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0313 - Im Lager der Löwenmenschen

Titel: 0313 - Im Lager der Löwenmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Scheinwerfer. Das eigenartige Summen, das die Ankunft der fliegenden Roboter begleitet hatte, verstummte völlig.
    „Sie haben sich zurückgezogen", sagte Hohle verblüfft. „Was hat das zu bedeuten?"
    „Vielleicht sind die Kampfeinheiten schon im Anflug", vermutete Overmile.
    „Nein", sagte Olney. „Die Perlians nehmen offenbar an, daß wir früher oder später doch versuchen werden, zur Space-Jet zu gelangen. Damit kämen wir ihren Plänen entgegen. Sie warten also ab und beobachten uns. Wenn sie feststellen, daß wir uns dem Diskusschiff fernhalten, werden sie uns angreifen lassen."
    „Ich stimme den Überlegungen Leutnant Olneys zu", sagte Fellmer Lloyd. „Auf jeden Fall sollten wir jetzt weiterfliegen, wenn Overmile dazu in der Lage ist."
    „Es wird gehen", sagte der Korporal.
    „Wir fliegen weiter landeinwärts", bestimmte Hohle.
    Haagard ging zum Rand des Daches, Schlamm und Dreck an seinem Schutzanzug waren getrocknet, ohne den intensiven Geruch zu verlieren. Der Gestank der Sümpfe umhüllte Haagard wie eine Glocke und trug dazu bei, sein Befinden zu verschlechtern. Wenn er schluckte, zog sich seine Kehle vor Trockenheit zusammen.
    Am fernen Horizont sah der Sergeant ein Wetterleuchten. Bald würde sich wieder ein Gewitter entladen. Es war so schwül, daß Haagard glaubte, das Dach des Hauses sei geheizt. Da war nirgendwo Kühle, wohin sie auch fliegen würden. Das Bewußtsein, Stunde um Stunde auf dieser Welt bleiben zu müssen; auf der Flucht vor Perlians, Generälen und Robotern; auf der Jagd nach Wasser; auf der Suche nach Sicherheit, ließ eine gewisse Gleichgültigkeit in Haagard aufkommen.
    Hohle trat an seine Seite. Eine Zeitlang starrten sie gemeinsam in die Morgendämmerung und lauschten auf das ferne Donnern eines beginnenden Unwetters.
    Olney und Lloyd waren bei Overmile; sie versuchten ihm das zu übermitteln, was er nie besitzen würde; jene Entschlossenheit, die ihn auch in Situationen wie diesen den Mut behalten lassen würde.
    „Alles in Ordnung, Sarge?" fragte Hohle.
    „Natürlich, Sir", sagte Haagard. Dann, etwas leiser: „Tut mir leid, daß ich vorhin die Nerven verlor."
    „Ich kann es verstehen", erwiderte der Eskimo.
    Haagard versuchte, das Gesicht des kleineren Mannes im Halbdunkel zu erkennen, doch das war unmöglich.
    „Es kann losgehen, Sir!" rief Olney.
    „Overmile geht es verhältnismäßig gut." Als sich die fünf Raumfahrer vom Dach des verfallenen Gebäudes abhoben, begann es zu regnen. Haagard nahm den Helm vom Kopf und hielt ihn mit der Öffnung nach oben. Er hoffte, auf diese Weise etwas Trinkwasser gewinnen zu können, wenn der Regen stärker wurde.
    Sie flogen eine halbe Stunde durch strömenden Regen. Haagard stellte fest, daß er den Boden seines Helms mit Wasser bedeckt hatte. Er trank einen Schluck. Die Flüssigkeit war warm und hatte einen unangenehmen Geschmack. Haagard spuckte aus und stülpte den Helm wieder über den Kopf.
    Allmählich wurde der Regen kühler, aber die Luft war noch immer bedrückend.
    Haagard hörte auf zu schwitzen. Er öffnete den Brustverschluß des Kampfanzugs und ließ das Regenwasser hineinlaufen. Es brannte in seinen Wunden, tat aber der vom Schweiß klebrig gewordenen Haut gut.
    Inzwischen war es so hell geworden, daß Haagard die Umgebung in einem Umkreis von fünfzig bis hundert Metern erkennen konnte. Er wußte, daß sich die Sichtverhältnisse nicht viel bessern würden.
    Sie hatten die Sümpfe hinter sich gelassen. Nur noch einzelne Tümpel und morastige Seen zeugten davon, daß sie sich im Sumpfgebiet befanden. Der Boden war schwarz und feucht. Olney, der einmal kurz landete, sank bis zu den Knöcheln darin ein. Überall hatten sich große Lachen gebildet.
    Stellenweise sah Haagard einige kümmerliche Gewächse.
    Die Suchroboter der Perlians erschienen nicht wieder. Trotzdem war Haagard sicher, daß sie beobachtet wurden. Die Drittkonditionierten mußten inzwischen bemerkt haben, daß die Flüchtlinge nicht beabsichtigten, ihr Raumschiff aufzusuchen.
    Endlich tauchten die ersten Gebäude größerer Industrieanlagen aus den Wolken auf.
    Ich nehme die Gedankenimpulse mehrerer Generäle wahr", teilte Lloyd den anderen Männern mit. „Es sind jedoch alles Arbeiter, die nichts von unserer Anwesenheit wissen."
    Die Terraner landeten zwischen zwei langgestreckten Hallen und wählten einen überdachten Anbau als Versteck. Der Boden war mit einer Kunststoffmasse überzogen. Hinter den Hallen konnte Haagard die Umrisse

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