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0313 - Die Mumien kommen

0313 - Die Mumien kommen

Titel: 0313 - Die Mumien kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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über den Kotflügel kratzte.
    Mein Gegner wandte mir den Rücken zu. Ich hob die Waffe, es war ein Reflex, und ließ sie wieder sinken.
    Nein, das nicht.
    Die Mumie mit der menschlichen Haut ging weiter, ohne dass sie sich um mich kümmerte. Ich war gewissermassen nur eine Zwischenstation auf ihrem Weg, den sie nun, ohne noch einmal zu unterbrechen, fortsetzte. Wo sie hinwollte, war mir unbekannt. Sie ging allerdings in eine Richtung, wo auch Menschen wohnten, und das gefiel mir überhaupt nicht. Ich hatte den Mordtrieb der Mumie erlebt, sie hatte mich angreifen wollen und würde das auch bei anderen Menschen machen.
    Je weiter sie sich von mir entfernte, um so schneller wurde sie.
    Trotz ihres steifen, mechanisch wirkenden Gangs und dem arhythmischen Schlenkern der Arme.
    Auf keinen Fall sollte mir die Mumie entkommen. Und wenn ich sie einfach umfuhr.
    Hastig steckte ich die Beretta weg, lief um die Kühlerhaube herum und stieg ein.
    Der Zündschlüssel steckte noch im Schloss. Nach einer halben Umdrehung sprang der Motor an. Die Scheinwerfer leuchteten noch. Ihr Restlicht erfasste soeben die davoneilende Mumie und streichelte sie mit ihrem Schein.
    Ich gab Gas.
    Die Mumie hatte die Richtung zwar beibehalten, doch sie war mehr zur Straßenmitte hingegangen. Dort konnte sie wohl besser laufen.
    Kaum war ich die ersten Yards gerollt, als ich ein zweites Scheinwerferpaar entdeckte.
    Es kam mir entgegen.
    ***
    Verdammt, und die Mumie war dazwischen.
    Sehr schnell wurde sie von beiden Seiten angeleuchtet und wirkte wie eine unheimliche Zielscheibe.
    Ich kannte meinen Gegner mittlerweile und wusste auch, wie ich zu reagieren hatte, aber der Fahrer des anderen Wagens würde es nicht wissen, und das konnte kritisch werden.
    Schon dröhnte eine Hupe.
    Jetzt hätte die Mumie eigentlich zur Seite gehen müssen. Sie tat es nicht und behielt ihren Weg.
    Ich fuhr sicherheitshalber scharf links heran und verringerte auch das Tempo.
    Der andere Wagen war da. Die Gestalt der Mumie schien im Schein der Lichtstrahlen zu explodieren, wobei ich damit rechnete, dass sie umgefahren werden würde.
    Dies geschah nicht.
    Die Person am Lenkrad riss das Steuer herum, um der Mumie auszuweichen. Die Scheinwerfer tanzten, der Wagen geriet auf die rechte Seite und gefährlich nah an den Straßengraben. Für einen Moment sah es so aus, als würde der Fahrer die Gewalt über das Auto verlieren, doch er fing das Fahrzeug im letzten Augenblick ab, kam wieder auf die Straßenmitte und huschte an mir vorbei.
    So dicht, dass er fast einen Außenspiegel abrasiert hätte. Ich war froh, am äußersten Rand der Straße zu fahren.
    Bevor ich mich auf die Mumie konzentrierte, warf ich noch einen Blick in den Innenspiegel.
    Der zweite Wagen hatte gestoppt. Seine Heckleuchten glühten in der Dunkelheit wie einsame Präriefeuer.
    Ich hätte den Mann natürlich gern aufgeklärt, die Zeit allerdings durfte ich mir nicht nehmen, weil die Mumie viel wichtiger für mich war. Ihr Ziel kannte ich nicht, jedenfalls durfte sie es vor mir nicht erreichen. Ich musste sie stoppen, um jeden Preis.
    Der kleine Zwischenfall hatte der Mumie bereits einen Vorsprung gebracht. Mit einem Wagen war es leicht, ihn aufzuholen. Sehr rasch erschien die Gestalt wieder im Licht der Scheinwerfer.
    Was sollte ich denn tun?
    Noch befanden wir uns auf freier Strecke, doch sehr bald würden die ersten Häuser des kleinen Londoner Randvororts auftauchen, dann war es vielleicht zu spät.
    Eine Silberkugel schaffte die Mumie nicht. Das Kreuz würde mir vielleicht helfen, wenn die Mumie einer ägyptischen Magie entsprungen war. Ich brauchte dabei nur an das Allsehende Auge zu denken, das bekanntlich auf den großen Gott Osiris hinwies.
    Es war einen Versuch wert.
    Zum Glück lag die Straße frei vor mir. Ich drückte auf das Gaspedal und rollte rechts an der Mumie vorbei. Sie drehte nicht einmal ihren Schädel, als ich sie überholte.
    Wenig später hielt ich an. Ich war wieder an den Straßenrand gefahren, öffnete die Tür und holte mein Kreuz hervor. Einer christlichen Mythologie entstammte dieses Wesen nicht.
    Reagierte das Kreuz?
    Ich schaute es genau an, aber keine Reaktion, kein Schimmern zeigte an, dass es von der Magie der seltsamen Mumie berührt wurde.
    Himmel, war dieses Monstrum denn überhaupt nicht aufzuhalten? Allmählich wurde mir doch mulmig zu Mute. Wenn die Mumie einen Amoklauf begann, dann…
    Ich dachte nicht mehr weiter, denn es trennten uns nur mehr zwei oder drei

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