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0313 - Die Mumien kommen

0313 - Die Mumien kommen

Titel: 0313 - Die Mumien kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der City hinaus in die Dämmerung.
    Auf den Hausdächern sah ich einen weißen Schimmer, den der Frost hinterlassen hatte.
    Dünne Rauchfahnen stiegen aus den Kaminen und zerflatterten in der eisklaren Luft.
    Die Straßen waren trocken, die Feuchtigkeit hielt sich bei diesem Hochdruckwetter in Grenzen, so dass ich keine Angst zu haben brauchte, auf Glatteisfallen zu stoßen. Trotzdem fuhr ich vorsichtig.
    Von goldenen Tränen hatte der Mann gesprochen. Das hörte sich wie ein Märchen an, dennoch war ich vorsichtig mit der Beurteilung einer Lage, die ich nicht kannte, denn ich hatte in diversen Fällen schon die tollsten Überraschungen erlebt.
    Farlane wohnte dort, wo London ländlich ist. Ein Bezirk mit kleinen, alten, gepflegten Reihenhäusern, ich kannte die Ecke, denn ich hatte dort einmal zu tun gehabt.
    Von einem alten Bunker hatte er gesprochen. Ein Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Bunker sollte abgerissen werden, damit man auf dem Gelände bauen konnte.
    Mittlerweile war es dämmrig geworden. Die beiden Scheinwerfer schienen das Grau regelrecht zu fressen. Links und rechts der Straße standen kahle Bäume, die ihre Zweige und Äste wie anklagend über der Fahrbahn ausbreiteten.
    Zweimal musste ich auf die Karte schauen, dann wusste ich Bescheid und hatte eine Abkürzung gefunden.
    Wenn mich nicht alles täuschte, bewegte ich mich sogar in der Nähe dieses geheimnisvollen Bunkers, von dem mir Inspektor Farlane am Telefon berichtet hatte.
    Rechts und relativ weit entfernt schimmerten Lichter. An der linken Seite befanden sich weite Wiesenflächen. Im Hintergrund sah ich einen langen Schatten. Dort musste der Wald wie eine dunkle Wand wachsen.
    Ich wollte dorthin, wo ich die Lichter hatte schimmern sehen und wartete, bis ich an eine Kreuzung geriet.
    Kein Wagen begegnete mir. Wahrscheinlich war ich der einzige, der diesen schmalen Weg fuhr. Er war nicht gerade eine Rennstrecke, denn der Frost hatte die Unterlage aufgebrochen.
    Ich drehte das Lenkrad nach rechts. Die Scheinwerferlanzen schwangen mit, tasteten sich durch die Dunkelheit und glitten nicht allein über den Weg, sie trafen auch ein Ziel.
    Diesmal war es kein Baum, sondern ein Mensch!
    Er wandte dem Bentley den Rücken zu, bemerkte plötzlich die Helligkeit und drehte sich um, wobei er noch in der Bewegung die linke Hand hob und genau das Zeichen hinterließ, das ich von einem Anhalter her kannte.
    Ein Tramper oder Anhalter in dieser Kälte und relativen Einsamkeit? Eigentlich eine für mich nicht zu fassende Tatsache. Diesen Mann wollte ich mir anschauen.
    Dementsprechend langsam fuhr ich an ihn heran. In Sekundenschnelle nahm ich den äußeren Eindruck des Mannes in mich auf.
    Er war relativ groß, trug aber keinen Mantel, sondern so etwas Ähnliches wie einen engen Anzug. Zudem hatte er das Gesicht in die Richtung der Scheinwerfer gedreht, so dass ich es einigermaßen erkennen konnte und eine graue Haut zu sehen glaubte.
    Der Junge hatte von einem Monstrum gesprochen! Nun besitzen Kinder eine rege Phantasie. Die sehen Menschen als Monstren an, die es überhaupt nicht sind. Für Kinder kann jeder, der auf sie unsympathisch wirkt, ein Monstrum sein.
    Ich wollte es herausfinden!
    Die Räder benötigten noch ein paar Umdrehungen, bevor ich neben dem Anhalter stoppte. Dabei beugte ich mich zur Seite und öffnete den Hebel der Beifahrertür.
    Der Anhalter kam zögernd näher. In der Farbe unterschied sich seine Gestalt kaum von der Dämmerung. Wieder musste ich daran denken, was mir Inspektor Farlane gesagt hatte.
    War dieser Anhalter das Monster?
    Vielleicht hatte ich im Unterbewusstsein so gedacht und deshalb angehalten.
    Ich öffnete die Tür. Ein Spiel mit dem Feuer begann. Der Mann hatte eine Hand auf das Wagendach gelegt und beugte sich zu mir runter. »Sie wollen mitfahren?« fragte ich.
    Zumindest hatte ich mit einem Nicken gerechnet. Der Mann antwortete überhaupt nicht und stieg einfach ein.
    Schwerfällig sah es aus, und endlich saß er. Seine linke Hand zog die Tür zu.
    Von der Seite her betrachtete ich ihn. Nein, das war kein Monster, sondern ein Mensch, vielleicht wirkte die Haut grauer als bei den meisten Menschen, und die Lippen waren seltsam blutleer.
    Als wäre der Mann lange gelaufen, so kam er mir vor. Ein wenig schwerfällig, auch keuchend, und durch seinen offenen Mund kamen zischende Laute.
    »Wohin?«
    Ich hatte die Frage sehr leise gestellt, wollte herausfinden, ob der Unbekannte auch hören konnte und vernahm seine

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