Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0315 - Kreuzfahrt durch Magellan

Titel: 0315 - Kreuzfahrt durch Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
der Chef der Ortungszentrale, wies auf einer dunklen Bildschirm, auf dem nur einige helle Punkte im Hintergrund gleißten.
    „Die dreihundert Birnenraumer sind in einer einzige Massentransition aus dem Normaluniversum verschwunden!"
    „Fast hätte ich mir's gedacht", erwiderte Atlan sarkastisch.
    Er kehrte um und ging langsam in die Kommandozentrale zurück. Die Ortung würde nicht anzeigen, wenn die Schiffe der Gurrads wieder ins Normaluniversum zurückkehrten.
    Aber das Eintauchecho konnte den Strukturtastern bei einer derartigen Massentransition eigentlich nicht entgehen.
     
    *
     
    Art Huron hatte ein Gefühl, als stächen Tausende von glühenden Nägeln auf ihn ein.
    Unwillkürlich glitten seine Hände empor und begannen seinen Nacken zu massieren. Sekundenlang verstärkte sich der Schmerz. Es war, als würde das Gehirn in ein Meer von Feuer getaucht.
    Der Captain schrie seinen Schmerz ungehemmt hinaus.
    Aber das Schreien verstummte auch dann nicht, als er längst damit aufgehört hatte.
    Allmählich konnte er wieder ein wenig mehr sehen als nur blutigrote Schleier. Die verwaschenen Konturen von Menschen in terranischen Kampfanzügen schälten sich aus den wirbelnden Nebeln.
    Dann blickte Art Huron in ein schmerzverzerrtes Gesicht.
    Nach einer Weile erkannte er Roi Danton. Der Freihändler hockte auf dem Boden, den Rucken an den Sockel eines Umformers gelehnt. Er krümmte sich unter den rasenden Schmerzwellen die typisch für die Wiederverstofflichung nach einer Transition waren.
    Der Captain erhob sich etwas zu schnell. Vor seinen Augen wurde es Nacht. Aber eine starke Hand hielt ihn fest, so daß er nicht stürzen konnte.
    Er erkannte Melbar Kasoms dröhnende Stimme. Sie sprach beruhigend auf ihn ein.
    Art schämte sich, daß er den ertrusischen Riesen früher so falsch eingeschätzt hatte.
    Aber Kasom wartete den Dank nicht ab, sondern sprang zu einem junge Leutnant, der seinen Funkhelm abgerissen hatte und dabei war, mit dem Kopf gegen die Wandung des Umformers zu rennen. Ein leichter Schlag von Melbars kräftigem Zeigefinger, und der Offizier sank in eine wohltätige Bewußtlosigkeit.
    Art kniete neben dem Freihändler nieder, der sich noch immer vor Schmerzen krümmte und dabei seltsam dünne Schreie ausstieß.
    Er zündete zwei „Raumfahrerzigaretten" an. Sie enthielten eine stimulierende und gleichzeitig beruhigende Droge. Huron steckte eine davon dem Freihändler in den Mund.
    Roi machte einige tiefe Züge, dann verschluckte er sich. Hustend und spuckend kam er hoch.
    Art versetzte ihm, zwei schallende Ohrfeigen.
    Der Freihändler schüttelte sich leicht. Sein Blick wurde klarer. Sekundenlang starrte er den Captain verblüfft an, dann neigte er leicht den Kopf.
    „Merci, Monsieur! Vielen Dank für Ihre ausgezeichnete 'Medizin'. Sie hätten Feldscher bei den französischen Revolutionstruppen werden sollen."
    „Damals litten die Menschen noch nicht unter Transitionsschocks, Monsieur", gab Art Huron trocken zurück.
    Roi lachte. Im nächsten Moment verzog er das Gesicht zu einer schmerzverzerrten Grimasse.
    Mon dieu!" stieß er hervor. „Mein Gehirn scheint aus roter Grütze zu bestehen. Noch so eine Höllentransition halte ich nicht aus!"
    „Ich fürchte, die Gurrads werden uns nicht um unsere Meinung fragen, bevor sie den nächsten Hyperraumsprung unternehmen, Monsieur Danton", entgegnete Captain Huron spöttisch.
    Perry Rhodan schien ähnliche Befürchtungen zu hegen. Jedenfalls erteilte er über Helmfunk einige Befehle, die darauf schließen ließen, daß er mit einer noch stärkeren Auswirkung auf seine Leute rechnete.
    Das Eingangsschott und der einzige Notausstieg der Maschinenhalle wurden mit Sprengschnüren und Thermonitalhaftfolien abgesichert. Ein Spezialkommando verlegte die Sprengladungen und machte die Zündbatterie betriebsbereit. Aber noch klemmten sie die Zündleitungen nicht an. Vorläufig konnten die Zugänge durch Raumsoldaten mit Schockwaffen verteidigt werden...
    Als der Captain feststellte, daß ungefähr die Hälfte des Einsatzkommandos in tiefer Bewußtlosigkeit lag, spürte er die Angst vor dem Kommenden in sich aufsteigen. Er hatte einmal gelesen, daß die Terraner des Sprungschiffzeitalters, wie das Zeitalter der Transitionsraumschiffe genannt wurde, an die Belastungen der Hyperschocks gewöhnt waren und nur selten bewußtlos wurden. Die Umstellung der Raumfahrt auf Linearschiffe baute diese Gewöhnung allmählich ab, und heutzutage wußten die wenigsten Menschen

Weitere Kostenlose Bücher