0315 - Kreuzfahrt durch Magellan
geben, als der Anführer der Gurrads die vorderste Linie seiner Leute überschritt und ihnen befahl, ihm zu folgen.
Aber Huron gab noch einen Zusatzbefehl. Er verbot den Männern auf den Anführer der Gurrads zu schießen. Das war der maßgebende Mann für eventuelle Verhandlungen. Er durfte auf gar keinen Fall außer Gefecht gesetzt werden.
Links und rechts neben dem Kommandanten stürzten die gelähmten Guerillas zu Boden.
Die anderen zogen sich zurück. Sie gaben einige Schüsse aus ihren Energiewaffen auf die Wand über dem Schott ab. Es war offensichtlich daß auch sie niemanden töten wollten. Die Tatsache, daß sich die Terraner nur mit Schockwaffen wehrten, mußte ihnen zu denken geben.
Der Kommandant schrie einige Befehle in der kehligen, bellenden Sprache der Gurrads.
Anscheinend war er zornig über den raschen Rückzug seiner Leute.
Mit lautem Gebrüll stürmten die Guerillas von beiden Seiten vor. Sie versuchten, die Stellung der terranischen Raumsoldaten zu überrennen.
Fast wäre es ihnen gelungen.
Einer der Gurrads tauchte unmittelbar vor Art Huron auf und schwang seine Waffe, um den Kolben auf den Helm des Captains niedersausen zu lassen.
Art sprang ihn an und stieß sein Knie blitzschnell in den Leib des Gegners, während er gleichzeitig mit der Handkante zuschlug. Er drehte die Hand jedoch etwas, so daß der Schlag den Gurrad nicht tötete, sondern nur betäubte.
Der Löwenmensch rutschte haltlos in sich zusammen.
Drei weitere Guerillas waren ebenfalls im Nahkampf niedergeschlagen worden.
Captain Huron ließ es zu, daß ihre Gefährten sie mitnahmen.
Dieser Angriff war abgeschlagen worden. Aber schon formierte der Kommandant seine Truppen neu, während nur noch ab und zu ein einzelner Schuß fiel.
*
Roi Danton traf unterdessen seine Vorbereitungen. Er nahm Oro Masut beiseite und erteilte ihm einen Geheimbefehl. Danach wies er die beiden Ertruser an, auf jeden Fall zu verhindern, daß Perry Rhodan als Kommandeur erkannt wurde.
Melbar Kasom widersprach.
„Meiner Meinung nach hat der Großadministrator zu entscheiden, was. getan oder nicht getan wird, Monsieur! Ich sollte mein Helmfunkgerät wieder einschalten und ihn von Ihrem schändlichen Plan unterrichten."
Der Freihändler schüttelte betrübt den Kopf.
„Sie haben meine Motive nicht erkannt, Monsieur Kasom. Sonst würden Sie nicht so reden. Niemand schwebt in größerer Gefahr als Perry Rhodan. Er trägt einen Zellaktivator, der ihn zwar biologisch unsterblich macht - aber eben nur so lange, wie er ihn besitzt!"
Er sah sich um, ob nicht. jemand ihr Gespräch belauschte. Doch der Kampflärm vom Schott her war so laut, daß ihm dies unmöglich erschien.
„Früher oder später werden wir in Gefangenschaft geraten. Darüber waren wir uns bereits klar, nicht wahr?"
Kasom nickte.
„Dennoch sehe ich nicht ein, was das..."
„Sie werden es gleich einsehen", unterbrach ihn Roi energisch. „Stellen Sie sich vor, die Gurrads würden Rhodan als unseren Chef erkennen. Das erste, was sie nach einer Gefangennahme täten, wäre, ihn genauestens nach verborgenen Waffen oder Mikrosendern zu durchsuchen. Da ihnen Zellaktivatoren unbekannt sein dürften, werden sie den des Chefs für eine Bombe, einen Peilsender oder was-weiß ich halten. Auf jeden Fall aber werden sie ihm das Gerät erst einmal abnehmen und genau untersuchen."
Kasom wurde kalkweiß im Gesicht.
„Um Gottes willen!"
„Aha! Sie können sich also denken, was dann geschieht?"
„Ich weiß es, Monsieur Danton. Ich weiß es leider nur zu genau. Gibt man dem Chef seinen Zellaktivator nicht zurück oder beschädigt ihn gar bei der Untersuchung, dann würde Perry Rhodan innerhalb von sechs Stunden verfallen und sich dann in Staub auflösen. Bedenken Sie bitte! Er ist fast vierhundert Jahre alt. Ohne Aktivator wäre er vor einigen hundert Jahren schon eines natürlichen Todes gestorben. Alles dies würde die Natur in wenigen Stunden nachholen, sobald der Zellaktivator entfernt wird."
Seine Augen quollen ihm fast aus den Höhlen. Es schien, als sähe der Ertruser im Geiste bereits einen zur Mumie zusammengefallenen Perry Rhodan vor sich.
„Was sollen wir tun?" fragte er, von Panik erfüllt.
Roi Danton lächelte liebenswürdig.
„Nun, Monsieur, das ist doch überhaupt kein Problem. Ich werde als Chef auftreten!"
Kasoms Kinnlade sank nach unten.
„Sie...? Sie wollen als...?"
Er faßte sich sehr rasch wieder.
„Was hatten Sie gesagt? 'Auftreten' möchten Sie?
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