0313 - Im Lager der Löwenmenschen
Weile verfiel er in einen leichten Schlummer, aus dem er jedoch immer wieder hochschreckte. Er war in Schweiß gebadet und wälzte sich unruhig hin und her.
Einmal hörte er, wie Hole Hohle aufstand und sich leise mit Fellmer Lloyd unterhielt. Schließlich vermischten sich Traum und Wirklichkeit zu einem Ganzen.
Als Fellmer Lloyd die Männer weckte, fühlte sich Haagard schlechter als bei ihrer Ankunft auf der kleinen Insel. Sein Durst war noch stärker geworden, und er hatte Kopfschmerzen, die sich vom Nacken bis zur Stirn hinzogen. Auch die Brandwunden auf seinem Rücken machten ihm wieder zu schaffen.
„Ich habe aus weiter Ferne perlianische Gedankenimpulse empfangen", sagte Lloyd. „Ein Suchboot scheint sich unserem Aufenthaltsort zu nähern."
„Glauben Sie, daß man uns entdeckt hat?" wollte Olney wissen.
„Ich kann keine einzelnen Gedanken unterscheiden", erwiderte der Telepath. „Dazu muß ich warten, bis die Perlians näher herangekommen sind."
„Wir müssen weiter", entschied Hohle. „Hier können wir nicht bleiben. Ich befürchte, daß uns die Perlians und die Generäle auch mit Flugzeugen suchen, sobald die Nacht vorüber ist."
„Wenn wir fliegen, orten unsere Gegner vielleicht den Energieausstoß unserer Rückentornister", gab Olney zu bedenken.
„Das glaube ich nicht", sagte Hohle. „Die Energiequellen auf dem Festland sind so stark, daß sie alles andere überlagern. Erinnern Sie sich daran, daß auch die Ortungsgeräte unserer Space-Jet fast versagten. Wir hätten damit keine kleineren Energiequellen anpeilen können. Ich glaube nicht, daß die Ortungsgeräte der Perlians viel besser sind als unsere."
Sie weckten Wallen Overmile, der im Schlaf stöhnte.
Eine kurze Untersuchung ergab, daß er Fieber hatte. Er hielt sich jedoch für fähig, die Flucht fortzusetzen.
„Wir fliegen weiter auf das Festland zu", sagte Hohle. „In etwa zwei Stunden ist die Nacht vorüber."
Haagard lüftete den Helm und fuhr mit der Hand über sein verklebtes Haar.
„Ich weiß, daß Sie alle mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben", fuhr Hohle fort. „Ich bin jedoch sicher, daß wir früher oder später mit Perry Rhodan in Verbindung treten können. Dann wird man uns helfen."
Haagard teilte die Zuversicht seines Vorgesetzten nicht. Er kannte die Grenzen, die Perry Rhodan innerhalb des Modula-Systems gesetzt waren. Bevor nicht ein Verband der Solaren Flotte eintraf, konnte der Großadministrator nichts unternehmen.
Bei Anbruch des Morgens erreichten die fünf Männer einige verlassene Gebäude. Lloyd konnte keinen telepathischen Kontakt herstellen, so daß Haagard sicher war, daß diese halbverfallenen Häuser von den Perlians nicht mehr benutzt wurden. Einige der Hallen waren bereits zur Hälfte im Sumpf verschwunden.
Haagard war davon überzeugt, daß die Generäle und die Perlians die technischen Mittel besaßen, um die endgültige Zerstörung dieses Industriegebietes aufzuhalten, aber aus irgendwelchen Gründen schienen die Drittkonditionierten nicht mehr am Erhalt dieser ungefähr drei Dutzend Gebäude interessiert zu sein. Vielleicht war es auch billiger und einfacher, ein paar Hallen weiter landeinwärts als Ersatz aufzustellen, als sich um die Erhaltung des vom Sumpf bedrohten Abschnitts zu kümmern.
Es war noch so dunkel, daß die Terraner fast weitergeflogen wären. Olney, der dicht über dem Boden flog, entdeckte schließlich ein vor ihm aufragendes Gebäude und kurz darauf wurden auch die anderen gefunden.
Hohle befahl die Landung auf dem Dach einer Halle. Als Wallen Overmile aufsetzte, brach er wortlos zusammen. Haagard wollte zu ihm gehen, doch Hohle hielt ihn mit einer Hand zurück. Obwohl der Sergeant Hohles Reaktion nicht verstand, blieb er von Overmile fern.
„Es handelt sich offenbar um eine vom übrigen Industriegebiet unabhängige Anlage", meinte Mash Olney, als er von einem Erkundungsflug zurückkehrte. „Im weiten Umkreis sind keine anderen Häuser zu finden."
Haagard war so benommen, da ß er sich kaum dafür interessierte, was um ihn herum vorging. Alles, was ihn interessierte, daß sie hier vielleicht trinkbares Wasser finden konnten. Er hatte während des Fluges einige Konzentrate zu sich genommen, aber sie hatten ihn nur wenig gestärkt. Ungeduldig wartete er auf einen Befehl Hohles, die einzelnen Hallen zu durchsuchen.
Endlich brachen Olney und Fellmer Lloyd auf, um das Innere einiger Gebäude zu untersuchen.
Haagard mußte zurückbleiben. Overmile lag
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