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0312 - Ihn peitschte die Angst

0312 - Ihn peitschte die Angst

Titel: 0312 - Ihn peitschte die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ihn peitschte die Angst
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Sie aus den Akten ersehen können, wo er vorher festgenommen wurde.«
    »Das ist kein Problem. Wollen Sie die Orte wissen, wo er jeweils erwischt wurde?«
    »Nein, aber ich möchte wissen, ob er sich bei seinen Verhaftungen widersetzt hat. Ob er Widerstand geleistet hat.«
    »Cotton, Sie stellen die verrücktesten Fragen! Wer interessiert sich denn heute noch dafür, ob Dayton vor sechs oder acht Jahren bei seiner Verhaftung Widerstand leistete?«
    »Ich.«
    »Ich sehe die Akten der einzelnen Verhandlungen eben durch, Augenblick! — Also beim erstenmal schoß er auf den County Sheriff, der seinen Steckbrief hatte und ihn nach dem Bild wiedererkannte. Zum Glück bekam der Sheriff nur einen Streifschuß. Das war Fall eins. — Hier ist Fall zwei. Dayton wurde von zwei Männern der Highway Patrol gestellt, als er mit einem gestohlenen Wagen in Richtung auf den Golf von Mexiko raste. Er schoß zweimal die Trommel leer, bevor die beiden Burschen von der Florida State Police ihn endlich bändigen konnten. — Da haben wir seine dritte Verhaftung: Dayton schlug einen Polizisten nieder, schoß einem zweiten eine Kugel in die Wade und ballerte auch sonst noch ganz munter in der Gegend herum, als man ihn in Miami einkassieren wollte. Er konnte nur mit Tränengas zum Verlassen eines fast uneinnehmbaren Kellers gezwungen werden. — Und da ist seine vierte Inhaftierung. Widerstand gegen die Staatsgewalt, steht hier im Einlieferungsprotokoll. Das ist alles.«
    »Vielen Dank«, sagte ich. »Von mir aus war das auch alles.«
    »Sind Sie zufrieden?«
    »Aber ja«, grinste ich. »Es ist genauso, wie ich es mir gedacht hatte. Nochmals vielen Dank, Kollege! Vielleicht müssen wir uns wegen Ed Dayton noch einmal miteinander in Verbindung setzen. Also bis zum nächstenmal!«
    Ich drückte die Telefongabel nieder und ließ sie wieder hochschnellen. Als nächstes wählte ich die Nummer unserer Überwachungsabteilung. Ich erkundigte mich nach dem Stand der Dinge.
    »Williams kann keinen Schritt tun, ohne daß wir davon wissen«, sagte der Kollege. »Bis jetzt hat er sich aber einwandfrei verhalten. Gegen halb acht heute früh fuhr er zum General Post Office. Wie wir ermitteln konnten, wartete er dort auf einen der leitenden Manager. Er sprach bis fast neun Uhr mit diesem Mann. Anschließend fuhr er nach Hause. Da er Nachtdienst hatte, ist anzunehmen, daß er jetzt schläft. Jedenfalls hat er die Wohnung seit heute vormittag noch nicht wieder verlassen.«
    »Bekam er Besuch?«
    »Nein, aber seine Frau ist um elf Uhr in die City gefahren. Wir sind auch ihr gefolgt. Wollen Sie die Liste der Geschäfte haben, wo sie Einkäufe besorgte?«
    »Vielleicht später«, er widerte ich. »Vielen Dank für die Auskunft. So long.«
    Ich unterbrach abermals die Verbindung und ließ mich mit dem General Post Office verbinden. Nach einigem Hin und Her hatte ich einen stellvertretenden Manager der Personalabteilung an der Strippe.
    »Ist die ‘Post eigentlich gegen Verluste durch Überfälle versichert?« fragte ich.
    »Selbstverständlich, Mr. Cotton!« antwortete eine sonore Stimme.
    »Wer weiß das?« fragte ich.
    »Keine Ahnung, wer das alles weiß. Es ist kein Geheimnis.«
    »Danke«, sagte ich schnell, damit er nicht zu Gegenfragen kommen konnte. »Das war alles, was ich wissen wollte.« Ich nahm meinen Hut vom Haken, fuhr mit dem Lift hinab und setzte mich in den Jaguar. Es war gegen sechs Uhr nachmittags, als ich mein Ziel erreichte. Bevor ich ausstieg, nahm ich noch einmal den Hörer des Sprechfunkgerätes in die Hand, rief die Leitstelle und sagte:
    »Cotton. Wenn ich mich in einer Stunde noch nicht wieder gemeldet habe, könnt ihr mit großem Orchester hier anrücken und meine sterblichen Überreste hier einsammeln.«
    Ich sagte ihnen, wo man mich für diesen Fall suchen sollte.
    ***
    In einem kleinen Papierwarengeschäft erstand Phil für fünfzehn Cent einen Quittungsblock. Im Dienstwagen schrieb er hintereinander sieben Quittungen aus, malte sieben verschiedene Unterschriften darunter und riß die Originale heraus, so daß nur noch die Durchschriften im Block blieben.
    »Sie machen es aber gründlich«, sagte Quincey.
    »Vielleicht stellt es sich als überflüssig heraus«, erwiderte Phil. »Aber vielleicht kann der Block auch nützlich werden. Solche Kleinigkeiten haben bei mir schon oft ungeahnte Wirkungen erzielt. Sind Sie den Leuten in den Garagen bekannt?«
    »Keine Ahnung. Es ist schon möglich, daß mich der eine oder andere kennt. In

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