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0313 - Die Mumien kommen

0313 - Die Mumien kommen

Titel: 0313 - Die Mumien kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch das Gesicht zeigte diese Farbe. Hinzu kamen die zahlreichen Pickel, die wie kleine Erdbeeren auf der Haut verteilt saßen und aus seinem Gesicht einen regelrechten Streuselkuchen machten.
    Zwei Narben liefen am Kinn zusammen. Das Erbe einer Schlägerei, in der McPennys Gegner unfair mit einer Glasscherbe gekämpft hatte.
    Dean Driffel grinste. Er war das Gegenteil von seinem Kollegen.
    Sein Haar lag wie ein schwarzes Fell auf dem Kopf. Die Haut im Gesicht wirkte so bleich, als wäre sie mit Kalk eingerieben worden.
    Man konnte Dean Driffel als einen verschlagenen Typ bezeichnen, und so reagierte er auch. Hinterhältig und link. Er war derjenige, der die Kollegen reinriss und es verstand, sich bei gewissen Leuten Liebkind zu machen.
    Wieder schlug McPenny mit der Faust auf den Tisch. »Verflucht noch mal, uns hat man hier eingesperrt. Wir sind diejenigen Idioten, die bleiben und Wache halten müssen. Das ist doch Mist, verdammt. Großer Shit. Ich sage dir, da muss man einfach saufen.« Er drehte sich und kickte die Flasche zur Seite. Sie rollte ein Stück, prallte gegen die Wand und blieb dort liegen. »Hol neuen Stoff!«
    Dean stemmte sich von dem staubigen Holzschemel hoch. Alles in dieser verdammten Baubude lag unter einer Schicht aus Zementstaub. Der Tisch, die Schemel, der Spind, einfach alles, und der Zement setzte sich auch in den Kehlen der Bauarbeiter fest.
    Dean und McPenny gehörten zu einem Voraustrupp. Die Baustelle musste erst aufgebaut werden, bevor man mit den eigentlichen Abrissarbeiten begann. Da wurde viel Material herbeigeschafft, das Holz, die Steine, die Geräte, und da das Zeug teuer war, gab es immer wieder Typen, die sich dafür interessieren, wenn es nicht bewacht war.
    Um Diebe von dem Material abzuhalten, waren zwei Wachen eingesetzt worden.
    Eben Griffin und McPenny.
    In drei Tagen sollten die anderen Kollegen eintreffen. So lange noch mussten es die Männer in der kühlen Baubude aushalten. Es war tatsächlich kalt in dem Verschlag, wie McPenny die Bude bezeichnete. Zwar besaßen sie eine kleine Elektroheizung, aber sie schaffte es nicht, gegen die von außen eindringende Kälte anzukommen. Die Wände waren einfach zu dünn, schlecht vernagelt, so dass Ritzen und Löcher zurückgeblieben waren, durch die sich die Kälte schleichen konnte.
    »Willst du gehen?« fragte der Ire.
    »Sicher.« Driffel griff nach seiner wattierten Jacke. Sie hing an einem Nagel, dicht neben der von der Decke schaukelnden Glühbirne. »Und wohin?«
    »Nachschub holen.«
    Der Ire lachte. »Ich dachte, es wäre keiner mehr da. Oder willst du in das Kaff laufen?«
    »Nein…« Driffel begann zu grinsen. »Mir ist eingefallen, dass ich im Stollen noch eine kleine Reserve habe.«
    McPenny zog den Mund breit. »Und das sagst du erst jetzt, Mann?«
    »Ja, war auch nur eine Reserve für Notfälle. Wenn ich dich so anschaue, bist du ein Notfall, du irischer Dickschädel.«
    McPenny lachte nur. Wenn er Stoff bekommen konnte, war ihm vieles egal. Da konnte man ihm schon etwas an den Kopf werfen, ohne dass er es einem gleich übelnahm.
    Dean zog den Reißverschluss der Jacke bis zum Kinn hoch. »Warte noch ein paar Minuten, ich bin dann zurück.«
    »Und was hast du versteckt?«
    »Sage ich nicht. Lass dich mal überraschen. Du wirst auf jeden Fall zufrieden sein.«
    »Na, dann geh mal.« McPenny stieß auf. »Aber lass dir nicht zu viel Zeit. Ich habe einen Brand, der kaum zu löschen ist.«
    »Du wirst schon auf deine Kosten kommen.« Mit diesen Worten verließ Driffel die Baubude. Zurück blieb der Ire und lauschte den allmählich leiser werdenden Schritten des Mannes nach.
    Die Baustelle war umzäunt worden. Oder vielmehr das Gebiet, wo das Material lagerte. Der Zaun bestand aus Brettern und Latten.
    Gesichert war die Baustelle ebenfalls. Lampen warnten und wirkten wie gelbe Bälle in der Dunkelheit.
    Der Wind war eingeschlafen. Die Kälte stand wie eine Wand, durch die Driffel musste. Er hatte die Hände in den Hosentaschen, hielt den Kopf gesenkt und den Kragen der Jacke hochgestellt, damit seine Ohren wenigstens halbwegs geschützt waren.
    Dean kannte den Weg. Er ging ihn oft genug am Tag und verlief sich auch nicht in der Dunkelheit. Es war so kalt, dass er das Gefühl hatte, Eis auszuatmen. Die Wolke stand vor seinen Lippen, als wäre sie festgefroren. Trotz der dicken Kleidung zitterte er. Er ging schneller und erreichte bald die Stelle, wo eine Latte nur lose auflag.
    Die brauchte er nur in die Höhe zu

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