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0314 - Die schwarze Macht

0314 - Die schwarze Macht

Titel: 0314 - Die schwarze Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Warnung zu. Aber Zamorra, der zurückkommen wollte, konnte es nicht. Das Tor begann sich zu schließen. Wenn der Parapsychologe hindurchstürmen wollte, würde er von der sich schließenden Dimensionsöffnung zermalmt werden.
    Sid Amos fragte sich, was die schwarze Wolke wollte. War sie, schon unterwegs nach London, von der magischen Kraft des dämonenvernichtenden Ju-Ju-Stabes angezogen worden? Wollte sie sich um das kümmern, das funktionierte, obgleich es doch eigentlich gar nicht funktionieren durfte?
    Sid Amos wußte es nicht. Er sah nur die Schwärze heranrasen. Als das Tor nur noch ein winziger Spalt war, verzögerte sie, schien sich orientieren zu müssen. Dann änderte sie den Kurs.
    Sid Amos schrie unwillkürlich auf, als er sah, daß er das neue Ziel war.
    Er versuchte, seine magischen Kräfte einzusetzen. Aber er brachte kaum etwas zustande. Die Schwärze drang von irgendwoher in sein Bewußtsein und begann alles Magische zu löschen. Seine Haut brannte wie im Feuer. Sid Amos stellte den Kampfversuch sofort wieder ein.
    Er war bestürzt, wie sehr selbst er schon gehemmt wurde, der zu den Stärksten im Dämonenbereich gehört hatte, denn sonst hätte er sich doch nicht über Zehntausende von Jahren in seiner Stellung halten können!
    Und gleichzeitig wurde ihm seine Hilflosigkeit bewußt. Zeitlebens hatte er sich auf seine Magie verlassen, auf die Höllenmacht. Nun konnte er es nicht mehr. Der ehemalige Dämonenfürst begann zu laufen. Er rannte auf das Hangartor zu. Er mußte versuchen, sich darin vor der Wolke zu verbergen. Denn sie griff ihn an.
    Schon war sie dicht hinter ihm. Sie flog schneller, als er laufen konnte. Plötzlich strauchelte er, stürzte. Sofort war die Wolke über ihm und senkte sich auf ihn hinab. Sie hüllte ihn ein. Sid Amos versuchte sich zu verwandeln, aber es gelang ihm nicht. Die Wolke umschloß ihn wie eine zweite Haut.
    Aber sie nahm ihn nicht in sich auf, so wie die Schwärze der Dimension Zamorra durch das Tor hatte in sich eindringen lassen.
    Asmodis fühlte, daß er vom Boden hochgezogen wurde. Er schwebte, eingehüllt in die Wolke. Er konnte nichts mehr um sich herum erkennen als die Schwärze.
    Und plötzlich waren da Impulse. Er konnte fremde, forschende Gedanken feststellen, die sich mit ihm befaßten.
    Wer bist du?
    Du bist Asmodis, der Fürst der Finsternis, mein Feind! Das ist gut – ein solcher Fang gelang uns noch nie!
    »Du irrst dich!« schrie Asmodis. »Wer immer du auch bist – du irrst dich. Ich bin kein Höllischer mehr… kein Fürst … der neue Fürst löste mich ab, Leonardo deMontagne!«
    Sieh an, sieh an. Wie er sich herauszureden versucht, der schlaue Teufel
    … aber er scheint recht zu haben. Ich spüre nichts Unwahres, Asmodis. Es versetzt mich in Erstaunen. Ich werde dich zu mir holen, um dir dein gesamtes Wissen zu entreißen. Denn auch, wenn du es nicht mehr bist: du warst einst einer der Mächtigsten der Hölle, und du kennst alle ihre Schwachpunkte.
    »Ich bin kein Verräter«, keuchte Asmodis.
    Aber du hast die Fronten gewechselt, nicht wahr? Du kämpfst jetzt an Merlins Seite… ist das kein Verrat? Ist das nicht schon Verrat an der Hölle? Ein Verrat, den du freiwillig begingst! Aber an mich wirst du die Hölle unter Zwang verraten! Ich hole dich zu mir, und ich werde dir alles Wissen entreißen, alles. Solange, bis dein Verstand restlos leer ist!
    »Wer bist du?« schrie Asmodis.
    Wer ich bin? Ich bin das Auge, der Arm, das Ohr, der Mund.
    »Wessen?« schrie Asmodis. Dabei ahnte er das Ungeheuerliche längst.
    Ein telepathisches Lachen drang in sein Bewußtsein.
    Ich bin nur ein winziger Teil – des MÄCHTIGEN…
    Und das Lachen schwoll an zum Dröhnen, das Asmodis die Besinnung rauben wollte…
    ***
    Die Männer und Frauen draußen auf dem Flughafengelände sahen das Unfaßbare. Nach dem Verschwinden des ominösen Professors Zamorra im Nichts, fiel jetzt die schwarze Wolke über seinen Begleiter her und hüllte ihn ein. Dann schwebte sie auf die Stelle zu, an der Zamorra verschwunden war.
    Dort war nichts mehr zu sehen, der Riß in der Welt hatte sich geschlossen. Aber dennoch schien die Wolke einen Zugang gefunden zu haben. Denn sie schob sich in das Nichts hinein, wurde immer kleiner. Sie verließ die Welt.
    Nichts von ihr oder Sid Amos blieb zurück.
    Aber nicht nur die Menschen beobachteten fassungslos das unglaubliche Geschehen, das sie nicht begreifen konnten. Auch ein dämonischer Beobachter befand sich in der Ferne. Und er

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