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0312 - Ihn peitschte die Angst

0312 - Ihn peitschte die Angst

Titel: 0312 - Ihn peitschte die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ihn peitschte die Angst
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Begründung für den Antrag auf einen Haft- und Durchsuchungsbefehl auszureichen.
    Man konnte es drehen und wenden, wie man wollte, kein amerikanischer Richter würde mir für das, was ich an Beweismaterial besaß, einen solchen Befehl unterschreiben. Und bei uns muß man schwerwiegende Gründe haben, bevor man einen Durchsuchungsbefehl bekommt. Gründe, die beweisbar sind.
    Ein bloßer Verdacht würde dazu niemals ausreichen.
    Und eben diese Beweise besaß ich nicht. Jedenfalls nicht in genügender Schwere. Ich drückte ärgerlich meine Zigarette aus und ging im Zimmer auf und ab. Es gab Leute, die von dem Geldtransport gewußt hatten: Elf Packer, der Amtsvorsteher Williams, die beiden Fahrer, die beiden im Laderaum eingeschlossenen Männer und womöglich noch eine ganze Menge anderer Leute.
    Durch Zufall konnte es noch die unmittelbare Nachbarschaft des Postamtes erfahren haben, die Angehörigen der aufgeführten Postangestellten wußten sicher auch davon, und wer weiß noch sonst.
    Einer unter dieser Zahl, die man noch nicht mal überblicken konnte, hatte den Überfall geplant. Minutiös geplant, bis in die letzten Einzelheiten.
    Dieser Mann hatte einen Hund getötet und sein Blut auf die Straße gekippt. Ich war bereit, darauf zu wetten, daß sich ein Mann der Bande neben die Blutlache hatte legen müssen.
    Es war die sicherste Art, den Transportwagen nicht nur aufzuhalten, sondern auch wenigstens einen der Fahrer zum Aussteigen zu veranlassen. Dienstvorschriften hin, Dienstvorschriften her — kein Mensch läßt einen Mann auf der Straße verbluten, nur weil seine Vorschriften besagen, daß er nicht aussteigen darf.
    Darauf hatte die Bande spekuliert und — wie sich ja gezeigt hatte — richtig spekuliert.
    So weit war mir der Ablauf der Geschichte klar. Nun aber ergab sich die Frage…
    Auf meinem Schreibtisch ratterte das Telefon. Ich meldete mich. Es war die FBI-Dienststelle aus Florida. Ein Mann namens Juan Potella war an der Strippe.
    »Hier spricht Jerry Cotton aus New York«, sagte ich. »Hallo, Kollege Potella!«
    »Hallo, Cotton! Wie ich hörte, haben Sie unseren gesuchten Hotelräuber Ed Dayton verhaftet? Herzlichen Dank! Und selbstverständlich: Zu Gegendiensten gern bereit.«
    »Fangen wir gleich damit an«, sagte ich. »An diesem Dayton interessiert mich noch eine Kleinigkeit. Der Bursche ist doch ein paarmal vorbestraft. Bekam er seine Vorstrafen jedesmal in Florida?«
    »Da muß ich erst nachsehen, Cotton. Gedulden Sie sich einen Augenblick, ja?«
    »Auch ein paar Stunden, wenn es sein muß.«
    »Nanu? Ist die Angelegenheit für Sie so wichtig?«
    »Für mich nicht. Aber für die Bundespost. Es geht um eine Kleinigkeit von einer Million und zweimal hunderttausend Dollar.«
    Aus der Leitung kam ein schriller Pfiff.
    »Donnerwetter! Sie wollen doch wohl nicht behaupten, daß Ed Dayton die Post um so einen Riesenbetrag betrogen hat?«
    »Ich wüßte nicht, wie man das fertigbringen könnte«, grinste ich. »Aber ich habe den Verdacht, daß Ed Dayton mit einem Mann zusammengearbeitet hat, der von diesem Überfall allerhand zu wissen scheint. Ich kann Ihnen das am Telefon nicht erklären, Potella, sonst telefonieren wir heute abend noch miteinander.«
    »Na, ich werde es ja in der Zeitung lesen, wenn die Sache abgeschlossen ist. Bleiben Sie an der Strippe, ja? Ich hole mir die Akten aus dem Archiv.«
    »Ja, bitte.«
    Ich klemmte mir den Hörer zwischen Schulter und Ohr ein, nahm einen Bleistift und kritzelte auf dem aufgeschlagenen Kalenderblatt herum.
    »Hallo, Cotton?« sagte Potella nach einiger Zeit. »Sind Sie noch da?«
    »Natürlich. Haben Sie die Akten?«
    »Ja. Zusammen dürften sie ein Kilo wiegen.«
    »In unserem Laden wird eben zuviel aufgeschrieben«, brummte ich und dachte einen Augenblick an den Papierkrieg, den Phil und ich beim Abschluß dieses Falles würden zu bewältigen haben.
    Dann aber fiel mir ein, was ich von Potella wissen wollte, und daß ich es nicht würde erfahren können, wenn es nicht ein gründlicher Kollege vor mir aufgeschrieben hatte.
    »Na ja«, fügte ich schnell hinzu, »natürlich hat der Papierkrieg auch seinen Sinn. Also wie steht es? Wurde Dayton in Florida verurteilt oder wo sonst war es?«
    »Wie ich aus seinem Vorstrafenregister sehe, war es immer in Florida. Er muß wohl die Luft hier unten so gern haben.«
    »Oder die leichtsinnigen Millionäre, die in Florida Ferien machen«, schlug ich vor. »Aber wenn er jedesmal in Florida verurteilt wurde, müßten

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