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0315 - Medusas Schreckensnacht

0315 - Medusas Schreckensnacht

Titel: 0315 - Medusas Schreckensnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und mach dich etwas kleiner als normal …«
    »Danke, Nicole«, sagte Uschi und hauchte ihr einen schwesterlichen Kuß auf die Wange. »Was heißt hier ›zu freizügig‹?« entrüstete sie sich dann. »Was können wir dazu, wenn wir jedesmal, wenn wir alle etwas gemeinsam erleben und es rund geht, nichts anzuziehen haben?«
    Nicole lächelte. »Das Problem mit dem ›Nichts anzuziehen‹ habe ich immer vorher und hinterher… aber Zamorra hat ja immer Schecks und Kreditkarten. Vielleicht fällt diesmal auch für euch etwas ab.«
    Uschi klemmte sich hinter das Lenkrad des Chevrolets, der sofort ansprang. Nicole lenkte den Mercedes wieder auf die Straße und parkte ihn dann auf dem Gelände ordnungsgemäß unter der Überdachung.
    Sie fühlte sich schon wieder etwas erleichterter als früher. Zamorras Schicksal war zwar nach wie vor ungewiß – er konnte tot sein, aber immerhin hatte er mit Merlins Hilfe schon einmal eine Versteinerung überlebt. Vielleicht gab es auch diesmal ein kleines Wunder.
    Aber daß die Peters-Zwillinge selbst nicht umgewandelt und zu Bestien gemacht worden waren, sondern nur ihre magischen Spiegelbilder, erfüllte sie mit Zuversicht.
    ***
    Monica ahnte, daß etwas schiefgegangen war, als sie zur Spiegelung geholt wurde. Sie ließ die Prozedur über sich geschehen, gab sich teilnahmslos und resigniert und lauerte dabei doch auf eine Chance zu entkommen. Aber diese Chance gab es nicht. Parker war immer in ihrer Nähe – außer in jenem Moment, in welchem das Spiegelbild entstand. Dabei fiel Monica etwas auf.
    Die Spiegelung fand grundsätzlich nur in dem großen, luxuriös ausgestatteten Bad statt, obgleich es im ganzen Haus hier und da auch große Spiegel gab, die in der Lage waren, einen ganzen Körper wiederzugeben.
    Der Spiegel im Bad mußte ein besonderer sein. In ihm steckte die Magie, die Spiegelkörper entstehen zu lassen! Wie die Schlangenhaare dazu kamen, blieb Monica vorläufig ein Geheimnis, aber unter Umständen konnte sie den Spiegel bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit zerstören… um so leichter, da sie jetzt so tat, als sei ihr alles gleichgültig geworden, als dächte sie überhaupt nicht mehr an Flucht oder Abwehr.
    Nun, immerhin wußte sie auch jetzt, warum Leon und Parker so viel Wert darauf legten, sie beide nicht zu verletzen. Daß es immer noch nichts zu trinken und zu essen gab, war eine ganz andere Geschichte. Aber für die nächsten Stunden jedenfalls wurde zumindest Monica noch gebraucht.
    Eine der Kopien schien vernichtet worden zu sein, und Leon und Parker schufen durch diese erneute Spiegelung Ersatz. Das bedeutete, daß nicht alles nach ihren Plänen lief. Das bedeutete aber auch, daß Freunde in der Nähe waren, vermutlich Zamorra und Nicole.
    Und sie schienen die Falle erkannt zu haben, die man ihnen stellte.
    Bevor Monica wieder im Keller angekettet wurde, wurde sie aber noch Zeugin eines Geschehens, das ihr die furchtbare Skrupellosigkeit ihrer Gegner bewußt machte.
    Die Uschi-Kopie war aufgetaucht, zusammen mit der Rothaarigen, die in der Disco so neiderfüllt gewesen war. Da wurde Monica klar, daß die Rothaarige mit Leon zusammenarbeitete. Der Auftritt war ein geschicktes Täuschungsmanöver gewesen, um alles so harmlos wie möglich erscheinen zu lassen, um später besser mit dem Entsetzen der Zwillinge spielen zu können…
    Monica wunderte sich ein wenig, daß niemand beim Anblick der schlangenhaarigen, neu entstandenen Kopie zu Stein wurde, auch die Rothaarige nicht. Offenbar bedurfte es bei diesen nachgemachten Medusen eines besonderen magischen Aktes, um den Schlangenblick wirksam werden zu lassen.
    Leon tauchte ebenfalls auf.
    »Zamorra ist mißtrauisch geworden. Er hat uns vorgeschickt und wollte uns folgen«, sagte die Uschi-Medusa. »Jetzt sind wir’s leid, draußen zu warten, Herr.«
    »Gut«, sagte Leon. »Wir müssen umdisponieren. Während Ihr wartet, haben Zamorra und seine Begleiterin die Monica-Medusa getötet. Deshalb habe ich Ersatz geschaffen. Nun haben wir natürlich ein Problem. Wir brauchen Kleidung für die neue Kopie, schließlich können wir sie ja nicht nackt in der Öffentlichkeit herumlaufen lassen.«
    Er zeigte auf die Rothaarige. »Wir nehmen deine Kleidung. Ihr habt dieselbe Größe.«
    »Meine?« staunte die Rothaarige. »Aber wieso…«
    Sie kam nicht weiter. Ein fahler Blitz zuckte aus Leons Hand, und er schrie dabei ein unverständliches, dumpfes Wort, das Monica einen kalten Schauer über den Rücken

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