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0314 - Die schwarze Macht

0314 - Die schwarze Macht

Titel: 0314 - Die schwarze Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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glaube, ich schaff’s«, preßte er hervor.
    Nicole hielt den Atem an.
    Ein schwaches Leuchten ging von dem Dhyarra aus. An einer Stelle begann die Wolke ebenfalls zu leuchten. Das Leuchten dehnte sich stückweise aus. Aber dann begann die Schwärze hektisch zu zucken und bewegte sich aus dem Brennpunkt.
    »Wie ein Tier…«, murmelte Nicole. »Wie ein Tier, das Schmerz spürt …«
    »Es ist kein Tier«, preßte Gryf hervor. Er hatte den Versuch wieder aufgegeben. »Es ist etwas anderes. Bösartig und dämonisch. Frage mich nicht, was – ich finde kein passendes Wort dafür. Ich habe versucht, es teilweise umzuwandeln. Es hat nicht einmal zurückgeschlagen, ist nur einfach ausgewichen. Mit ein paar Dutzend Kristallen, oder mit einem Machtkristall könnte man es vielleicht festnageln. Aber wie daran gelangen? Ted ist nicht zu erreichen, und einen weiteren Machtkristall gibt es zur Zeit nicht.«
    »Es lebt, nicht wahr?« fragte Nicole schaudernd.
    »Es lebt«, bestätigte Gryf. »Aber es ist kein Leben, wie wir es kennen. Und es ist nur ein Teil. Losgelöst vom eigentlichen Körper. Es ist ein ungeheuer großes, dämonisches Wesen, das ich nicht begreifen kann und will.«
    »Und was machen wir jetzt damit?« fragte der Pilot ratlos. »Wir können es doch nicht einfach hier herumschweben lassen. Wenn es den Hangar verläßt, überfällt es vielleicht London.«
    »Das wäre eine Möglichkeit, daß es den verdammten ewigen Nebel auffrißt«, sagte Gryf sarkastisch.
    »Wir müssen es einsperren«, sagte Nicole. »Es darf den Hangar nicht mehr verlassen. In der ALBATROS konnte es ja auch das Trennschott nicht durchdringen und saß fest.«
    Der Pilot zuckte freudlos mit den Schultern.
    »Schön, und wir sitzen mit fest«, sagte er. »Wenn wir eine Tür öffnen, saust das Biest noch vor uns hindurch. Wie eben, als es aus der ALBATROS hinaus zischte. Wir können uns also aussuchen, ob wir hier im Hangar verhungern oder ob wir es freilassen. Und die ALBATROS sitzt auch fest. Keine Chance, die Strecke noch einmal abzufliegen und Ihren Freund Zamorra wieder aufzupicken.«
    »Vielleicht doch«, sagte Nicole. »Man müßte es nur geschickt genug anstellen. Das Biest muß in eine Falle gelockt werden. Vor dem Hangartor einen riesigen, drucksicheren Schlauch aufbauen, durch den es zischt und dann in einer Art Käfig gefangen wird…«
    »Das dauert doch eine Ewigkeit«, hielt der Pilot ihr vor. »Erstens begreift doch ohnehin niemand, was hier vorgeht, kann also auch weder einen entsprechenden Schlauch noch Käfig bauen. Und zweitens sind das alles Engländer. Die streiken doch erst mal zwischendurch oder laden die Wolke sogar noch zur Teepause ein.«
    »Übertreiben Sie da nicht ein wenig?« fragte Nicole vorsichtig.
    »Ganz so schlimm ist es nun doch wieder nicht…«
    »Aber er hat recht, Nicole«, sagte Gryf. »Es dauert alles zu lange. Und wenn wir etwas nicht haben, dann ist es Zeit. Es geht mir nicht nur darum, Zamorra zu helfen. Aber die Schwärze, die allgemein bei den Versuchen, Magie einzusetzen, vordringt, wird immer dichter.«
    Nicole starrte ihn mit großen Augen an.
    »Es ist dieselbe Schwärze wie die da«, sagte Gryf. »Aber sie wirkt anders. Sie durchdringt die Schranke zwischen den Welten anders, sie kommt, wenn man Para-Kräfte einsetzt. Ich bin eben fast wahnsinnig geworden, als ich den Kristall benutzte. Es muß da irgend ein geistiges Medium geben, das von zwei Seiten benutzt wird – auf der einen Seite dringen wir ein, während wir in dieser Welt verbleiben, sobald wir Para-Kräfte einsetzen, auf der anderen Seite berührt die Schwärze dieses Medium, und durch es kommt es heran und blockiert die Magie und die Para-Fähigkeiten. So sehe ich es. Ich weiß nicht, ob die Erklärung verständlich ist, aber es gibt Dinge, die sich einfach nicht erklären lassen. Man kann sie nur erahnen.«
    Nicole nickte.
    »Dann«, sagte sie, »müssen wir es anders machen. Jemand muß die Wolke ablenken, während die anderen mitsamt dem Flugzeug den Hangar verlassen.«
    Gryf schüttelte den Kopf. »Und wer will das machen?« fragte er.
    »Vor allem, wie?«
    »Zum Wie fällt mir noch etwas ein«, sagte Nicole. »Wer? – Ganz einfach: ich.«
    ***
    Zamorra warf sich zur Seite, riß Sid Amos mit sich. Eine Hitzenwelle raste über ihn hinweg. Schon wieder schleuderte der Unheimliche etwas auf die beiden zu.
    »Auseinander«, zischte Zamorra. »Wir greifen ihn uns von zwei Seiten.« Gleichzeitig sprang er wieder auf und warf sich

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