust in der Magengrube getroffen, so daß es war, als ob eine Handgranate mitten in meinem Leib explodierte.
    Vor meinen Augen verschwamm alles. Ich sah seine Faust wie in Großaufnahme auf mich zurasen, aber ich konnte nicht einmal mehr den Kopf zur Seite 'ziehen, oder doch nicht schnell genug. Die Faust krachte mit mörderischer Wucht gegen meine linke Wange.
    Nur undeutlich hörte ich, was er hervorstieß, aber ich zweifelte nicht einen Herzschlag daran, daß er es wahrmachen würde. Er sagte keuchend:
    »Für dich brauche ich kein Messer! Dich schlage ich mit meinen beiden Fäusten tot, G-man!«
    Ich brachte einen ersten lauen linken Haken fertig, der ihn gar nicht berührte. Er schüttelte ihn ab wie ein lästiges Insekt. Dafür schlug er

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