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0315 - Medusas Schreckensnacht

0315 - Medusas Schreckensnacht

Titel: 0315 - Medusas Schreckensnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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drüben ist ein Wäldchen. Ich weiß es, weil mir da die Medusa mit Zamorra ausgekommen ist, obgleich ich sie voll Silber gepumpt habe. Ich rechne mir Chancen aus, daß wir ebenfalls durch das Gelände und den Wald entwischen. Den Wagen lassen wir hier stehen. Das ist besser als eine endlose Diskussion.«
    »Hoffentlich funktioniert das…«
    Nicole nickte. Die Cops würden nicht darauf vorbereitet sein. Sie rückten schon wieder auf und gaben eindeutige Zeichen mit der Lichthupe. Nicole senkte die Fensterscheibe ab und streckte den Arm heraus, winkte zum Zeichen, daß sie verstanden hatte, aber langsam ausrollen wollte. Dann schaltete sie die Warnblinkanlage ein und wurde langsamer.
    Das Wäldchen tauchte auf.
    Daß auf der anderen Straßenseite, fast im Graben, ein sattsam bekannter Cadillac parkte, erkannten sie in der Dunkelheit beide nicht.
    »Rankommen lassen«, sagte Nicole leise. »Ich schlage die Tür auf und setze damit einen der Beamten erst einmal außer Gefecht. Unterdessen verschwindest du mit der Pistole und dem Ju-Ju-Stab. Lauf einfach in den Wald hinein. Wir finden uns auf der anderen Seite.«
    »Und der zweite Polizist?«
    »Mit dem werde ich auch fertig«, sagte Nicole. »Immerhin dürfte er ein Mann sein und ich eine Frau. Schade, daß du wieder Kleidung trägst…«
    Uschi grinste freudlos. »Mußte die Anspielung sein?«
    Nicole antwortete nicht. Sie hielt endlich an, schaltete den Motor aus und zog die Handbremse fest. Ihre Gedanken überschlugen sich. Irgendwie mußte sie die beiden Insassen des Streifenwagens überlisten und überraschen… Sie schaltete die Innenbeleuchtung des Wagens ein und zog den Reißverschluß des schwarzen Overalls bis zum Nabel auf. Mit leichtem Fingerdruck löste sie den Sicherheitsgurt. Uschi hatte auf ihrer Seite die Hand am Türgriff.
    Ein Beamter blieb am Streifenwagen. Der andere kam heran. Seine Hand berührte den Griff der Dienstwaffe, als er sich in zwei Meter Abstand aufbaute.
    »Rauskommen!«
    Das paßte Nicole nun gar nicht in den Plan. Der Mann war zu weit weg. »Kann ich nicht«, sagte sie. »Wir hatten den Unfall. Die Tür klemmt. Sie müssen mir schon helfen.«
    »Verdammt, das ist ja ‘ne Frau«, rief der Polizist seinem Kollegen zu. »Zwei Frauen…« Er ging auf den Chevrolet zu. »Der Wagen ist gestohlen – das wissen Sie ja hoffentlich«, sagte er grimmig.
    »Nur ausgeliehen«, erwiderte Nicole, stieß die Tür auf und traf.
    Der Polizist wurde getroffen und stürzte. Nicole warf sich auf ihn und betäubte ihn mit einem schnellen Spezialgriff, den sie von Zamorra gelernt hatte. Auf der rechten Seite sprang Uschi auf und ließ sich in den Graben fallen.
    Der zweite Polizist griff nach der Dienstwaffe.
    »Tut mir ehrlich leid«, murmelte Nicole und hechtete vor dem Wagenkühler in Deckung. Ein Schuß peitschte auf.
    Aber nicht der Polizist hatte geschossen.
    Der Schuß kam aus dem Graben!
    Uschi schrie!
    »Nein… neiiiin …« Und sie schoß abermals, noch einmal und ein viertes Mal. Dann hörte Nicole einen röchelnden Laut, und ein Mann wuchs blitzschnell aus dem Graben in die Höhe.
    Der Beamte am Streifenwagen war verwirrt.
    Nicole ebenfalls. Sie begriff nur, daß da ein Mann im Graben gelauert hatte, und Uschi war mit ihm zusammengeprallt. Aber warum hatte sie geschossen? Wer war der Mann? Nicole sah, wie er auf den Polizeiwagen zuraste, mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit. Er schnellte sich ab, flog förmlich über die Motorhaube auf den Beamten zu und stieß ihn mit den Füßen zu Boden. Neben ihm kam er auf. Der Beamte feuerte. Sekunden später löschte der Fremde sein Leben aus.
    Nicole riß die Dienstwaffe des von ihr Betäubten aus dessen Schulterholster. Sie entsicherte und richtete sie auf den Mann.
    »Stehenbleiben, oder ich schieße Sie nieder«, drohte sie. »Wer immer sie auch sind…«
    Der Mann ließ sich von Nicoles Drohung nicht beirren, sondern schnellte sich auf Nicole zu. Irgendwo hatte sie diese unheimliche, sinnverwirrend rasende Art sich zu bewegen schon einmal gesehen, aber sie konnte nicht sagen, an wen sie der Unheimliche erinnerte.
    Sie zielte beidhändig und schoß. Sie war sicher, den linken Oberschenkel des Mannes getroffen zu haben, aber er bewegte sich weiter. Nicole hörte die Kugel als Querschläger davonsirren.
    Ein Mann, der seinen ganzen Körper gepanzert hatte?
    »Bleiben Sie stehen!« schrie Nicole abermals.
    Der Fremde reagierte nicht. Schon war er bei Nicole. Sie feuerte erneut. Aber die Kugel

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