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0313 - Die Mumien kommen

0313 - Die Mumien kommen

Titel: 0313 - Die Mumien kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schritte.
    Sie streckte die Arme aus. Die Augen leuchteten dabei wie zwei mit Gold gefüllte Ovale.
    Das Kreuz beeindruckte sie nicht. Und es reagierte auch nicht.
    Durch die Kälte war das Silber ebenfalls gekühlt worden. Ich hätte auch einen Kugelschreiber in der Hand halten können, die Wirkung wäre die gleiche gewesen.
    Deshalb steckte ich das Kreuz wieder ein.
    Die Mumie mit der menschlichen Haut funkelte mich an. Ich spürte, dass etwas in ihren Augen lag, das ich nicht erklären konnte. Auf mich machte es aber einen ungemein starken Eindruck und setzte sich in meinem Innern fest. Es war eine Beeinflussung zum Bösen.
    Eine tiefe, grollende Stimme vernahm ich. Sie schien aus weiter Ferne zu kommen und war dennoch so nah. Und sie warnte mich.
    »Wer sich ihr in den Weg stellt, ist verloren«, sagte sie. »Deshalb geh weiter, sonst wirst du ihr Opfer und das meinige…«
    Ich schüttelte den Kopf und wollte die Stimme verscheuchen. Sie ließ sich aber nicht beirren, während die lebende Mumie die nächsten Schritte nach vorn tat.
    Gleich würde sie mich erreichen und dann…
    In diesem Augenblick sah ich das Licht. Woher es gekommen war, konnte ich nicht sagen. Es war einfach da. Die Mumie wurde darin eingehüllt, als wäre es ein Vorhang, ich starrte in diese blendende Fülle und sah für einen winzigen Augenblick eine verzerrte, seltsam bunte Fratze, die ich noch nie in meinem Leben gesehen hatte.
    Von ihr ging so etwas Böses aus, dass ich Herzklopfen und starke Ängste bekam.
    Dann war sie verschwunden. Auch das Licht und natürlich auch die Mumie mit der Menschenhaut.
    Ich stand allein auf der Straße, sah meinen Wagen, spürte im Kopf ein dumpfes Gefühl, das sich verstärkte, wenn ich ihn bewegte, und vernahm danach die hastigen Schritte, als der Fahrer des Wagens, der der Mumie ebenfalls ausgewichen war, herbeieilte.
    Der Mann winkte mit beiden Händen. Er war noch ziemlich jung, holte ein paar Mal tief Luft, beugte sich vor und blieb neben mir stehen. »Mister!« keuchte er. »Verdammt, Sie haben es doch auch gesehen – oder nicht?« Er starrte mich beschwörend an.
    Ich verzichtete darauf, ihm eine positive Antwort zu geben und sagte nur: »Was soll ich gesehen haben?«
    »Diesen Menschen, der mitten auf der Straße lief.«
    »Wie…?«
    Er begann zu lachen. »Sie haben wirklich nichts gesehen?«
    »Doch, natürlich.« Ich grinste. »Sie sind sehr schnell gefahren. Zu schnell. Deshalb musste ich ja ausweichen.« Ich deutete auf meinen Wagen, der mit offener Fahrertür am Straßenrand parkte.
    Der andere trat einen Schritt zurück. Sein Blick wurde fragend und gleichzeitig lauernd. »Sie haben nichts gesehen?«
    »Natürlich, Mister, Sie.«
    »Und keinen anderen?«
    »Woher denn?«
    Er holte Luft, und als er sie ausstieß, blies er gleichzeitig die Wangen auf. »Na ja«, sagte er. »Sie haben also nichts gesehen. Ich will es akzeptieren…«
    »Das meine ich auch.«
    »Trotzdem.« Er hob den Arm und tippte mit seinem rechten Zeigefinger gegen die Stirn. Dann drehte er sich um und eilte mit langen Schritten davon. Wahrscheinlich hielt er mich für übergeschnappt, verrückt oder wahnsinnig, und das konnte ich ihm nicht einmal verdenken.
    Als er den Wagenschlag seines Autos zuhämmerte, klang es wie ein Schuss. Die Wut hatte ihn wohl dazu getrieben. Er ließ den Ärger an seinem Fahrzeug aus und startete mit zu hohen Drehzahlen.
    Ich hob die Schultern und nahm Kurs auf meinen Bentley. Noch einmal schaute ich dorthin, wo die Mumie gestanden hatte. Nichts war zurückgeblieben.
    Kein Fleck, kein Rest.
    Aber es hatte sie gegeben, und ein über der Mumie stehendes Wesen hatte eingegriffen, daran erinnerte ich mich sehr genau und würde es auch nicht vergessen.
    Aber wer war dieser Geist?
    Diese Frage, so brennend sie auch für mich war, musste ich zunächst einmal hinten anstellen. Wichtig war die Mumie und deren Verschwinden. Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, dass sie ihr eigentliches Ziel aufgegeben hatte.
    Normalerweise gab es da nur eine Lösung. Sie war zu den Menschen gegangen, die sie auch besuchen wollte. Oder hatte sich dorthin teleportiert. Diesmal fuhr ich schneller und telefonierte sogar noch. Aus dem Fall konnte etwas Schreckliches heranwachsen, und gegen diese fremde Magie wollte ich mich nicht allein stellen, sondern meinen Partner mit hinzunehmen. Deshalb sprach ich mit Suko. Selbstverständlich hatte mein Freund und Kollege keine Einwände. Zudem war er mit der Harley meist

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